Kapitel 9

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Luna POV

Ich wache glücklich und ausgeschlafen in meinem Bett auf und kann es kaum erwarten an die Arbeit zu gehen. Denn wisst ihr was? Ich kann endlich in Ruhe arbeiten. Das heißt kein arroganter Prinz der mir auf die Nerven geht, sondern Ruhe, Stille und gesunde Nerven.

Schnell mache ich mich fertig und werfe einen Blick auf den Bediensteten Plan. Meine heutigen Aufgaben sind die Teppiche im ganzen Haus ausklopfen, die Blumen in der großen Halle gießen und um punkt 5 Uhr einen bestimmten Wein fürs Abendessen suchen. Der Zettel mit dem Namen des Weines hängt ebenfalls am Plan und so stecke ich ihn in die Tasche meiner Schürze, bevor ich meinen Tag offiziell starte.

Trotz der vielen Arbeit habe ich stets ein Lächeln im Gesicht, denn mein Tag bleibt weiterhin snobfrei. Schneller als gedacht bin ich mit zwei der Aufgaben fertig und habe sogar noch 10 Minuten Zeit bis ich mich um den Wein kümmern muss. Trotzdem mache ich mich auf den Weg zum Weinkeller, den ich mir erst erfragen muss. Nach drei Leuten und drei Wegbeschreibungen  stehe ich vor einer hölzernen Tür im unteren Teil des Schlosses.

Entschlossen öffne ich die Tür, die sich leise quietschend öffnet und trete ein. Ich stehe in einem großen kreisrunden Raum, der von Regalen mit Weinflaschen gesäumt ist. Die einzige Lichtquelle besteht aus einem viereckigen Fenster, das gerade genug Licht spendet, um sich beim Lesen nicht die Augen zu verderben. Na toll, wie soll ich hier jemals die richtige Flasche finden?, frage ich mich.

Schnell hole ich den Zettel hervor und will gerade mit der aussichtslosen Suche beginnen, als ich von einem Quietschen unterbrochen werde. Ruckartig drehe ich mich um, um kurz darauf leise aufzustöhnen. ,,Was machst du denn hier?", frage ich, während ich Matteo mit genervten Blicken mustere. ,,Ich finde es auch schön dich wiederzusehen, Lieferfee. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich wollte nach dem Wein fürs Abendessen suchen, da Bedienstete meistens damit überfordert sind", meint er grinsend.

Seit wann kümmert er sich selber um seinen Wein?, denke ich, frage aber nicht nach. ,,Na gut, dann kann ich ja wieder gehen", meine ich, da ich keine Lust habe mit dem Snob in ein und dem selben Raum zu sein. Deshalb gehe ich kurzerhand zur Tür, um sie zu öffnen. Doch egal wie lange ich an der Türklinke rüttele. Sie will einfach nicht aufspringen. ,,Mist, die Tür ist verschlossen", fluche ich, wenig damenhaft. ,,Echt, lass mich mal!", meint der Prinz neben mir und rüttelt ebenfall vergeblich an der Tür.

Nach einiger Zeit gibt er auf und dreht sich grinsend zu mir um. ,,Tja, scheint so als würde das Schicksal uns zusammenbringen wollen. Denn wie es aussieht sitzen wir hier eine Weile fest, Babe", sagt er schelmisch grinsend.  Wie gern ich ihm sein Grinsen aus dem Gesicht gewischt hätte. Wie kann ein Tag nur so gut anfangen und dann so grauenvoll enden? Das Schicksal muss mich wirklich hassen, wenn es mich mit dem Snob in einem Raum einsperrt.

Verzeifelt mache ich das, was jeder in dieser Situation machen würde: ich schlage wie bekloppt auf die Tür ein und schreie dabei: ,,Hilfe, ich bin mit einem Idioten eingesperrt rettet meine Gehinzellen und Nerven. Sie haben es nicht verdient so früh zu sterben!" Diese Sätze wiederhole ich ein paar Mal, bis mir jemand den Mund zuhält. ,,Kannst du endlich aufhören, diese dummen Sätze zu schreien. Ich bin weder ein Vollidiot noch werden deine Nerven und Gehirnzellen bei mir sterben!", knurrt er verärgert, seine Hand immer noch an meinem Mund.

,,Tja, dass ist aber auch nur deine Meinung. Außerdem wie soll uns jemand finden, wenn wir nicht auf uns aufmerksam machen? Es sei denn, du willst gar nicht, dass man uns findet" meine ich, nachdem ich meinen Mund von seiner Hand befreit habe. ,,Natürlich will ich das man uns findet! Ich kann mir weit aus romantischere Plätze vorstellen, um mit dir eingesperrt zu sein." Ich verdrehe die Augen. ,,Weisst du was? Lass uns einfach diesen Wein finden und warten bis uns jemand hier rausholt.", sage ich und mache mich nach einem kurzen Blick auf den Zettel an die Arbeit.

Matteo tut es mir gleich und öffnet schon den Mund um ein Gespräch anzufangen, doch ich falle ihm ins Wort. ,,Wir suchen still!", fahre ich ihn an, während ich ihm einen Todesblick schenke. Der Snob bleibt glücklicherweise still und macht somit die gemeinsame Zeit erträglicher.

Mittlerweile habe ich jegliches Zeitgefühl verloren, doch es muss mindestens eine Stunde her sein, dass ich diesen Raum betreten habe. Wir haben schon die Hälfte des Raumes nach dem Wein abgesucht, doch von der Flasche fehlt jede Spur. Gerade durchforste ich meine 36. Kiste, als mir ein Wein in einer Blauen Flasche ins Auge sticht. Wo Träume kein Ende nehmen, steht auf dem Etikett. Sofort stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen. ,,Ich hab den Wein!" rufe ich.

,,Echt? Zeig her!, kommt es vom Snob, der nur wenige Meter ebenfalls eine Kiste durchforstet. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu, übersehe dabei aber eine auf dem Boden stehende Kiste über die ich promt stolpere, so dass ich mich nun auf dem Weg zum Boden befinde. Ich mache mich schon auf einen harten Boden und viele Scherben gefasst, doch im letzten Moment spüre ich wie sich starke Arme um meine Taille schlingen und mich vor dem Sturz bewahren.

Mit einem Ruck zieht mich der Snob wieder in eine aufrechte Position und ich finde langsam mein Gleichgewicht wieder. Gerade will ich einen Schritt zurück treten, doch seine Arme hindern mich daran. Ich blicke auf und schaue ihm in die Augen, die auf meinen Lippen ruhen. Erst jetzt merke ich wie nah wir uns sind, doch dieser Gedanke ist weit entfernt, denn sein Gesicht kommt meinem immer näher...

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Endlich ein neues Kapitel  ^^

Was ich schon länger fragen wollte: Wie findet ihr eigentlich das Cover?

Meinungen gerne in die Kommentare ^^

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt