Kapitel 6

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Luna POV

Mittlerweile sitze ich auf meinem Bett in dem Abstellkammer großen Raum, den ich seit heute mein Eigen nennen darf. Mir gegenüber sitzt eine neugierige Nina und ohne dass,, sie es ausspricht, weiss ich, dass sie alles bis ins kleinste Detail wissen will. Sofort schweifen meine Gedanken wieder zu meiner letzten Begegnung mit dem Snob. Nicht etwa die auf dem Gang. Nein, das war leider nur die Vorletzte.

Denn nachdem ich den Speisesaal leer und blitzblank vorgefunden und somit alle meine Aufgaben des heutigen Tages erledigt hatte, fiel mir wieder ein, dass ich mich noch um eine ganz bestimmmte Hose kümmern musste. Also ging ich, nach mehrmaligen Fragen nach dem Weg und bösen Vorahnungen, höchst persönlich zum Zimmer des Prinzen. Die Begegnung lief zum Glück größtenteils schweigend ab, was an der Gedankenverlorenheit des Snobs lag. Nicht dass ich mich beschweren wollte.

Doch als ich schon mit samt der Hose aus dem Zimmer laufen wollte und die Begegnung mit einer Klassenarbeit verglich. Unliebsam, aber nötig. Rief mir der Snob noch diesen einen blöden Satz hinterher, der mein Urteil von Klassenarbeit in vermasselte Klassenarbeit umwandeln ließ. Also übersetzt von unliebsam zur bösen schwarzen Wolke, die über dir schwebt und dich ständig daran denken lässt. Nicht zu vergessen die bösen Vorahnungen die das Ding säht.

Und so höre ich schon wieder seine Stimme in meinem Kopf, die sagt: ,,Glaub mir morgen bekomme ich meinen Kuss". Na klar, es ist nur ein blöder Satz. Aber mein Gefühl sagt mir, dass da mehr dahinter steckt, oder sollte ich sagen die böse schwarze Wolke? Trotz allem zwinge ich mich nicht mehr darüber nachzudenken, weder über den Snob oder den Satz, noch über das Waschen der Hose und das Wiedersehen mit Nina, das nach der Begegnung erfolgte.

Schließlich lässt mich Ninas Stimme ganz aus meinen Gedanken auftauchen und mein Blick richtet sich automatisch auf sie. ,,Gut, du hast mich lange genug auf die Folter gespannt. Ich will alles wissen!, sagt sie, wobei sie das ,,alles,, extra betont. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und erzähle die Geschichte von Anfang an. Nicht ohne dabei wild mit den Händen zu gestikulieren und mich ganz über den Snob auszulassen. Versteht sich.

Ninas Augen werden immer größer, je weiter die Geschichte vordringt. Doch sie bleibt still und hört zu. Erst als ich fertig bin, fängt sie an zu sprechen oder eher zu quicken: ,,Oh mein Gott. Ich kann das noch gar nicht alles glauben. Ich habe den Prinzen jetzt schon so oft flirten sehen. Aber Keine hat so reagiert wie du. Und dann noch den Kuss den er einfordern will. Das ist alles so romantisch." Ich hätte mich beinahe an meiner eigenen Spucke verschluckt. Das nennt sie romantisch!

Bevor ich jedoch etwas erwiedern kann, ist sie schon aufgesprungen und veabschiedet sich mit einem ,,Es ist schon spät. Ich gehe schlafe. Gute Nacht" von mir. Auch ich mache mich bettfertig und kaum berührt mein Kopf das Kissen, bin ich auch schon eingeschlafen.

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Am nächsten Morgen werde ich pünktlich wach, was bei dem Lärm aus der Küche auch kein Wunder ist. Schnell mache ich mich fertig und überfliege den Dienstmädchen Plan, der in der Nähe der Küche hängt. Nach dem Plan sind meine Aufgaben heute: den Boden des blauen Salons putzen, Wäsche waschen und den Pool reinigen. Das klingt nicht all zu schwer, denke ich und mache mich an die Arbeit.

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Mittlerweile ist es schon Abend und meine Nerven liegen blank. Denn ich habe meine Aufgaben immer noch nicht erledigt und das obwohl ich schon Nachmittags hätte fertig sein sollen. Das liegt aber nicht daran, dass ich unfähig bin oder die Arbeit zu schwer ist. Nein, die Plage hat einen Namen, nämlich Matteo. Ohne ihn wäre ich schon längst fertig und könnte meine Freizeit geniessen.

Aber er hat es sich zur Aufgabe gemacht mich permanent aufzuhalten und mir die Arbeit so schwer, wie möglich zu machen. Beim Boden putzen tappte er ständig über die nassen Stellen. Die Wäsche musste ich unglaubliche drei Mal waschen, da er es immer schaffte ,,ausversehen,, etwas über die saubere Wäsche zu kippen. Sei es Tee oder Bratensoße im Glas, die er ,,zufällig,, in Händen hielt.

Dann musste ich meine Arbeit auch noch ständig unterbrechen, weil er irgendetwas ,,wichtiges,, brauchte. Oder was meint ihr woher er den Tee und die Bratensoße hat? Es war als wäre ich die einzige Bedienstete im Schloss! Was ich gewiss nicht bin! Doch ich versuchte ruhig zu bleiben und außer ein paar bissigen Kommentaren gelang mir das auch. Ich wollte schließlich nicht, dass er sah, dass er mit seinen Kindergartenspielchen etwas erreichte.

Die Situation in der Gegenwart sieht leider auch nicht besser aus. Ich bin mittlerweile bei meiner letzten Aufgabe: Reinigen des Pools und schon ziemlich weit fortgeschritten. Der Snob hat mir nicht dazwischen gefunkt, dafür nervt er mich seit ich mit dem Reinigen begonnen habe. Wie, fragt ihr euch? Ganz einfach, er redet ohne Punkt und Komma auf mich ein, während er in einem Liegestuhl entspannt.

Nicht schlimm, meint ihr? Kann sein, aber für meine strapazierten Nerven ist es die Hölle. Ich höre schon lange nicht mehr zu, doch als er sagt, ich solle mich langsam Mal etwas beeilen, reißen bei mir alle Stricke durch. ,,Sag endlich, was du von mir willst und verschwinde!", schreie ich ihn an.

,,Na endlich", meint er schelmisch grinsend, ,,Du weisst, was ich will, nur ein Kuss und ich lasse dich in Ruhe. Abgemacht?".....

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Wieder einmal ein Kapitel von mir ^^ Hoffe es gefällt euch!

Und was meint ihr lässt sie sich darauf ein? Schreibt mir eure Antwort in Kommentare....

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt