Kapitel 26

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Luna POV

Ich schaue Matteo mit offenem Mund an. Gerade hat er mir meine erste Aufgabe verraten und wie sollte es auch anders sein, bin ich darüber mehr als entsetzt. ,,Du willst, dass ich auf das Date von dir und Amber mitkomme!", meine ich ebenso entsetzt und fassungslos wie ich mich fühle. ,,Dir ist schon klar, dass es verpönt ist ein weiteres Mädchen zu einem Date mitzunehmen?", frage ich, um zu erfahren ob er einfach noch nie eine Verabredung mit einem Mädchen hatte oder seine Anti-Manier-Krankheit schlimmer ist als ich dachte. Irgendeinen Grund für diesen Plan muss es schließlich geben.

,,Du verstehst das alles falsch. Ich will nicht, dass du mitkommst, sondern dass du mich begleitest", eröffnet er mir. Anders als er sehe ich da aber keinen Unterschied. Egal ob ich mitkomme oder ihn begleite, ich werde bei ihrem Date dabei sein! ,,Okay, nenn es wie du willst. Aber ich werde da nicht mitmachen!", sage ich mit fester Stimme. ,,Aber, Kätzchen. Du kannst mich doch nicht im Stich lassen. Meine Eltern wollen mich umbedingt mit Amber verloben. Aber du hast sie doch auch kennengelernt, sie ist schrecklich. Deshalb musst du mich auf dieses Date begleiten, vielleicht sehen sie dann ein, dass ich sie nicht heiraten werde. Bitte Kätzchen!", fleht mich der Snob an.

Mir bleibt erst mal die Spucke weg. Er soll sich mit dieser Amber verloben! Ich wusste ja, dass seine Eltern Matteo gern mit ihr zusammen sehen, doch dass sie es auf eine Verlobung abzielen... Augenblicklich überkommt mich Mitleid. Amber ist defenitiv nicht die Richtige für ihn. Er hat etwas Besseres verdient, glaube ich zumindest. Unter all der Unausstehlichkeit  ist das schwer zu sagen. Aber er sollte nicht zu etwas gezwungen werden, was er nicht will. Ich merke wie mein Widerstand langsam schmilzt. Gott, ich kann nicht glauben, dass er mich mit der Mitleidschiene um den Finger wickeln kann. Doch bevor ich es mir anders überlegen kann, sage ich:,,Okay, ruinieren wir euer Date!"

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Matteo POV

Mittlerweile ist es Zeit sich langsam auf den Weg zum Pavillion zu machen. Ich kann immer noch nicht fassen, wie schnell Luna eingelenkt hat. Mein Herz pumpt aufgeregt in meiner Brust, ich weiss das ich mich auf großen Ärger gefasst machen kann, wenn ich den Plan durchziehe. Sich von einem Mädchen zu einem Date begleiten zu lassen ist wirklich nicht sehr gentlemanlike. Wenn meine Eltern davon erfahren- und das werden sie höchstwahrscheinlich- kann ich mich auf etwas gefasst machen. Doch daran will ich jetzt noch nicht denken. Erst mal werde ich Amber von diesem Schloss vergraulen.

,,Okay, dann mal los", sage ich zu Luna, die links von mir steht und nehme ihre Hand. ,,Snob, was soll das?! Lass meine Hand los!", kommt sofort die Reaktion von Luna. Ich muss schmunzeln, Amber würde schon lange an mir kleben, doch Luna zieht lieber an meiner Hand, wie ein an die Leine gelegter Hund- ich meine Kätzchen. Ich ignoriere sie und laufe einfach los. Auch sie setzt sich in Bewegung, nicht dass sie eine Wahl hätte, immerhin halte ich immernoch ihre Hand. ,,Snob, ich habe eingelenkt mitzukommen, von dem hier war nie die Rede", meint sie und deutet mit ihrer freien Hand auf unsere Hände.

,,Es war auch nicht die Rede davon, dass wir zu spät kommen. Und das werden wir wenn wir weiter diskutieren", meine ich ausweichend. Vielleicht habe ich Luna ein winziges Detail meines Plans nicht verraten und habe auch nicht vor es ihr zu verraten bis... bis es eben zu spät ist. ,,Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du etwas planst", sagt sie misstrauisch. Na super, das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann ist, dass Luna mir auf die Schliche kommt. Dann heißt es nämlich, Adieu Plan und hallo Amber.

Gerade gehen wir durch die große Tür nach draußen und ich sauge die Luft in meine Lungen. Der Pavillion ist nicht mehr weit und so lege ich mit Luna im Schlepptau einen Gang zu. Kurz bevor der Pavillion in Sicht kommt, drehe ich mich zu Luna um. ,,Spiel einfach mit!", versuche ich ihr deutlich zu machen. ,,Was?!", fragt sie verwirrt, doch ich ziehe sie einfach hinter der Hecke hervor und laufe Hand in Hand mit Luna zum Pavillion. Glücklicherweise ist Amber ausnahmsweise pünktlich und sitzt schon vor dem mit Delikatessen gefüllten Tisch.

Als sie mich sieht winkt sie mir grinsend zu, doch als ihr Blick auf Luna fällt erstarrt sie in der Bewegung. Ich laufe einfach nur fröhlich weiter, während ich einen Blick zu Luna werfe, der mir zeigt, dass sie ein gezwungenes Lächeln aufgesetzt hat. Schließlich kommen wir bei dem Tisch und somit auch bei Amber an. Diese verbirgt ihre Verwirrung unter einem falschen Grinsen, doch ich kann die Verwirrung trotzdem in ihren Augen erkennen. ,,Hallo Liebster", meint sie verführerisch, so dass ich mir ein Augendrehen nur knapp verkneifen kann. Selbst wenn ich Hand in Hand mit einem Mädchen vor ihr stehe, flirtet sie noch mit mir. Was finden meine Eltern nur an ihr?

,,Was macht eigentlich die Bedienstete hier?", fragt sie im Plauderton, doch ihre Stimme macht klar, dass sie Lunas Anwesenheit mehr als missbilligt. ,,Amber, das ist keine Bedienstete!", mache ich klar. Amber wirft mir daraufhin nur einen Blick zu, der klar macht, dass sie mir nicht glaubt. Für sie machen Kleider Leute und Luna trägt nunmal das schlichte Kleid einer Bediensteten. Außerdem hat Luna sie am Ballabend ja schonmal bedient. Obwohl ich nicht glaube, dass sich Amber das Gesicht einer Angestellten länger als zwei Minuten merken kann.

Ich atme noch Mal leise ein, bevor ich den bisher geheimen Teil meines Plans ausführe. ,,Amber darf ich vorstellen, Luna, meine Freundin"

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Und Abspann!

Schönes Wochenende ^^

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt