Kapitel 24

1.8K 70 16
                                    

Luna POV

Doch meine sentimentale Phase hält nicht lange an. Schon zehn Sekunden danach bereue ich meine eher spontane Entscheidung. Wieso habe ich den Snob umarmt? Und vor allem warum umarme ich ihn immer noch!? Blitzschnell löse ich meine Arme von seinem Rücken und versuche ihn wegzudrücken. Leider vergeblich. ,,Snob, lass mich los!", meine ich streng. Doch Matteo zieht mich nur noch näher an sich heran und murmelt amüsiert: ,,Nur noch ein bisschen."

Wieder versuche ich mich von ihm zu lösen, doch Matteos Umarmung ähnelt mehr einem Klammergriff. Langsam kommt Ärger in mir auf. Von der Verzweiflung und der späteren Erleichterung ist nichts mehr zu spüren. Er soll mich verflixt noch mal loslassen! ,,Es wäre viel angenehmer, wenn du nicht so zappeln würdest", meint der Snob gerade und erhöht meinen Ärgerpegel damit um 20 Prozent. ,,Es wäre viel angenehmer, wenn du mich loslassen würdest", keife ich. ,,Wäre es das? Immerhin bist du richtiggehend mit deiner Umarmung über mich hergefallen. Ich glaube, ich nenne dich ab heute Kätzchen. Du weisst schon, weil du immer so schnell die Krallen ausfährst, aber in Wirklichkeit ein kleines Schmusekätzchen bist ", sagt er total amüsiert von dieser Idee.

Ich hingegen würde ihm am liebsten den Kopf abreißen. Ich kann beinahe das Warnsignal in meinem Kopf hören: ,,Achtung, achtung. Ihr Ärgerpegel ist bei 180 angekommen und verwandelt sich gerade in Wut. Bitte gehen sie der Ärgerquelle schleunigst aus dem Weg" Würde ich ja gerne, doch ich bin durch Klammerarme an ihn gefesselt und außerdem hat er sich den dämlichsten Spitznamen aller Zeiten auchgedacht! ,,Wehe du nennst mich jemals so!", drohe ich ihm und stemme mich abermals gegen seine Brust. Mein Gott, ich dachte er ist Prinz und nicht Judoweltmeister!

,,Jetzt fauchst du auch schon wie ein Kätzchen, Kätzchen", stellt Matteo fest. Ich bin kurz davor zu schreien. Bei allen schrecklichen Erlebnissen, die ich schon mit ihm durch machen musste, ist das definitiv das Allerschlimmste. Denn bei den Anderen hatte ich wenigstens noch die Chance wegzugehen.

Ich bin kurz davor zu platzen, als er mich endlich loslässt. ,,Na ja, wir sehen uns dann morgen. Immerhin ziehst du morgen neben mir ein. Ich komme dann gegen elf zu dir und helfe dir beim Kisten schleppen. Schlaf schön, Kätzchen", meint er und geht davon, ehe ich die Worte richtig verarbeitet habe. Perplex schließe ich die Tür und erlebe daraufhin den Schreck meines Lebens, da Nina ja immer noch bei mir im Zimmer steht. Das hatte ich total vergessen! Oh Gott, das heißt sie hat das mit Matteo live mitbekommen, wie peinlich! Und ihr Dauergrinsen verrät mir, dass sie in diese Situation viel zu viel reininterpretiert.

Das bestätigt sich, als sie kurz darauf leise aufschreit und sich ergriffen ans Herz fasst. ,,Ihr seid ja so süß. Ich glaube ich sterbe!", quietscht sie und fächelt sich Luft zu. Wo ist das nächste Loch? Ich brauche eine gute Wegbeschreibung um dort hinzufinden, mich reinzustürzen und dieser Fangirlattacke zu entgehen, denke ich.

,,Ich dachte, ja wirklich du hasst ihn bis aufs Blut, aber nachdem du ihn umarmt hast, bin ich mir da nicht mehr so sicher", meint Nina und wirft mir einen prüfenden Blick zu. ,,Ich hasse ihn bis aufs Blut", wiederspreche ich überzeugt. Was anderes ist bei diesem nervigen, arroganten, in den Wahnsinn treibenen Snob gar nicht möglich. ,,Ich hatte nur einen schwachen Moment. Es war immerhin soviel auf einmal. Zuerst war ich so verzweifelt, wegen dem Veschwinden meiner Kette und schwups sehe ich sie in Matteos Hand und bin total erleichtert. Das waren einfach zu viele Gefühle, da habe ich eben an einem Gehirnsturz gelitten", setze ich erklärend hinzu.

Nina scheint zwar nicht ganz überzeugt, wechselt aber dennoch das Thema. ,,Trotzdem war es total süß und er hat dich Kätzchen genannt. Ist das nicht der süßeste Spitzname überhaupt?, meint Nina träumerisch. ,,Nein, das ist der grauenvollste und dämlichste Spitzname überhaupt!", verbessere ich sie. Wie kann man jemanden nur Kätzchen nennen und vor allem wie kann einem der Name auch noch gefallen? Unvorstellbar, findet ihr nicht auch?

Da fallen mir wieder seine Abschiedsworte ein, was hat er noch mal gesagt? Es war irgendetwas  Wichtiges und ich glaube ich wollte mich noch darüber aufregen. ,,Du Nina, sag mal, was hat der Snob zum Abschied gesagt?", frage ich. Sofort wandelt sich Ninas Miene vom fröhlichen Fangirl Grinsen zu einer zerknirschten Miene. ,,Ich hätte es dir schon vorher sagen sollen, aber du warst so außer dir, wegen des neuem Jobs. Na ja, wie soll ich es sagen. Als persönliche Zofe zieht man neben die Person, die man bedient", rattet sie herunter. ,,Das heißt ich werde ab morgen statt neben meiner besten Freundin neben dem Snob wohnen?", frage ich ungläubig. ,,Ja", meint Nina. ,,Aber wir werden trotzdem noch viel Zeit miteinander verbringen können", setzt sie überzeugt hinzu.

Trotzdem will ich nicht weg ziehen, auch wenn ich nur einen Stock höher wandere. Nina hat dennoch Recht, wir werden uns trotzdem noch oft genug sehen. Und so verabschiede ich mich von Nina und mache mich bettfertig, bevor ich meine letzte Nacht in diesem Zimmer verbringe...

--------------

Wow, ich glaube es ist Ewigkeiten her, dass ich zwei Kapitel an einem Tag poste. Hoffe es hat euch gefallen ^^

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt