Kapitel 18

1.9K 70 13
                                    

Matteos POV

Ich habe es gerade aus der Menge geschafft, da stehen schon meine Eltern mit ihrem typischen Das-wird-Konsequenzen-haben-Blick vor mir. Ich kann ein genervtes Aufstöhnen nur knapp unterdrücken. Müssen sie aus allem so ein Drama machen? ,,Sohn, wir müssen reden", meint er in strengen Tonfall. Ich nicke kurz angebunden und folge meinen Eltern aus dem Saal in einen Raum mit mehr Privatsphäre.

Kaum fällt die Tür hinter uns zu, fängt mein Vater an auf mich einzureden:,,Was hast du dir dabei gedacht?! Du solltest doch mit Prinzessin Amber tanzen. Immerhin wirst du dich bald mit ihr verloben. Aber du hast ja nichts besseres zu tun als eine Bedienstete zum Tanz aufzufordern! Du hast nicht nur dich, sondern auch uns blamiert."So laut wie er spricht, bringt auch der Private Raum und die geschlossene Tür nichts, denke ich, während ich mich dafür wappne ihm etwas entgegen zu schleudern.

,,Wie oft soll ich dir noch sagen,dass ich Prinzessin Amber nicht heiraten werde! Ich will mir selbst aussuchen wen ich heirate und wen nicht!", donnere ich und füge in Gedanken noch ein ,,Nicht dass ich besonders am Heiraten interessiert bin,, hinzu. ,,Und wer soll das sein, deine kleine Bedienstete?! Du sollst eine Frau mit Ansehen und Titel heiraten und nicht die nächst Beste!", schreit er wütend, doch auch in mir brodelt die Wut. Nicht nur, weil er mich immer noch nicht versteht, sondern auch, weil er Luna so klein macht. Er hat nicht das Recht über sie zu urteilen!

,,Egal, was du sagst, das ist mein Leben und ich werde meine eigenen Entscheidungen treffen!", sage ich und lege in den Satz alle Wut und Verzweiflung, die in mir steckt. Ich werfe ein letzten Blick in das wütende Gesicht meines Vaters und in die enttäuschten Augen meiner Mutter, dann verlasse ich den Raum. Nachdem die Tür hinter mir ins Schloss fällt, steht es für mich fest. Meine Eltern müssen lernen mit meinen Entscheidungen klar zu kommen. Und das schon morgen, denn ich habe eine erste alleinige Entscheidung zu verkünden.

-------

Luna POV

Nach dem Tanz mache ich mich wieder daran Häppchen zu verteilen, doch der Tanz mit Matteo will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Wie konnte er nur?, frage ich mich. Denkt er, denn keinen Moment an die Konsequenzen? Er sagte zwar, das Königspaar könnte mir nicht kündigen, doch ich fühle doch ein kleines, aber denoch beständiges Gefühl von Angst in meiner Magengegend. Nicht so wie am Tag, als ich Wein über die Hose des Snobs geschüttet habe. Da war es nur eine leichte Nervosität, aber da war Nina auch noch nicht meine beste Freundin und die Arbeit hier noch völlig fremd. Die Wahrheit ist, dass mir hier alles so ans Herz gewachsen ist...

Luna, es bringt nichts dir darüber den Kopf zu zerbrechen, rüge ich mich und konzentriere mich wieder voll und ganz aufs bedienen, doch die frostigen Blicke von Amber und dem König, lassen die Gedanken immer wieder zurückkommen. Gerade greift ein älterer Herr nach einem Mini-Sandwich und ich kann die Uhrzeit von seiner silbernen Armbanduhr ablesen. 21:57, erkenne ich. Nur noch drei Minuten bis Schichtende, dann löst mich jemand anderes ab, denke ich.

Die Minuten bis Ende gehen ziehend vorbei, doch dann endlich löst mich ein blondes Mädchen ab. Ich mache mich zügig auf den Weg zum Schlafzimmer, da ich mein Bett kaum noch erwarten kann. Kaum im Zimmer angekommen, höre ich ein Klopfen an der Tür. Ich erstarre und erwarte schon fast den König mit den Kündigunspapieren, doch stattdessen steckt Nina den Kopf durch die Tür. ,,Ich will alles wissen", meint sie aufgeregt, schon auf dem Weg ins Zimmer. Ninas plötzliches Eindringen ist keineswegs ungewöhnlich und so lasse ich mich seufzend aufs Bett fallen. Man muss kein Genie sein, um zu wissen was sie meint.

,,Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen", sage ich, doch sie wirft mir nur ihren Das-glaube-ich-dir-nicht-Blick zu, während sie sich am Bettende niederlässt. Ich seufze noch einmal, dann fange ich an zu erzählen von dem Moment, als er auf mich zukam bis zum Ende des Tanzes. Ninas Lächeln wird immer breiter und zwischendurch vernehme ich ein ,,wie romantisch,, oder ,,awww,,. Das bestätigt meinen Verdacht, dass Nina zu den Mädchen gehört die einfach überall  Herzchen fliegen sehen. Am Ende der ,,Geschichte,, ähnelt Ninas Lächeln eher einer Grimasse. ,,Was ist?" frage ich, da sie immer noch ,,grinst,,. ,,Na ja, ich glaube der Prinz hat sich in dich verguckt", meint sie glücksselig. ,,Was?! Nein!", wehre ich ab. ,,Oh doch", beharrt sie. Doch ich verdrehe einfach nur die Augen. Die spinnt doch! Der Snob und verliebt, dass ich nicht lache...

--------------

Schönen ersten Advent euch allen <3

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt