Das Knirschen des Metalls, das mich eingesperrt hatte war in mein Gehirn eingebrannt, sodass ich innerhalb weniger Sekunden auf die Beine kam als ich es mitten in der Nacht hörte. Mein Körper was ausgezehrt und beinahe hätte ich das Gleichgewicht verloren als mir kurz schwarz vor Augen wurde durch die schnelle Bewegung. Die Tür zu meiner Zelle wurde geöffnet. „Mitkommen", blaffte mich einer an. Ich starrte den Mann ungläubig an. „Wird's bald?" Er kam mir entgegen und zerrte mich aus der Zelle. Was geschah hier?Blind stolperte ich hinter ihm her, unfähig die Wendung meiner Situation begreifen zu können. Erst als ich die mageren Blicke anderer Gefangener bemerkte kam mir der Gedanke, dass womöglich gar nicht Nacht war. Ich hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, genauso wie meine Besorgnis. Es konnte kaum noch schlimmer kommen. Wir näherten uns einem Bereich, der besonders gesichert war und kurz dachte ich an die Bemerkung des Jungen über die Unterbringung der Erkrankten zurück und es schnürte mir die Kehle zu. Befehle wurden gebrüllt, die ich nicht einordnen konnte. Alles, was ich aufschnappte war ein Beeilung - der Raum wir geräumt - die Wachen verdoppeln - Ablösung erst in zwei Stunden - heute noch aus den verschiedensten Richtungen.
Dann war da plötzlich Licht, helles, weißes, gleißendes Licht und der Lärm abgedämpft. Eine Stimme sprach bestimmt. „Ihr könnt jetzt gehen, ich will alleine mit ihr sprechen." Dann fiel die Tür zu und ein Schweigen brach aus. Schützend hielt ich meine Arme vor meine Augen, die blinzelten und tränten, an die Dunkelheit hier unten gewöhnt. Als ich dann wieder etwas sehen konnte senkte ich meine Arme und fing den Blick der Augen, die ich hier unten am aller wenigsten erwartet hatte. Er passte nicht hier her mit seiner vornehmen Kleidung, maßgeschneidert von der königlichen Handarbeiterschaft. Der weiße Raum wirkte so steril und sauber, dass ich mich völlig fehl am Platz fühlte. Ich vollführte einen tiefen Knicks ehe ich den Kopf schief legte und so kühl wie möglich das Wort an den Prinzen richtete: „Wer verlangt Eure königliche Hoheit, mich einfache Dienerin, nun Gefangene des Landes, zu sprechen, womit verdiene ich diese Ehre, Prinz Ilan David Levis?" Niemals konnte ihm die Ironie in meiner Stimme entgangen sein. Ich hab herausfordernd eine Augenbraue an. Dann sprach ich weiter. „Die Zelle, in die sie mich gesteckt haben scheint ausbruchssicher, Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Bestimmt gibt es hier unten viel schlimmere Verbrecher mit denen ich meine Atemluft teile. Ist es das, was Ihr mit Freiheit meint?" Ich spielte auf unsere letzte Begegnung an als er mir Bewegungsfreiheit verschafft hatte und doch war ich nun hier.
„Amira Fiona Dornia, es liegt nicht in meiner Macht über diese Dinge zu entscheiden. Ich bin-" „der verdammte Kronprinz unseres Landes", beendete ich seinen Satz, „wer, wenn nicht ihr, soll sonst darüber entscheiden?" Ich wusste, dass ich nicht in der Stellung war ihn anzufahren, aber das war mir egal. Es war mir alles egal. Ich hatte im vertraut. Ich war genauso wie Zark es gesagt hatte: ein dummes, dummes Mädchen. Doch Ilan blieb ruhig: „Ich habe dir keinen Hochverrat vorgeworfen. Ich kann die Anklage nicht einfach zurückweisen. Wir haben keine Beweise, die dich entlasten, aber es gibt auch keine, die für deine Schuld sprechen, im Augenblick sitzt du hier fest bis jemand anderes von hochrangiger Stellung sich dazu äußert, aber Ivana schweigt, sie will nicht öffentlich darüber reden und ich- weiß nicht, was ich davon halten soll. Wenn du mir sagen würdest..."
„Ivanas Stimme reicht um mich frei zu sprechen?", ungläubig verlagerte ich das Gewicht von einem Bein auf das andere. „Prinzessin Ivanas", verbesserte ich mich schnell und der Hauch eines Lächelns trat für einen Moment auf sein Gesicht. „Wenn sie für dich aussagt, wahrscheinlich schon." „Moment mal, wenn Ihr mich nicht angeklagt habt, wer hat mir dann Hochverrat vorgeworfen?" Ein Schauer durchlief meinen Körper und mein Mund wurde ganz trocken als er es aussprach.
„Zark Kyril von Adamon."
Was? Meine Gedanken standen still. Die ganze Zeit über hatte ich gedacht Ilan hätte mich verraten, der Prinz, der sich um mich gesorgt hatte. Dabei war es die ganze Zeit über der andere Prinz gewesen, jener, der mich von Anfang an manipuliert hatte. „Zark", flüsterte ich vor mich hin. Bis mir etwas aufging, etwas, das ich nicht bedacht hatte. „Wieso kann die Prinzessin für mich aussagen, wenn es um das Betreten verbotener Räumlichkeiten geht, das macht doch keinen Sinn." „Was?" Eine Stirnfalte bildete sich auf der Stirn des Prinzen. „Was?", fragte ich irritiert zurück. „Du bist doch nicht für das Betreten von für dich unzugänglichen Räumlichkeiten angeklagt!" „Bin ich nicht?", fragte ich nun langsamer. Ilan hatte seine Maske der Kontrolle abgelegt und ich sah ihm an, dass das was nun folgte ihm nicht gefiel. „Du wurdest des Hochverrats an der königlichen Familie angeklagt, da du als Mitverschwörerin beider Attentate giltst."
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MIRA
FantasyEine Krankheit breitet sich in Alliera aus und bringt Mira dazu aus ihrer Heimatstadt Fiadah zu fliehen und sich auf den Weg in die Hauptstadt zu machen. Als sie endlich wieder Arbeit findet, führen viele seltsame Umstände zu einer Bekanntschaft, mi...