Kapitel VI.

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Huhu meine Lieben! :) Entschuldigt das es soo lange gedauert hat, ich hab mich jetzt mal ausgiebig mit der Story hier beschäftigt, sprich neues Cover gemacht (WAS HALTET IHR DAVON!? *-*), die Kapitel angegleicht und bearbeitet, blabla so eben. :D Jedenfalls geht es jetzt hier weiter! ;)

Kapitel VI.

Wie lange wir suchten würde ich später nicht mehr genau wissen. Ich wusste nur noch dass ich einen unglaublichen Hunger hatte, das mir die Füße vom Laufen und der Kopf vom Denken weh taten und ich wusste dass es leise vor sich hin regnete.

Schottland schien sein Geheimnis bewahren zu wollen, denn wenn nicht Alasdair so unberührt weiter gesucht hätte, wäre ich wohl schon längst nach Hause ins Warme geflüchtet.

Alasdair hatte mir sein Plaid gegeben und ich fror nicht mehr ganz so schlimm, allerdings wuchs mein schlechtes Gewissen in beinahe unwirkliche Höhen als ich sein klatschnasses Hemd sah. Ihm schien es nicht viel auszumachen und sein Blick tadelte mich jedes Mal wenn ich mich unwohl aus dem festen Stoff wickeln wollte.

„JEAN!“ hörte ich seine dunkle Stimme aus nordwestlicher Richtung und sah auf. Ich hatte mich auf einem Stein zusammen gehockt und vor mich hingestarrt. Regen im Wald war auf eine wirre Art und Weise eine unheimlich schöne Darbietung.

„Ja?“ rief ich zurück, in der Hoffnung es in die richtige Richtung zu tun.

„Komm her! Ich hab was!“

Tatsächlich irgendwo aus Nordwest. Ich zog mir das Plaid wieder ein wenig höher, schnappte mir meine Ledertasche und lief durchs feuchte Gestrüpp.

Meine Füße waren schon seit langem eiskalt und klatschnass, jetzt allerdings interessierte es mich nicht mehr, denn die Aufregung übermannte die Tatsache dass ich bitterlich fror.

Er kniete neben einem kleinen Haufen Erde, seine Hände dreckig und voller Schlamm, seine Wangen gerötet und die Augen wild glänzend.

„Ich hab was!“

„Was?!“ fragte ich nun auch mit überschlagender Stimme, mein Herz klopfte so laut das es den Regen übertönte.

„Eine Kiste, was hartes.. irgendwas“ murmelte er konzentriert, „Hilf mir mal, ja?“

Ich kniete mich neben ihn, ignorierte meine augenblicklich nassen Knie und fühlte die dünne Erdschicht die uns noch trennte. Irgendwas war darunter, vielleicht sogar Das was wir suchten?

Alasdair grub mit bloßen Händen und das so kraftvoll das ich wie hypnotisiert auf seine Unterarme starrte. Sie waren braungebrannt, die Adern bewegten sich mit seinen Bewegungen und hier und da sah man ein paar kleine und größere Narben.

Die Arme eines Mannes der damit arbeitete und kämpfte, schoss es mir durch den Kopf, fang nicht an ihn mit irgendjemanden zu vergleichen!

„Da“ murmelte er, „Da, fass da an, ja.. so. Genau. Auf drei ziehen wir beide, ja? 1,2,3!“

Ich tat wie mir befohlen und war erstaunt wie fest und schwer es sich anfühlte. Es war tatsächlich eine Art Kiste.

Sie musste alt sein, unglaublich alt denn das Holz war dunkel und nicht lackiert, mit festen Mustern aus Eisen besetzt und einem Schloss.

Einem verdammt stark aussehenden Schloss.

„Verflucht noch mal!“ knurrte Alasdair und griff nach dem schweren Eisenschloss das die Form eines Herzes hatte. „Es ist zu.“

Resignation überkam mich wie eine riesige Flutwelle. Wir saßen schon wieder vor einer verschlossenen Tür.

22 Days;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt