11. Kapitel
Niall's POV:
Lautstark klingelt mein Wecker. Total übermüdet schlage ich meine Augen auf und erinnere mich an die Nacht. Es ist ja heute Montag! Das Wochenende ist endgültig vorbei! Ich erhebe mich stöhnend aus dem Bett und schlurfe ins Bad. Im Spiegel sehe ich einen total verheulten Niall. Ich fluche und wasche mich gründlich. Schon besser. Als ich im Bad soweit fertig bin, ziehe ich mich an und gehe schnurstracks in Anna's Zimmer. Ich will mich ja schliesslich noch einmal von ihr verabschieden. Ich klopfe an die Tür und trete langsam ein. Doch das Zimmer ist leer. Das Bett gemacht, und auf dem Nachttisch liegt ein Zettel. Ich laufe auf ihn zu und hebe ihn hoch. Lieber Niall. Ich weiss, das du der erste sein wirst, der diesen Brief liest. Du wolltest dich sicher noch anständig von mir verabschieden. Mein Flug geht aber schon um 6 Uhr morgens. Da hat wahrscheinlich erst dein Wecker geklingelt. Harry hat mich zum Flughafen gebracht. Und wenn du das liest bin ich sogar schon sicher bald da. Und Niall? Mach es nicht schwerer als es ist okay? Grüsse Anna
Eine Träne bahnt sich ihren Weg meine Wange hinunter. Ich stecke den Brief in meine Jackentasche und mache mich auf den Weg zur Schule. Zu Fuss. Weil ich ja nicht Autofahren darf. Die Schule ist langweilig und ich kann mich sowieso nicht konzentrieren, weil ich andauernd daran denke wie die nächsten paar Wochen wohl werden würden. Nach der Schule setzte ich mich in einen Park und ziehe mein Handy aus der Tasche. Ich will nämlich Anna schreiben ob sie gut angekommen ist. Ich weiss, dass ich sie eigentlich jetzt ein bisschen in Ruhe lassen soll aber ich will doch nur wissen ob es ihr gut geht... Also schreibe ich die SMS. Gerade als ich das Handy wieder in die Tasche packen will blinkt eine neue Nachricht auf. Von Harry: Heyy Niall ;) Ich wollte hören wie es dir geht... Hast noch Schule? Vielleicht willst du mich ja heute besuchen kommen? LG Harry Überrascht lese ich die Nachricht. Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass er es so ernst nehmen würde aber es ist irgendwie doch ein ganz schönes Gefühl zu wissen, dass sich da jemand für mich interessiert. Andererseits frage ich mich auch: Warum interessiert es ihn? Ich kenne ihn ja nicht einmal. Nur weil Anna meine Schwester ist, heisst das ja nicht automatisch, dass er so nett zu mir sein muss... Also schreibe ich ihm eine ehrliche Antwort. Meinst du das ernst? Warum interessiert es dich überhaupt wie es mir geht? Und nein ich habe keine Schule mehr. Ich bin im Hydepark beim See. Ich lege das Handy auf meine Schoss und lehne mich an den Baum hinter mir. Ich schliesse die Augen und geniesse die Sonne auf meiner Haut. In der Luft riecht man eindeutig, dass es Sommer ist. Eine neue SMS von Harry leuchtet auf. Natürlich meine ich es ernst! Warte da. In einer Stunde bin ich dort. Ich arbeite noch.... Er sagt also, dass er es ernst meint. Aber auf die Frage wieso es ihn interessiert hat er nicht geantwortet. Was mich wieder zum nach denken bringt. Als nach etwa 10 Minuten mein Magen knurrt beschliesse ich mir ein Brötchen zu kaufen. Ich laufe zu einer Bäckerei und trete ein. Das Glöcklein über der Tür klingelt und ich stelle mich an die Theke. Komischerweise steht niemand da. Ich zucke mit den Schultern und überlege mir welches Brötchen ich gerne hätte. Aus dem hinteren Raum hört man Geräusche und als die Tür aufgeht sage ich ohne auf zu sehen: "Ein Volkornbrötchen bitte." Dann sehe ich auf. Vor mir steht ein verdutzter Harry. In seinem Gesicht ist Mehl zu sehen und seine Hände sind genauso mehlig. Einige Locken fallen ihm ins Gesicht. Die er jetzt aber hastig wegstreicht. Er sieht wirklich zum knuddeln aus. Oh Gott Niall!!!! Was denkst du da! "Ähm Niall?" "Oh, ähm tut mir leid, ich war wohl in Gedanken." "Hier." Er streckt mir das Brötchen über die Theke. Ich krame mein Geld aus der Tasche und strecke es ihm hin. Er starrt mich nur an und sagt: " Ach Niall. Du kannst es umsonst haben." "Nein. Ganz sicher nicht. Nimm es. " "Nein." "Harry nimm es jetzt!" Zögerlich greift er nach dem Geld und legt es in die Kasse. "Solltest du nicht eigentlich im Park warten?" "Doch, aber ich hatte Hunger...." "Ich bin gleich fertig. Warte komm doch in die Küche." Langsam folge ich Harry nach hinten in die Küche und beisse in mein Brot. Er nimmt den Teig aus dem Topf und beginnt ihn zu kneten. Seine Muskeln an den starken Armen spannen und entspannen sich immer und immer wieder. Gebannt starre ich ihn an. "Niall hörst du mich?" Verwirrt sehe ich ihm ins Gesicht. "Sorry, was hast du gesagt?" "Ich habe dich gefragt wie es dir denn nun geht." Wieder diese Frage. Langsam nervt er mich damit. Genervt sage ich: " Was interessiert es dich überhaupt huh?" Harry sagt kein Wort und wendet sich wieder dem Teig zu. Ich esse mein Brot fertig und springe von dem Tisch auf dem ich gesessen habe. "Was ist dein verdammtes Problem?! Warum kannst du mir meine einfache Frage nicht einfach beantworten? Glaubst du ich würde dich fragen wie es dir geht wenn ich es in Wahrheit gar nicht wissen will?" Geschockt starre ich Harry an. Noch nie wurde er so laut. Leise meine ich: " Du hast doch keine Ahnung wie viele Menschen das tun!" Und damit flüchte ich aus der Bäckerei ins Freie. Ich laufe so schnell es geht in Richtung U-Bahn. Denn ich möchte einfach nur noch nach Hause. Wütend wische ich mir eine Träne weg und erreiche bald die U-Bahn.
Zuhause angekommen kicke ich meine Schuhe in eine Ecke und will gerade die Treppe rauf als ich höre: "Niall! Wo warst du so lange? Du hast um halb vier aus und jetzt ist es 6 Uhr!" Ich werde wütend. Warum tun plötzlich alle so als würde es sie interessieren? Ich schreie meine Mom die jetzt in die Eingangshalle kommt an: " Was interessiert es dich? Ich kann mein Leben ja wohl so leben wie ich will verdammt noch mal!" Geschockt starrt sie mich an. Denn normalerweise nicke ich bei solchen Kleinigkeiten einfach mit dem Kopf und entschuldige mich. Aber damit ist jetzt Schluss! Das tue ich mir nicht mehr an! "Niall! Was ist denn in dich gefahren, so mit mir zu sprechen?!" "Was in mich gefahren ist willst du wissen? Es ist nichts in mich gefahren! So bin ich nun mal. Glaubst du ich lasse mir von dir sagen, wann und wo ich wie sein muss oder in wen ich mich verlieben soll? Falsch geraten. Das mache ich nämlich nicht mehr! Ihr tut immer so als würde es euch interessieren. Dabei seit ihr doch genau wie früher! Ihr wollt mich einfach nur kontrollieren und beherrschen. Aber das ist jetzt vorbei. Das schwöre ich dir!" Ich stampfe wütend auf mein Zimmer und zerre eine Sporttasche aus meinem Schrank. Ich werfe wahllos irgendwelche Sachen rein und hänge sie über meine Schultern und renne die Treppe wieder hinunter. "Niall James Horan. Wo gehst du hin?!" "Weg von dieser Hölle!" Ich weine. Und öffne mit einem Schwung die Türe. Ich laufe hinaus. Geradewegs in die Arme von einer Person. Sie ist warm. Sooo warm. Und jetzt lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Ich klammere mich an die Person ohne zu wissen wer es ist. Ich drücke meinen Kopf auf die Brust der anderen Person und weine weiter. Grosse Hände streicheln auf meinem Rücken auf und ab und in mein Ohr werden beruhigende Wort geflüstert. Irgendwann merke ich wie ich hoch gehoben werde. Eigentlich will ich mich wehren und der fremden Person sagen, sie solle mich sofort loslassen. Aber ich kann jetzt einfach nicht. Im Moment fühle ich mich so geborgen und sicher wie noch nie. Und deshalb lasse ich mich von der Person zu einem Auto tragen. Ich höre wie die Autotüre aufgeht und die Person mich vorsichtig in den Sitz setzt. Augenblicklich ist die vorherig entstandene Wärme weg. Und obwohl es Sommer ist beginne ich zu zittern. Meine Augen behalte ich geschlossen obwohl die Tränen immer noch über meine Wangen rollen. Das Auto beginnt zu fahren und ich versuche mich auf den brummenden Motor zu konzentrieren. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Knie, die beruhigend auf und ab streichelt. Ich lasse die Augen geschlossen und höre wie von Zauberhand auf zu zittern, endlich fühle ich ein kleines bisschen dieser Wärme von vorhin wieder. Langsam drifte ich ab. Mein Kopf lege ich an die Fensterscheibe.
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LG Cherry
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Forbidden Love (Narry Storan) *BOOK 1*
FanfictionDer 17 jährige Niall Horan wohnt mit seiner älteren Schwester Anna und seinen reichen, jedoch etwas prüden Eltern in London. Er ist offen schwul und hatte auch schon einen Freund. Sein Vater jedoch kann und will ihn einfach nicht akzeptieren. Doch b...