15. Kapitel

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                                                                        15. Kapitel

Harry's POV:

"Alles wird gut. Nur keine Angst Nialler." Ich sage den Satz, ohne darüber nach zu denken. Als ob es ganz normal wäre. Endlich sehe ich wie sich seine Augen schliessen. Ängstlich aber auch verwirrt drehe ich mich zum Arzt um und frage: "Was hat er denn? Wie konnte so was geschehen?" "Sir. Ich kann es ihnen noch nicht genau sagen. Wir müssen ihn erst einmal ins Krankenhaus befördern. Sobald ich mehr weiss melde ich mich bei ihnen. Versprochen." Nur mit halbem Ohr höre ich dem Arzt zu. Meine restliche Aufmerksamkeit liegt bei dem schlafenden Iren auf der Trage.

Als die Ärzte mit Niall ins Behandlungszimmer gegangen sind und mich auf die Stühle vor dem Zimmer verwiesen haben, nehme ich mein Handy aus der Tasche. Ich weiss, dass es nicht fair ist, was ich jetzt mache aber ich muss es ihr einfach erzählen. Doch genau in dem Moment als ich die Nummer von Anna eintippen will kommt der Arzt aus der Tür und ich springe von meinem Stuhl auf. "Endlich. Was ist jetzt mit ihm? Kann ich zu ihm?" "Sir. Er ist in einem schlechten Zustand. Nicht körperlich. Also nicht wirklich lebensgefährlich aber psychisch geht es ihm sehr, sehr schlecht. Er hatte einen Nervenzusammenbruch. Wenn er noch nicht 18 Jahre alt ist, und sie im Moment verantwortlich für ihn sind, empfehle ich ihnen seine Eltern zu kontaktieren. Es wäre besser wenn er eine Therapie macht! Denn einen solchen Zusammenbruch bekommt man nicht einfach so. Das ist eine längere Entwicklung, die die Mitmenschen vielleicht nicht immer bemerken. Er schläft noch aber sie können gerne zu ihm gehen. Wichtig ist es jetzt, dass er bei Menschen ist, bei denen er sich wohl fühlt. Und er sollte keinen Stress haben. Lassen sie ihm also alle Zeit die er braucht! Das wars von meiner Seite aus. Haben sie noch irgendwelche Fragen Sir?" Geschockt starre ich den Arzt an. "Nein....nein ich habe keine Fragen. Danke!" Langsam gehe ich auf die Tür zu. Hinter der Niall in einem weissen Krankenhaus Bett liegt und schläft. Ich fühle mich wie in einem Alptraum. Leise um ihn nicht zu wecken öffne ich die Tür. Und da liegt er. Wie ein Engel in weiss gehüllt. Seine blonden Haare fallen ihm ins Gesicht und seine wunderschönen blauen Augen sind friedlich geschlossen. Verwirrt über meine eigenen Gedanken gehe ich auf das Bett zu und setze mich auf den Stuhl neben dem Bett. Vorsichtig lege ich meine Hand auf die Seine und streichle mit dem Daumen langsam auf und ab. Sobald ich ihn berührt habe steigt eine schöne Wärme in mir auf. Am liebsten würde ich in auf meinen Schoss ziehen, um die Wärme am ganzen Körper spüren zu können. Ganz plötzlich beginne ich schneller und unkontrollierter zu atmen. Nervös streiche ich mir mit meiner freien Hand die immer noch mehligen Haaren aus dem Gesicht. Geschockt von mir selber nehme ich meine Hand von seiner und stehe ruckartig auf. Schnell gehe ich auf die Toilette und wasche mein Gesicht vom Mehl ab. Das eiskalte Wasser rollt mir in vereinzelten Tropfen den Rücken hinunter. Ich zittere leicht. Als ich fertig bin gehe ich wieder zu Niall und lege meine Hand auf seine. Obwohl ich genau weiss, was es in mir auslöst und das es falsch ist, mache ich es trotzdem. Langsam neige ich meinen Kopf in seine Richtung und küsse ihn auf die Stirn. Mein Körper spielt verrückt. Alles flattert und heizt sich auf. Jetzt öffne ich meine bis jetzt geschlossenen Augen und erstarre, als ich in ein ozean blaues Augenpaar blicke.

Niall's POV:

Das nächste was ich bemerke ist eine unbeschreibliche Wärme, die sich auf meinem ganzen Körper verteilt. Doch der Ausgangspunkt ist die Stirn. Von da strahlt die Wärme aus. Ich öffne meine Augen um zu sehen woher dieses wunderschöne Gefühl kommt. Grün. Dieses Smaragd ähnliche grün. Es sticht in meinen blauen Augen und trotzdem kann ich den Blick nicht von diesem grün nehmen. Es ist unbeschreiblich. Ich verliere mich in dem grün. Ich bemerke nichts anderes mehr. Ich kann nichts in einen logischen Zusammenhang bringen. Nichts ergibt auch nur den kleinsten Sinn! Alles was ich weiss ist, dass ich um keinen Preis der Welt dieses grün verlieren möchte. Und schon als der Wunsch in meinem Kopf auftaucht passiert das Gegenteil. Das grün verschwindet und die Wärme auf meiner Hand, die ich erst jetzt bemerke auch. Traurig schaue ich auf und sehe gerade noch, wie die Tür ins Schloss fällt.

Doch das werde ich nicht zulassen. Ich werde nicht zulassen, dass alles vorbei ist. Ich brauche das jetzt. Ich will das Gefühl wieder haben. Das stechende grün in meinen Augen, das Herzklopfen und die Wärme! Und so stehe ich mit einem Ruck aus dem Bett auf und laufe zur Tür. Obwohl ich wackelig auf den Beinen bin, gehe ich so schnell ich nur kann. Verzweifelt schaue ich mich im Gang um und sehe niemanden. Verwirrt drehe ich mich auf die andere Seite und rase direkt in einen anderen Menschen. Doch schon als der kleinste Teil meines Körpers den des anderen berührt weiss ich wer es ist! Es ist ER. Den den ich mein ganzes Leben gesucht habe. Der, der mir das wunderschöne Grün gibt. Der, der mir Wärme und Geborgenheit schenkt. Der, dem ich obwohl ich ihn kaum kenne vertraue wie ich es bisher nur bei einer einzigen anderen Person getan habe. Anna. Diese Person hier vor mir, gibt mir das Gefühl etwas Wert zu sein, ohne, dass sie etwas sagen muss. Nur mit ihrer blossen Anwesenheit. Ich beginne zu zittern als mir ein einziger Gedanke in den Kopf schiesst. Ich liebe ihn!

Forbidden Love (Narry Storan) *BOOK 1*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt