28. Kapitel

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                                                                                28. Kapitel

 Niall's POV:

Erschrocken starre ich ihm hinterher, wie er aus der Küche rauscht. Shit, shit, shit! Das wollte ich doch nicht! Niall warum bist du nur so blöd! Du wusstest doch genau, wie sehr es ihn verletzen würde...Kacke! Warum konntest du ihm nicht einfach sagen, wie sehr du ihn liebst und wie sehr dir alles leid tut? Ach scheisse halt doch deine verfluchte Klappe! Ich weiss selber, dass ich fies war okey?! Der Kampf, der sich in meinem Kopf abspielt, ist unerträglich! Ein paar vereinzelte Tränen tropfen von meinem Gesicht auf die, mit Nutella bestrichene Waffel. Warum muss den alles so verflucht kompliziert sein?! Ich hämmere mit meiner Faust ein paar Mal auf den Tisch. So dass die Messer und Gabeln an die Teller und Tassen klirren. Dann stehe ich ruckartig auf. "Harry? Harry? Wo bist du?" Mit schnellen Schritten gehe ich auf sein Zimmer zu. Ich reisse dir Tür auf und finde ihn auf dem kleinen Balkon. Er steht am Geländer und seine Hände sind krampfhaft um die Stangen gelegt. Seine Locken wehen im kalten Wind. In meinem dünnen T-Shirt zittere ich leicht. Ich starre ihn einfach nur an. Er ist so wunderschön. Doch als ich seine traurig klingende Stimme höre und in sein Tränen überströmtes Gesicht sehe will ich ihn nur noch in meine Arme schliessen und mit ihm irgendwohin verschwinden, wo uns nie jemand finden würde! "Was willst du?....Ich dachte du bist gegangen...." Ich spüre wie auch mir jetzt immer mehr Tränen die Wange hinunter laufen. "Ich....ich bin noch da!" "Das sehe ich. Aber warum?" Ich räuspere mich um diesen Kloss im Hals weg zu bringen. Doch es funktioniert nicht. "Es tut mir schrecklich leid. Das war alles gar nicht so gemeint! Ich konnte nicht...Es tut mir so leid, dass ich uns den Morgen versaut habe. Echt! Bitte Harry.....Verzeih mir!" Müde und traurig starrt er mich an. Mein Herz klopft vor Aufregung in einem ziemlich unregelmässigen Takt. Ich weiss nicht, was ich tun würde, wenn ich ihn verlieren würde. Das heisst, wenn ich ihn nicht schon verloren habe...Vielleicht, vielleicht würde es mir so gehen wie damals...In meiner Tief-zeit...Oder nein, ich denke es würde mir schlechter gehen....Ach Kacke! Antworte doch endlich. "Harry?" Mit tränenerstickter Stimme sagt er: " Niall. Du hast nicht den Morgen zerstört. Du hast alles zerstört!" Geschockt starre ich ihn an. "Das stimmt nicht Harry! Nein! Ich wollte nicht so kalt zu dir sein. Ich habe mir in dem Moment nicht wirklich vorgestellt, wie es für dich sein muss! Ich habe das bloss gemacht, weil....weil ich....Wenn ich die Gefühle an mich heran lassen würde, dann könnte ich das nicht mehr....Verstehst du?" meine Stimme ist nur noch ein Flüstern, als ich weiter spreche. "Wir...wir waren uns so nah...So nah wie man nur in Verbindung zu einem anderen Menschen sein kann! Wenn ich diese Gefühle jetzt an mich heran lassen würde, könnte ich meine Schwester nicht mehr anlügen und ich würde es nicht aushalten, zu wissen, dass du mit ihr einen romantischen Tag verbringst. Deshalb habe ich vorhin versucht einfach alles an mir abprallen zu lassen. Und offensichtlich hat es funktioniert. Aber ich wollte dich doch damit nicht verletzen! Niemals okey?" "Du sagst das so einfach! Hast du schon mal daran gedacht, dass ich es die ganze Zeit über nicht konnte?! Ich konnte nicht lügen, ich konnte meine Gefühle nicht einfach so von mir abprallen lassen. Sie hat es doch genau gemerkt! Dass ich sie nur anlüge. Das weiss ich. Sie denkt, dass ich sie betrüge. Mit wem weiss sie nicht aber sie weiss, dass ich es tue! Und es stimmt sogar! Deshalb kommt sie auch zu dir und will darüber reden. Ich bin kein Mensch, der seine Gefühle verstecken oder unterdrücken kann. Nicht für eine solch lange Zeit! Du sagst, dass du es dann nicht mehr könntest. Hast du schon mal daran gedacht, dass ich es nicht mehr kann? Und auch nicht mehr will? Ich habe gesagt, "ich mache es", weil ich dich nicht enttäuschen will. Weil du mir wichtig bist. Weil ich dich liebe! Deshalb." Seine Rede bringt mich noch mehr zum weinen. Wütend auf mich selbst beginne ich zu schluchzen. Ich habe ihn die ganze Zeit über nur verletzt. Alle um mich herum leiden. Nur weil ich mich in ihn verliebt habe. Nur weil ich schwul bin. Denn ansonsten wäre das alles nie passiert! Doch trotz alledem antworte ich. "Ich habe uns nicht zerstört! Das werde ich nie und das werde ich auch nie können. Denn Liebe kann man nicht zerstören. Sie ist einfach da. Egal wie sehr man dagegen ankämpft. Nicht war?"

Mit diesen Worten gehe ich die paar Schritte auf ihn zu und werfe mich in seine Arme. Sofort zieht er mich an sich. Obwohl er wütend ist. Das weiss ich genau. Obwohl er mich am liebsten anschreien würde weil ich ihn verletzt habe, zieht er mich doch in seine Arme und hält mich so fest er nur kann. Ich presse mich an ihn und ziehe seinen unglaublichen Duft in mich hinein. Schon wieder zittere ich. Leise flüstert er in mein Ohr: " Ist dir kalt?" Ich nicke bloss als Antwort. Sanft zieht er mich ins Haus und zieht aus seinem Schrank einen Pullover. Ich ziehe ihn an und fühle mich so geborgen und wohl darin, dass ich ihn am liebsten nie wieder ausziehen würde. Er riecht nach Harry und ist mir um mindestens 2 Nummern zu gross. Schnell gehe ich wieder zu ihm. Ohne ein Wort zieht er mich ins Wohnzimmer und setzt sich auf die Couch. Sofort kuschle ich mich an ihn. Mit einer warmen Kuscheldecke deckt er uns zu. Mit einer Handbewegung schaltet er den Fernseher ein. Wir schweigen uns an. Und doch wäre ich nirgends auf der Welt lieber! Mein Kopf ist an seiner Brust und mein restlicher Körper ist zusammengerollt wie ein Fötus zwischen seinen Beinen. Plötzlich spüre ich, wie mir eine Träne die Wange hinunter läuft. Still beginne ich zu weinen und hoffe, dass er es nicht bemerkt. Doch natürlich senkt er seinen Kopf zu mir nach unten. "Niall? Was ist denn los?" Ich schüttle bloss meinen Kopf. Ich habe keine Lust darüber zu sprechen. Doch Harry lässt einfach nicht locker. "Bitte Nialler! Sag mir was du hast!" Weil ich weiss, dass er ohnehin nicht aufgeben würde gebe ich eben nach. "Warum... warum hast du.....Warum hast du u u uns aufgegeben?" Ich neige meinen Kopf leicht nach oben um in seine grünen Augen schauen zu können. Nervös beisst er sich auf seiner Unterlippe herum. Was echt wahnsinnig sexy aussieht. Ach was denke ich da bloss wieder?! "Ich...ich habe....Es war vorher einfach....Ich war so verletzt und ich habe einfach keine Kraft mehr... Verstehst du? Ich will uns nicht aufgeben. Aber die Fakten zwingen mich dazu. Du bist es doch, der mir verbietet, mit Anna über die Wahrheit zu sprechen." Wahrscheinlich werden meine Augen gerade ein kleines bisschen grösser. "Ich? Das ist nicht fair! Das weisst du! Sie ist meine Schwester. Logisch will ich nicht, dass sie mich auf immer hasst! Wenn ich nicht genau wissen würde, wie sehr sie dich liebt, würde ich es ja in Erwägung ziehen...." "Sorry tut mir leid." Entschuldigend blickt er auf mich hinunter. "Aber denkst du denn nicht, dass sie es akzeptieren könnte? Natürlich wäre sie verletzt und enttäuscht. Aber sie ist deine Schwester. Sie will doch, dass du glücklich bist. Das ist es doch, was sie sich sooo sehr von dir wünscht. Das hat sie mir selbst gesagt." In Gedanken versunken murmele ich: "Sie will nicht, dass ich so werde, wie damals...."

Forbidden Love (Narry Storan) *BOOK 1*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt