22. Kapitel

1.2K 44 4
                                    

Dracos Sicht:
Draco war so überrumpelt von Hermines Entschuldigung, dass er zuerst gar kein Wort rausbrachte.

Hat sich gerade meine Hermine bei mir entschuldigt?! Okay nicht meine, aber sie gibt mir eine zweite Chance. Oder träum ich des gerade?

Aber Hermine stand ihm ganz deutlich gegenüber.

Mit dieser Erkenntnis wurde Draco auch ganz schlagartig bewusst, dass er noch gar nichts gesagt hatte.

Also atmete der Blondschopf tief durch und begann zu zögerlich zu sprechen: „ Äh.. also danke. Weißt du das bedeutet mir echt viel. Ich kann verstehen, dass du es zuerst nicht geglaubt hast. Aber trotzdem; mir tut so unfassbar leid, was alles passiert ist. Ich war so unausstehlich zu dir. Ich hätte echt nicht gedacht, dass du mir eine zweite Chance geben willst, aber danke. Früher war ich einfach ein Arsch. Tut mir echt mega leid. Ich hoffe, wir können uns wieder besser verstehen."

Hermine begann leicht zu lächeln.

„Ich hoffe das auch."

Sofort breitete sich eine angenehme Wärme in Draco aus und er begann ebenfalls zu lächeln.

Er beobachtete wie sich Hermine neben ihn an das Geländer lehnte und die Sterne betrachtete.
Draco tat es ihr gleich und so entstand eine angenehme Stille, in der er Hermine nicht aus den Augen ließ.

Im Mondlicht sah sie einfach aus wie ein Engel mit braunem Haar. Ihre Gesichtszüge waren komplett entspannt und ihre wunderschönen, haselnussfarbenden Augen blickten zum Himmel.

So gerne hätte Draco Hermine jetzt zu sich gezogen und sie geküsst. Aber das ging ja leider nicht.

Plötzlich neigte Hermine ihren Kopf in seine Richtung und Draco wandte sich schnell ab.

Hoffentlich hat sie nicht gemerkt, dass ich sie angestarrt habe.

Hermines Sicht:
Hermine drehte sich zu Draco, der gerade in die Sterne blickte.

„Draco."

Fast ertappt drehte sich der Blondschopf zu ihr und sah sie fragend ab.

„Oh, ich meine das Sternenbild. Das ist doch deins, oder?", fragte Hermine lächelnd.

Dracos sturmgraue Augen begannen zu funkeln und er nickte.

„Keiner von meinen Freunden hat das je kapiert. Selbst Blaise wusste das lange Zeit nicht."

Hermine begann bei dieser Bemerkung zu lachen und Draco stimmte mit ein.

Es war ein ehrliches, wunderschönes Lachen. Das hatte Hermine bei ihm noch nie gesehen.

So wirkt er noch attraktiver.. Okay stopp! Aber er sollte echt öfters lachen. Früher hatte er das irgendwann nicht mehr getan.

Ehm Draco, darf ich dich was fragen?", meinte Hermine nachdenklich.

„Klar darfst du", erwiederte Draco.

„Warum bist du eigentlich plötzlich so anders geworden? Also so... ehm... kalt und gemein?"

Hermine sah ihn unsicher an. Draco blickte zu Boden und schien mit sich selbst zu ringen.

Oh mann, ich hoffe ich hab nichts falsches gesagt.

Doch nun blickte Draco wieder zu Hermine und begann zu reden: „Dafür gibts nur eine Antwort. Mein Vater. Er hatte mich von kleinauf so erzogen. Jeder der nicht reinblütig war, hatte es nicht verdient zu zaubern. Ich war damals 11 und hab das natürlich geglaubt. Deswegen hab ich mich von dir abgewendet. Mein Vater hat mich misshandelt. Immer wenn ich mich gewehrt habe. Es war nicht schön, aber irgendwann hab ich mich an die Schmerzen gewöhnt gehabt. Später hat er meine Mutter geschlagen. Seine Wut an ihr und mir rausgelassen. Meine Mutter so zu sehen, war das Allerschlimmste. Deswegen hab ich mich meinem Vater gebeugt und zum Beispiel dich immer beleidigt. Damit er kein Verdacht schöpft, weil ich dich eigentlich wirklich mag."

Just want to be yours -Dramione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt