Epilog

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Da stand ich also. Das allerletzte Mal in dem Gemeinschaftsraum, der 7 Jahre lang mein Zuhause war. Die Sofas am Kamin, mit diesen kratzigen Kissen, die wunderbar bequemen Sessel und die Fensterbänke, bei denen ich stundenlang nachgedacht hatte. Ja sogar die Gemälde waren mir ans Herz gewachsen.
Und all das werde ich wahrscheinlich nie wiedersehen.
„Mine, kommst du? Die Boote legen bald ab."
Lächelnd nickte ich und folgte meiner besten Freundin aus unserem Turm. Mein Gepäck wurde wie immer verstaut.
Langsam liefen wir nebeneinander durch die Gänge.
„Ich werd das alles hier echt vermissen", meinte Ginny nun.
Ich nickte: Mir gehts genauso, Gin. Es war einfach eine so tolle Zeit mit allen. Und jetzt werden wir alle getrennte Wege gehen."
„Naja, nicht alle", zwinkerte die Weasley.
Ich grinste und wir beide liefen die Treppe zur großen Halle herunter.
Hier gab es so viele schöne Erinnerungen. Allein diese Treppe. Keine zwei Tage ist es her, als ich hier zum Abschlussball gegangen bin.
Zu Draco.
Mein Herz schlug immernoch schneller, wenn ich seinen Namen hörte. Er gehörte zu mir und ich zu ihm.
Jetzt betraten wir die große Halle und sahen schon fast alle Siebtklässee an den Tischen sitzen. An irgendwelchen. Sofort sah ich meinen Malfoy mit Vivi, Blaise, Harry, Ron und Hannah am Slytherintisch sitzen. Er hatte mich ebenfalls gesehen und grinste mir entgegen. Sofort flatterten kleine Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich liebte dieses Grinsen so sehr.
Schnell liefen Ginny und ich zu unseren Freunden und ich ließ mich neben Draco nieder. Er legte sofort einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Ich lächelte ihn glücklich an und blickte dann zum Lehrertisch, an dem Professor McGonagall stand und nun zu sprechen begann:
„Meine Lieben. Nun ist der Tag gekommen, an dem Sie sich von hier verabschieden müssen. Und wir von Ihnen. Ich denke, ich spreche im Namen aller, das es eine wunderbare Zeit war. Ich hoffe wir werden uns alle irgendwann wieder sehen und die ganze Schule wünscht Ihnen nur das Beste für Ihre Zukunft!
Nun dürft ihr mit den Booten, wie einst im Ersten Jahr, über den Schwarzen See zurückfahren. Begeben Sie sich bitte an das Ufer zu Hagrid. Sie werden außerdem die Ersten bei dem Zug sein, also suchen Sie sich schöne Plätze zusammen aus und genießt die letzte Fahrt."
Damit beendete die Schulleiterin ihre Rede. Zuerst saßen alle stumm da und dachten, wie ich, über Professor McGonagalls Worte nach. Schließlich erhoben sich aber die ersten und gingen zusammen Richtung Ausgang.
Noch einmal atmete ich tief den Geruch des Schlosses ein, dann lief ich Hand in Hand mit Draco hinaus auf das Gelände.
„All das nimmt jetzt also ein Ende", raunte der Slytherin.
„Scheint so, oder?"
„Aber Mine, ich bin glücklich, dass es mit dir zusammen endet."
Liebevoll strich ich ihm über seine Haare und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Dann gingen wir schweigend den Weg zum Ufer, an dem ich mich auch schonmal von Hagrid verabschiedete.
Mit meinen Freunden und Draco stieg ich in eins der Boote. Als alle saßen, begaben sie sich von selbst zu bewegen und glitten über das Wasser.
Immer noch Dracos Hand in meiner, sah ich zurück zu Hogwarts, dem Schloss, was immer kleiner wurde. Schließlich konnte man nur noch die höchste Turmspitze sehen. Der Astronomieturm, das wusste ich. Genau da waren Draco und ich zusammen gekommen.
Bei diesem Gedanken lehnte ich mich gegen seine breite Brust und er gab mir einen Kuss auf den Scheitel.
Dann stiegen wir auch schon aus den Booten aus, die sanft bis ans Ufer gefahren waren.
Alle Schüler schwiegen mehr oder weniger und hingen wahrscheinlich alle in alten Erinnerungen um unsere Schule.
Im Hogwarts Express suchte ich mir mit Draco, Harry, Ginny, Ron, Hannah, Blaise und Vivi ein gemütliches Abteil und ließ mich mit meinem Blondschopf am Fenster nieder.
Schließlich hörte man dann die jüngeren Schüler in den Zug steigen und wie die Lok sich laut hupend in Bewegung setzte.
Ginny, Hannah und Harry hatten sich angeregt in ein Gespräch über ihre Schulstreiche vertieft und Blaise, Ron und Draco sprachen über alte Quidditcherlebnisse.
Ich hörte eine Weile gespannt zu, bis mir meine Augen schwerer wurden und ich meinen Kopf auf Dracos Schoß niederlegte, worrauf er mir liebevoll über meine Locken strich.
So fiel ich in einen tiefen, albtraumlosen Schlaf.

„Mine, komm wach auf, wir sind da."
Die entfernte Stimme von Harry drang an meine Ohren und ich öffnete langsam meine Augen.
Der Strubbelkopf saß mir lächelnd gegenüber.
„Wo sind die anderen?", fragte ich zerstreut.
„Die sind draußen und warten, komm wir holen unser Gepäck."
Nickend stand ich auf und verließ mit samt meinem Gepäck dann den Hogwarts Express.
Draußen standen wirklich, in einem kleinen Grüppchen alle zusammen und verabschiedeten sich schon. Ich nahm auch nochmal alle in die Arme, wobei auch viele Tränen vergossen wurden. Draco hatte ich bis dahin noch nicht gesehen.
Da erblickte ich Narzissa, mit der wir beide heute mit ins Malfoy Manor gehen würden. Schnell lief ich auf sie zu, stellte mein Gepäck ab und schloss sie in die Arme.
„Hi Narzissa."
„Hallo Liebes, geht es dir gut?", begrüßte die Malfoy mich nach der Umarmung ebenfalls.
Ich nickte und erkundigte mich auch nach ihrem Wohlbefinden.
„Aber weißt du wo Draco ist?", fragte ich besorgt.
Sogleich drückte mir Narzissa einen großen Strauß voller roter Rosen in die Hand, der mir bis gerade gar nicht aufgefallen war und deutete hinter mich.
Überrascht drehte ich mich um und sah meinen Draco vor mir stehen, dahinter meine Freunde.
Gerade wollte ich  fragen was das wird, als der Blondschopf zu sprechen begann: „Also Schatz, wir sind zwar erst 18, aber haben schon soviel zusammen erlebt, bevor wir ein Paar waren und dann auch. Ich weiß, dass ich nie eine andere Frau so mein Leben haben will, wie du meines erfüllst und erfüllst seit Jahren und dieses Jahr besonders. Ich will dich für immer bei mir haben und frage dich deswegen, ob du mich heiraten willst."

Bei den letzten Worten sank der junge Malfoy herunter und holte eine samtgrüne Schachtel mit einem silbernen Ring mit funkelndem Diamanten raus.
Langsam sammelten sich Tränen in meinen Augen und ich schlug die Hände vor das Gesicht. Draco sah mich angespannt an und ich wollte ihn nicht länger quälen. Außerdem wusste ich genau, was meine Antwort war.
„Ja. Ja, Draco ich will."
Glücklich steckte mir der ehemalige Slytherin den Ring an den Finger und nahm mich dann in die Arme. Hinter uns applaudierten alle.
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und drückte meinen Mund auf seinen. Diese wunderbaren, weichen, kühlen Lippen.
„Ich liebe dich Draco.", flüsterte ich.
„Ich liebe dich auch."

Schließlich begaben wir uns mit Narzissa und unseren Freunden zur Absperrung.

Nocheinmal blickte ich zurück.
Klar würde ich das hier vermissen, aber es gibt so viel Neues, was auf mich zukommen wird.
Mit Draco.

The End.

Just want to be yours -Dramione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt