,,Also, was ist jetzt so wichtig?", fragte Jeongyeon mit einem Lächeln in ihrem Gesicht. Ihre Haare trugen neuerdings eine knallige orangene Farbe. Sie passte zu ihr, ihrer impulsiven Persönlichkeit und ihrem Dauergrinsen, welches Sunny in diesem Augenblick mächtig zusetzte.
,,Ich wollte, dass du es zuerst von mir hörst", meinte sie dann nur, nachdem sie sich richtig hingesetzte hatte und sah ihre Freundin mit einem traurigen Ausdruck an. Sie versuchte es nicht so aussehen zu lassen, als würde es ihr schwer fallen oder als würde sie es eigentlich nicht wollen. Aber es war so. Die Arbeit bei der Zeitung gefiel ihr. Dennoch würde sie kündigen müssen. Es war allein ihre Schuld, dass sie sich durch ihre Rolle hindurch hat mitreißen lassen, aber da müsste sie nun durch.
,,Was denn?", fragte ihre Gegenüber und runzelte kichernd die Stirn. Doch ihr verging die lockere Stimmung schnell, als sie bemerkte, dass Sunny nicht mit einstimmte.
,,Ich werde kündigen, Jeongyeon. Noch heute."
Es waren wenige, einfache Worte, die sie etwas an Überwindung gekostet hatten. Sie machte sich auf eine Bombardierung nach Hintergrundinformationen gefasst, hatte sich bereits diverse ausführliche Erklärungen und plausible Beweggründe zurecht gelegt.
,,Aber wieso?", war das Einzige, was ihre Freundin daraufhin antwortete.
,,Weil..", sie suchte nach Worten, ließ den Satzfetzen erst einmal so in der Luft schweben. Sollte die letzte Konversation mit ihr ebenfalls eine Lüge sein?
,,Ich werde in wenigen Tagen weg sein. Komplett raus aus dieser Stadt", räusperte sich Sunny dann wieder und diesmal schien Jeongyeon tatsächlich etwas blass um die Nase zu werden. Sie hatte lediglich geglaubt, Sunny habe ein besseres Angebot erhalten oder würde für eine Weile verreisen. Aber weg? Einfach.. nicht mehr da?
,,Und wann kommst du zurück?"
Sie durchdrang Sunny mit ihrem Blick, die daraufhin ihren Kopf senkte und die Schultern zuckte, danach den Kopf schüttelte und wieder aufsah.
,,Ich denke nicht, dass ich je wieder zurück kommen werde, Jeongyeon."
,,Aber.. aber was ist mit deinem Leben hier? Deiner Wohnung, Jin? Und Taehyung? Ich dachte du hättest dich hier verliebt - warte, ist etwas passiert?"
Sunny brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. Selbst wenn ihre Freundin besorgt war, drang das Temperament in ihr durch.
,,Die Wohnung ist bereits gekündigt, Jin wird sobald er heute nach Hause kommt den Mietvertrag vorfinden, der seit heute morgen nur noch auf seinen Namen läuft."
,,Du siehst ihn nicht noch einmal?"
,,Nein, ich werde ihn nicht nochmal sehen."
Jeongyeon fühlte sich wie in einem falschen Film. So einige Dinge gingen ihr zu schnell, Vieles erschien ihr überstürzt und hektisch. Sie hasste dieses Gefühl, denn eines sollte das hier ganz bestimmt nicht werden; ein Abschied. Zumindest nicht für sie. Für Sunny stand dies jedoch schon seit Wochen fest.
,,Also gehst du einfach? Ohne dich zu verabschieden? Denkst du nicht daran, wie sehr es ihn verletzen wird?"
Darauf reagierte Sunny nicht. Natürlich war sie sich der möglichen Folgen im Klaren. Nächtelang zerbrach sie sich ihren Kopf über den Verlauf des Plans und wie sie seine glatte Durchführung am ehesten garantieren könnte. Und gerade Seokjin, der ihr in den Monaten so eng ans Herz gewachsen war, gerade ihm hätte sie nicht ins Gesicht sehen können.
Sie seufzte leise und legte ihre Hände dann auf die schwarze Mappe, die vor ihnen auf dem Tisch lag. Zaghaft knibbelte sie an den Rändern und schob die Unterlagen dann zu Jeongyeon.

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ILLUSIONIST || kth.
Fanfiction,,Es gehörte alles zu meiner Vorstellung, meiner Show. Von der ersten Berührung, bis hin zu eben diesem Moment." -,,Du meinst also alles war eine Lüge? Deine Liebe sei eine Lüge?" ,,Die Liebe, Taehyung, ist eine perfekte Illusion." [Inspiriert von d...