9. Things that happen in the darkness

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Sobald Noah die Terrasse verlassen hatte, rückte Jack ein Stück näher an Finn heran. "Also...", murmelte er. "Endlich sind wir mal allein." Finn schaute ihn etwas irritiert an. "J-Ja...", antwortete er. "Ich...Ich wollte mal mit dir reden.", begann Jack. "Aber vielleicht gehen wir dafür lieber woanders hin." Er wies mit dem Daumen in Richtung Wald. "Du willst jetzt in den Wald gehen, Jack?", fragte Finn ungläubig. Jack nickte und stand auf. "Komm." Und er zog Finn an der Hand nach oben. "A-Aber Jack!", rief Finn, doch der kleinere Junge zog ihn die Treppenstufen herunter, weg von den Hütten und in den dunklen Wald hinein. "Jack! Es ist Nacht! Da sind Wildschweine o-oder Wölfe im Wald unterwegs.", redete er weiter auf ihn ein. "Ach komm schon, Finn. Letztes Jahr hat dir das auch nichts ausgemacht." Und Jack zog ihn immer und immer weiter in den Wald hinein. 

Die zwei liefen und liefen minutenlang, bis Jack sicher war, dass sie außer Sicht-und Hörweite waren. "Okay...", sagte Jack leise. "Ich denke jetzt sind wir echt allein." Finn schaute auf ihn herab. Auch Jack war weitaus kleiner als er selbst. "Worüber willst du reden?", fragte er ruhig, doch irgendwie hatte er Angst vor dem Gespräch, denn er konnte sich bereits ausmalen, was das Gesprächsthema sein würde. "Ü-Über uns.", stotterte Jack. Finn hatte richtig gelegen. "Was gibt's denn da zu bereden, Jack?", fragte er. Dieser blickte eine kleine Weile nach unten auf seine Füße. "Weißt du, ein Jahr ist vergangen und...weißt du warum ich den Kontakt abgebrochen habe?" Finn zog eine Augenbraue hoch. "Ich dachte du willst nicht mehr mit mir reden, weil ich dich nicht so mochte wie du mich." Jack zuckte mit den Schultern. "Ja schon, aber ich wollte auch, dass du siehst wie es ohne mich ist." Er senkte wieder den Blick. "Hast du mich denn nicht vermisst?", fragte er geknickt. "Oh doch, Jack. Sehr sogar." Lächelnd blickte er wieder auf. "Das war eben auch der Plan. T-Tut mir leid, Finn." "Ist schon okay." Finn umarmte Jack fest. "Ich hab dich echt vermisst.", murmelte er in Jacks Ohr. Jack lächelte sanft.

Finn roch an Jacks Schulter. Er roch nach Axe Deo und Melonenkaugummi. Der typische Jack-Geruch. Jack's Geruch hatte etwas an sich, dass er bewundernswert fand: Er roch immer so. Egal was er tat, er roch immer nach dieser Kombination. Die beiden waren sich so nah...Hätte einer von beiden den Kopf auch nur 10 Zentimeter nach links oder rechts bewegt, hätten ihre Lippen sich aufeinander befunden.

Jack schien dies wohl auch zu bemerken und drehte den Kopf leicht weg. "I-Ist dir das irgendwie unangenehm?", fragte er etwas verunsichert. Er wand sich heraus aus Finns Umarmung. "Was? Nein. Wieso sollte es?", antwortete Finn. "Ich weiß nicht...". Er legte eine Pause ein. "Weil du doch nicht auf Jungs stehst...", murmelte er und senkte den Blick ein weiteres Mal. Finn legte seinen Finger unter Jacks Kinn und zwang ihn so quasi ihn anzusehen. "Tue ich das, Jackie?", fragte er mit sanfter Stimme.

Die beiden sahen sich tief in die Augen. In der Dunkelheit sah man fast nichts, außer die Reflexion des Mondes in den Augen des jeweils anderen. "T-Tust du nicht?", stotterte Jack. Finn schüttelte den Kopf. Es schien nur einen Bruchteil einer Sekunde einzunehmen, als Jacks Hand in Finns Haare wanderte, er ihn zu sich herunter zog und seine Lippen auf die seinen legte. Es war ein zärtlicher Kuss, nicht fordernd oder aufmüpfig. Einfach nur zärtlich und weich. Jack fühlte jedoch wie die Schuld in ihm aufstieg. Er hatte einen Freund zu Hause, den er hier gerade betrog. Doch gerade durch diese Schuld wurde der Kuss viel intensiver. Irgendwie machte dieses Risiko Jack nur noch mehr an und jede Sekunde, in der Finns Lippen seine küssten schienen es so wert zu sein. Darauf hatte er nun ein Jahr gewartet. 

Nach einiger Zeit wanderte Finns Hand von Jacks Schulter zu seiner Hüfte. Ganz langsam. Jack vergrub seine Finger immer noch in Finns langen, dunklen Locken. An diesem Punkt nahm der Kuss eine Wendung. Er wandelte sich von einem niedlichen, unschuldigen Teenager-Kuss zu einem nassen, lasziven Zungenkuss. Fast sabbernd hing Jack an Finns Lippen, die nun mit seiner eigenen sowie Finns Spucke getränkt waren. Der Kuss wurde fordernd, Jack wollte mehr und seine Hand verließ Finn Haare. Er schob sie langsam unter Finns T-Shirt und versuchte vorsichtig es ihm auszuziehen.

Das war jedoch der Punkt an dem es Finn zu viel wurde. Er war gerade mal 15 und wollte seine Jungfräulichkeit definitiv nicht in einem Wald um 1 Uhr nachts verlieren. Vorsichtig ging er ein paar Schritte zurück um Jack so entkommen zu können. "J-Jack...", murmelte er. "N-Nein." Der kleinere Junge senkte den Blick. "Oh j-ja. Ist schon okay. Wir sollten auch zurück gehen. E-Es ist echt ein bisschen unheimlich hier." Finn nickte. Er begann wieder in Richtung Camp zu gehen. Jack folgte ihm wortlos.

Auf dem ganzen Weg bis zur Hütte sagte keiner der beiden etwas. Sie liefen einfach nur nebeneinander her und schwiegen. Sie betraten die Hütte stumm und legten sich lautlos schlafen. 

Als Finn sich hinlegte und Noahs lautes Atmen in der Dunkelheit der Hütte hörte, fühlte er sich irgendwie schuldig. Als wäre er derjenige, der jemanden betrogen hätte und nicht Jack.

Yep, Leute ihr seht richtig :D Zwei Kapitel an einem Tag. Hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und ihr habt eine gute Nacht :)

Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt