"Noah?", flüsterte Finn, als er sich sicher war, dass die anderen nun schliefen. "Ja?" Noah setzte sich auf. "Ich will noch nicht schlafen." "Ich schon." Für einen Moment war es still. "Okay.", sagte Finn leise. Noah legte sich wieder hin. Bald war er eingeschlafen. Finn jedoch lag weiterhin wach. Er wusste nicht was er tun sollte. Im Bezug auf diese Nacht. Im Bezug auf Noah. Im Bezug auf alles. Dieser Sommer war absolut toll bisher. Er wusste, dass es an Noah lag. Dieser Junge wirkte so in sich gekehrt und schüchtern, doch Finn wusste, dass er so viel zu sagen hatte. Und ja, er hatte innerhalb der letzten zwei Wochen realisiert, dass er sich in ihn verliebt hatte. In diesen kleinen, stillen, zurückhaltenden Jungen mit den braungrünen Augen und den haselnussfarbenen Haaren.
Und so lag er dort. Einige Stunden, wie es schien. Er hatte keine Uhr bei sich. Tausende Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Mindestens 900 davon drehten sich um Noah. Die Stille und Hitze in diesem Raum machte ihn fertig. War es hier die ganze Zeit schon so heiß gewesen? Plötzlich fühlte er sich als wäre keinerlei Luft mehr in diesem Raum. "Sch-Scheiße...", murmelte er, wohl wissend, dass er geradezu in eine Panikattacke hineinschlitterte. Eilig schlug er die Decke zur Seite und stand auf, verließ die Hütte. Er schaffte es genau zwei Meter weiter. Bereits auf der Veranda musste er sich an einem Pfosten abstützen. Alles um ihn herum drehte sich. Seine Lunge funktionierte nicht mehr. Er dachte an die Tabletten, die seine Mutter ihm vor seiner Abreise hatte aufschwatzen wollen. Tabletten, die er vor zwei Jahren noch alle 10 Minuten hatte nehmen wollen. Mittlerweile brauchte er sie nicht mehr. Panikattacken kamen nicht mehr in derselben Häufigkeit, dennoch wäre es vielleicht doch eine gute Idee gewesen sie wenigstens einzupacken um sie im Notfall einnehmen zu können. Finn setzte sich auf die oberste Stufe der Treppe. Er musste seinen Atem unter Kontrolle kriegen, sonst würde er gleich in Hyperventilation abrutschen. Langsam schloss er die Augen und haute die Rückseite seines Kopfes gegen den Pfosten, an dem er sich eben noch angelehnt hatte.
"Finn?", hörte er plötzlich hinter sich. Scheiße, es war Noah. Er durfte ihn nicht mitten in einer Panikattacke sehen. Er würde ihn für einen Psycho halten und ihn nicht mehr als Freund haben wollen. "Ist alles okay?" Finn nickte eilig, bemüht seinen Atem unter Kontrolle zu halten. Noah setzte sich neben ihn und nahm seine inzwischen zitternde Hand. "Hey, alles ist okay, alles ist gut." Finn wollte seine Hilfe nicht. Noah sollte verschwinden und ihn nicht mit diesem besorgten Blick ansehen. "Geh weg!", sagte er vielleicht etwas zu ruppig. Noah war für einen Moment irritiert. Dann straffte er seine Schultern und sprach mit klarer fester Stimme: "Nein, Finn." "Doch. Geh!"
Noah schüttelte den Kopf. "Ich weiß genau was du denkst. Du denkst, dass ich dich jetzt sicher nicht mehr leiden kann. Du willst nicht, dass deine Fassade fällt. Aber weißt du was, Wolfhard? Das ist sie schon längst." Finn war verwirrt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der kleine, zurückhaltende Noah sich behaupten und ihm widersprechen würde. "Manchmal bist du der charismatische, mutige, freche Typ, der du eben bist. Aber keiner von uns ist so perfekt wie wir es vorgeben zu sein. Oder wie wir es gerne wären. Für eine Weile dachte ich du wärst es vielleicht. So perfekt, wie du vorgibst zu sein. Deine Fassade war echt gut. Aber dann hab ich gesehen wie du warst als du nicht wusstest wo Jack ist. Und da wusste ich es. Deine Fassade ist nur so gut, weil du sie brauchst. Du brauchst sie um im Alltag klarzukommen. Damit die Leute nicht denken du wärst schwach. Und das bist du auch nicht. Menschen die eine Fassade brauchen sind wahrscheinlich viel stärker als Leute, die sie nicht brauchen. Aber der Teil von dem du nicht willst, das andere Leute ihn sehen gehört genauso zu dir wie der Teil..." Noah unterbrach seinen Monolog für eine Sekunde. Er zögerte. "...Der Teil an dir der so fantastisch und wunderbar ist, wie er eben ist. Du bist fantastisch und wunderbar, Finn Wolfhard. Eigentlich ist alles and dir fantastisch und wunderbar." Er zog scharf die Luft durch die Zähne. "Deshalb hab ich mich in dich verliebt."
Finn saß dort und starrte Noah an. Er hielt den Atem an. Noah bei diesem Monolog zuzuhören hatte ihn dazu gezwungen. Es war wie eine Achterbahnfahrt, auf der du so schnell unterwegs bist, dass du nicht atmen kannst. Er brauchte einen Moment um zu verarbeiten was Noah da gerade von sich gegeben hatte. Er brauchte die Fassade. Noah hatte 100% Recht. Alles, was er da gerade gesagt hatte, stimmte. Dass Noah so gut darin war Menschen zu lesen, wusste Finn nicht.
"So, und jetzt erzählst du mir verdammt nochmal was los ist.", sagte Noah energisch.
Moiiiiin. Joa, ich bin nach gefühlten Jahren mal wieder motiviert zu schreiben. Whaaaat? Hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr lasst ein Vote oder einen Kommi da.
Und @alt_er_lover , ich hoffe du bist nicht allzu enttäuscht, dass DAS HIER FUCKING KINDER SIND UND ICH SIE NICHT EINFACH SO FICKEN LASSE LEL
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Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)
Fanfiction"Ein Tippen auf seiner linken Schulter unterbrach seinen Gedankengang. Als er sich herumdrehte, war das erste was er sah die braunen Augen des Jungen der seine Tasche getragen hatte. Bei dem Blick in diese scheinbar endlosen Augen, zuckte Noah beina...