28. I'm Sorry

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Noah saß auf der mit einem Papiertuch bedeckten Krankenliege und hielt sich mit der rechten Hand ein desinfiziertes Stück Watte auf die Wunde. Es brannte ein wenig, doch er versuchte dies auszublenden. Gaten und Wyatt saßen ihm gegenüber und starrten ihn an, während die für die Krankenstation zuständige Betreuerin die Klammerpflaster aus dem Arzneischrank herausfischte. "Und dir geht's echt gut?", fragte Gaten. Er war sichtlich noch immer besorgt. Noah nickte. Seine Stirn pochte wie verrückt, doch das war ihm total egal. Wichtig war ihm in diesem Moment nur, dass Finn okay war. Was passierte beim Felsen im Moment? Was war wenn sie ihm auch so weh tat wie ihm? 

"Okay, nimm mal die Watte von der Stirn.", sagte die Betreuerin, deren Namensschild Noah entnehmen konnte, dass sie Liza hieß. Vorsichtig entfernte Noah es. Dann drückte Liza die Wundränder zusammen und klebte 4 Klammerpflaster fein säuberlich über die Wunde. Noah kniff die Augen zu. "Entspann dich einfach.", sagte sie ruhig. "Dann tut's weniger weh." Er antwortete nicht.

Als Liza fertig war und seine Mutter von der Verletzung in Kenntnis gesetzt worden war, durfte er zurück zu Hütte gehen. "Leg dich ein bisschen hin. Halbe Stunde, Stunde. Dann kannst du von mir aus, wieder rausgehen. Aber nicht schwimmen gehen! Das machst du erst wieder, wenn ich oder wer anders von der Krankenstation das abgesegnet hat. Verstanden?", hatte sie mit ihrer liebevollen Strenge gesagt und Gaten und Wyatt angewiesen, ihn derweil zu beaufsichtigen und sie sofort zu alarmieren, wenn er sich irgendwie auffällig verhielt. 

Als die drei wieder in der Hütte ankamen, war Jacks Bett wieder bezogen und eine Reisetasche stand darauf. "Oh, hab ganz vergessen, dass wir jemand neues kriegen. Jaeden wird sich freuen.", sagte Wyatt, half Noah zum Bett und lies sich dann auf sein eigenes fallen. Gaten warf einen Blick auf das Namensschild an der Tasche. "Jeremy Taylor.", las er vor. "Na dann, warten wir mal ab bis er wiederkommt."

Jetzt lag Noah in seinem Bett und starrte die Unterseite von Finns Bett an. "Ich kann das nicht.", murmelte er"Ich muss wissen was mit Finn ist. Kann nicht einer von euch mal nachschauen?" Gaten zuckte mit den Schultern. "Von mir aus kann ich das mal machen. Mich interessiert's um ehrlich zu sein auch." Er stand auf und ging.

Es schien als würden Stunden vergehen, in denen Noah auf dem Bett lag, die Augen halb geschlossen hatte und wartete. Wyatt hatte sich ein Buch geschnappt. Nach einer Weile blickte er davon auf, schaute Noah für einen Moment an und fragte: "Und? Tut's noch weh?" Noah kniff leicht die Augen zusammen. "Wyatt, meine Stirn musste eben fast genäht werden. Natürlich tut's noch weh!", sagte er vielleicht etwas zu ruppig. "Hab ja nur gefragt...", murmelte er und versteckte die Nase wieder hinter seinem Buch. "Sorry...", antwortete Noah. "Es macht mich nur irgendwie fertig hier sein und mich hinlegen zu müssen, wenn Millie Finn vielleicht auch die Birne so eingeschlagen hat, wie bei mir. Ich würd jetzt am liebsten sofort wieder aufspringen und ihn suchen gehen." Wyatt nickte. "Versteh ich, aber du kannst dich selbst nicht gefährden um Finn zu bemuttern. Du könntest ne Gehirnerschütterung haben und Finn weiß sich schon zu helfen, glaub mir. Ich kenn ihn länger als du." Noah schloss die Augen. Ja, eigentlich hatte er recht.

Es dauerte noch ein paar weitere Minuten bis Gaten mit Finn zurück in die Hütte gestapft kam. Sobald er die Tür aufgestoßen hatte, rannte Finn zu Noah und setzte sich neben ihn. "Oh mein Gott, bist du okay? Wie geht's dir?!", fragte Finn aufgebracht. "Ich bin okay, keine Sorge.", antwortete Noah. "Aber was ist mit dir? Was ist mit Millie?" Finn räusperte sich. "Ich hab ihr klar gemacht, dass ich in dich verliebt bin und nur in dich. Wir haben uns... na ja... ausgesprochen." "Und?" "Wir haben uns drauf geeinigt, dass wir uns nicht so wirklich guttun. Und sie hat sich entschuldigt." "Immerhin.", sagte Noah, lächelte und zog Finns Kopf zu sich nach unten um ihn zu küssen. 

Doch dieser Kuss wurde unterbrochen. Nicht von Gaten oder Wyatt, die allerdings grinsend dabei zusahen wie Noah seine Lippen auf Finns legte. Sondern von Millie und Sadie, die wie ein Torpedo in die Hütte gebraust kamen. "Noah!", rief Millie und kniete sich neben sein Bett. Er schaute sie irritiert an. "Was willst du denn hier?" Er war ihr nicht böse. Es war schwer Noah wütend zu machen. Er wusste selbst am besten, wie dumm Liebe oder Verliebtsein machen konnte. "Ich wollte mich entschuldigen. Es tut mir echt verdammt leid.", sagte sie und Noah erkannte an ihrem Blick, dass sie es ehrlich meinte. Noah winkte ab. "Alles gut, das heilt wieder." 

Sadie lächelte hinter Millie. Schade, dass Noah schwul war. Er schien ihr als wäre er ein sehr liebevoller, verständnisvoller Kerl, wie man sie leider viel zu selten fand. Aber ja, die besten waren eben immer schwul oder vergeben.

"Danke, Noah.", sagte Millie und lächelte leicht. "Ich glaub ich würd mir nicht verzeihen." Noah zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Ist schon okay, ich kann's verstehen." "Frieden?", fragte sie kleinlaut. "Frieden.", willigte Noah ein.

Yo Leude. Lel, es tut mir voll leid, dass ich Millie in dieser Story so unsympathisch gemacht hab. i dId hEr dIrTy aNd i'M sorry.


Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt