Noah ging zurück zur Hütte in der Hoffnung, Finn dort zu treffen. Im Laufschritt rannte er fast schon. Doch als er die Tür zur Hütte öffnete, war sie bis auf Jack, der auf seinem Bett saß und etwas in ein kleines Buch schrieb, völlig leer. Jack blickte erschrocken auf und warf das kleine Buch schnell unter die Decke, als wäre er peinlich berührt von dem Fakt dass Noah ihn hineinschreiben gesehen hatte. "Oh h-hey Jack.", stammelte Noah, überrascht und doch erleichtert darüber, dass Finn nicht bei ihm war. "Hey.", antwortete Jack knapp. Für einen Moment war es still. Es war eine unangenehme Stimme. Noah mochte Jack nicht und eigentlich fand er es selbst lächerlich ihn nicht zu mögen. Aber die Gefahr, dass Jack ihm Finn wegnehmen könnte, war zu groß.
Jack schaute kurz in Noahs Augen. Er sah sie zum ersten Mal im Sonnenicht glitzern. Sie waren eigentlich haselnussbraun, doch wenn die Sonne sie in diesem Winkel wie jetzt traf, fluoreszierten sie fast grün. Ein Lächeln schlich sich über Jacks Gesicht. Noah sah gut aus mit diesen nassen, hellbraunen Haaren, die ihm über die Stirn hingen. Verstohlen warf er einen Blick zu der Stelle der Decke, unter die er soeben sein Notizbuch geworfen hatte. Er hoffte, dass Noah es nicht gesehen hatte. Dieses Notizbuch enthielt seine innersten Gedanken und Gefühle. Wenn irgendwer von seiner Existenz wusste wäre es ihm verdammt peinlich. Gerade war er dabei gewesen die Ereignisse der letzten Nacht und des heutigen Morgen zu dokumentieren.
Noah legte seine Duschutensilien zurück in eine der Schubladen der Kommode. Dann setzte er sich langsam wieder auf sein Bett. "W-Wo sind die anderen?", fragte er. Jack blickte ihn mit durchdringendem Blick an. Noah konnte den Ausdruck darin nicht deuten. Dann zuckte Jack Grazer mit den Schultern. "Frühstücken, glaube ich." "Oh..ja, macht Sinn." Für einen Moment blickten sich die beiden bloß an. Noahs Blick war voller unterschwelligem Hass. Jacks Blick war gefüllt mit etwas anderem. Noah konnte es nach wie vor nicht deuten.
"Sag mal...", begann Jack. Er versuchte Smalltalk zu betreiben. "Woher kommst du eigentlich?", fragte er. Es interessiert ihn wirklich. "New York City.", antwortete Noah kurz. "Oh wow.", kam es von Jack. "Naja, ich bin aus L.A. Aber wir sind eigentlich aus Phoenix. Wir leben jetzt nur in L.A wegen meinem kleinen Bruder." Noah zog eine Augenbraue hoch. "Wegen deinem Bruder?" Jack nickte. "Scheint so als könnte er ganz passabel schauspielern und sein Agent meinte in L.A hätte er größere Chancen auf Rollen und so." Noah schob die Schublade zu. "Hat er schon irgendwo mtgespielt was man kennt?" Jack schüttelte den Kopf. "Oh man, ich vermisse Phoenix." "Glaub ich dir." Langsam setzte Noah sich auf sein Bett. "Seit meine Eltern getrennt sind hab ich meine Schwester gar nicht mehr gesehen.", seufzte er. "Deine Eltern sind getrennt?" Noah nickte. "Muss hart sein. Meine sind offiziell noch zusammen, aber mein Vater ist ständig auf Reisen. Geschäftlich, weißt du? Und meine Mutter und er reden kaum noch." Noah hatte Verständnis für ihn. Es ist schwer wenn die Eltern nicht miteinander reden. Sein Vater war mit Chloe nach Louisiana zu seinen Eltern geflüchtet, als diese Phase nach der Scheidung eintraf. Er selbst hatte es also nicht so erlebt wie Jack, aber dennoch war etwas an der Situation gleich. "Ich versteh dich, Jack.", flüsterte Noah fast. "Ich verstehe dich..."
Jack sprang plötzlich aprupt von seinem Hochbett und setzte sich neben Noah. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem seinen entfernt. "Wann haben deine Eltern sich scheiden lassen?" "Vor 4 Monaten. Da ist mein Dad mit Chloe zu Grandma und Grandpa nach Louisiana." "Was?! Und seitdem hast du deine Schwester nicht mehr gesehen?!", fragte Jack aufgebracht. Noah nickte bloß kurz. "Das ist echt kacke." Auch Jack flüsterte jetzt beinahe. Noah wollte nicht an seine Schwester oder an seinen Vater denken. Die Gedanken an sie machten ihn immer viel zu traurig. Jack fuhr sich ein paar Mal durch die Haare. "W-Wir sind Zwillinge." Noahs Stimme zitterte nun gut hörbar. Bestürzt schaute Jack ihn an. "Wirklich?!" Noah nickte wieder. Er spührte nun ganz deutlich die Tränen, die schon wieder in ihm hochkamen. "Was ist dein Dad für ein Schwein, dass er deine Schwester und dich so lange voneinander fernhält?" Jack blickte Noah wieder durchdringend an.
Noah zuckte nur wieder betreten mit den Schultern. "W-Weiß nicht...", stotterte er und wischte sich schnell die Tränen ab, die sich in seinen Augenwinkeln gesammelt hatten und jetzt drohten seine Wangen hinunterzulaufen. Doch Jack hatte schnelle Augen. "Hey, alles ist okay. Du wirst sie bestimmt bald wiedersehen." Er legte einen Arm um Noah. "Eure Eltern können euch ja nicht ewig trennen." Doch diese Worte brachten gar nichts. Noah machte es gerade gar nichts mehr aus vor Jack zu heulen. Und der Fakt, dass Jack ihn gerade versuchte zu trösten, zeigte, dass er vielleicht doch nicht so ein Arschloch war, wie er gedacht hatte.
Eine ganze Weile lang saßen die Jungs so da. Jacks Arm war um Noah gelegt, irgendwann hatte Noah seinen Kopf auf Jacks Schulter fallen lassen. Die beiden fühlten sich wohl. Sie kannten sich kaum und doch war es gut jemanden zu haben, der einen versteht. Alles war gut, es war nicht merkwürdig oder etwas in der Art. Bis Jack ein weiteres Mal auf Noah herabsah. Wie er da so lag, die fast grünen Augen tränengefüllt, die nassen Haare noch immer in der Stirn. Und er war ihm so nahe...
Ehe er so wirklich darüber nachdachte, landeten seine Lippen auf Noahs. In dem Moment, als er seine auf Noahs Lippen spührte, realiserte Jack, dass dies ein Fehler war. Er wollte sich wieder aus der Affaire ziehen, doch gerade als er ein Stück wegrücken wollte, griff Noah nach seiner Hand. Er erwiderte den zarten Kuss. Jack lächelte still in sich hinein. Der Kuss dauerte bloß einige Sekunden, doch Noahs Lippen schmeckten nach Erdbeeren. Nach frischen Erdbeeren...
Moin Leude :) Tötet mich nicht, dieses Kapitel ist wichtig für die Story lel
DU LIEST GERADE
Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)
Fanfiction"Ein Tippen auf seiner linken Schulter unterbrach seinen Gedankengang. Als er sich herumdrehte, war das erste was er sah die braunen Augen des Jungen der seine Tasche getragen hatte. Bei dem Blick in diese scheinbar endlosen Augen, zuckte Noah beina...