23. Night Talks (3)

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Noah musste lächeln. Er entfernte sich ein Stück von Finns Lippen. Gerade so weit, dass er sprechen konnte. "Ich dich auch Finn. Ich mag dich unfassbar doll." Finn lächelte ebenfalls. "Noah?" "Ja?" "Ich will es den anderen sagen. Ich würd's am liebsten der ganzen Welt erzählen. Ich würd am liebsten jedem erzählen wie glücklich du mich machst." Noah wurde etwas rot. Er hatte noch nie jemandem gegenüber diese Gefühle gehabt und erst recht wurden sie nicht erwidert. Noah küsste ihn sanft auf die Wange. Langsam strich Finn Noahs nasses Haar, das ihm in die Stirn hing, hinter sein Ohr, damit seine Stirn frei war um dort ebenfalls einen Kuss zu platzieren. Noah schaute, noch immer lächelnd, unter sich. "K-Können wir vielleicht aus dem Wasser gehen?", fragte er. "Ist bisschen schwer dich zu küssen wenn man nicht stehen kann." Finn grinste frech. "Ich kann dich auch halten wenn du willst." "Liebend gern.", antwortete Noah, "Aber selbst dir geht irgendwann die Kraft aus, Finnie." "Auch wieder wahr.", gab er zu und begann in Richtung des Ufers zu schwimmen, natürlich nicht ohne Noahs Hand loszulassen.

Als die beiden schließlich wieder nebeneinander am Ufer saßen, Noahs Kopf auf Finns Schulter, und auf den See hinaussahen, nahm der größere erneut die Hand des braunhaarigen Jungens. "Hey Noah?" Noah drehte den Kopf, um Finn in die Augen sehen zu können. "Ja?" "Ich...Ich dachte ich könnte mich gar nicht verlieben." Er fuhr sich nervös durch die nassen Haare. "Ich meine...Ich hatte Millie vor mir. Die eigentlich so perfekt ist. Sie ist Chearleaderin, eines der hübschesten, beliebtesten Mädchen unserer Schule, und eigentlich ist sie nur eifersüchtig weil sie mich irgendwie nicht verlieren will. A-Auch wenn sie vielleicht nur mit mir zusammen ist, weil ich auch irgendwie beliebt bin..." Noahs Magen zog sich zusammen. Stimmte ja, Finn hatte offiziell immer noch eine Freundin. "Und ich hatte Jack. Der eigentlich auch echt perfekt ist. In den war ich auch nicht wirklich verliebt." 

Er machte eine kurze Pause. "Und dann hab ich dich auf der Fahrt hierher im Bus gesehen. Du hast so einsam ausgesehen. So verloren und irgendwie traurig. Und so wunderschön. Ich weiß noch...Deine Haare waren unordentlich und dein T-Shirt war dir eigentlich zu groß. Vielleicht hast du auch deshalb so verloren gewirkt..." Eine einzelne Träne floss Finns Wange hinunter. "Und ich hab einfach mal mit dir geredet. Zum Glück hast du nicht gemerkt, wie interessant ich dich fand und was für eine Angst ich hatte, dass du mich nicht mögen könntest. Und dann bist du auf der Busfahrt eingeschlafen und den Kopf ist auf meine Schulter gefallen. Genau wie jetzt gerade. Ich war so...so nervös." Noah wischte vorsichtig die Träne von Finns Wange. "Du weißt gar nicht wie froh ich war, dass du zu mir in die Hütte kamst. Und wir waren den ganzen ersten Tag alleine...Wir sind vom Felsen gesprungen und du bist mir so  ans Herz gewachsen, Noah." 

Noah blickte ihn unverwandt an. Finn weinte jetzt. Noah legte einen Arm um ihn. "W-Warum weinst du? Ist doch alles in Ordnung." Vorsichtig streichelte er seinen Arm. "Eben, Noah. Eben. Alles ist okay. Ich kann mich verlieben. Ich bin verliebt." Finn lächelte durch seine feuchten Augen. "Danke, Noah. Danke."

Noah antwortete nicht. Er zog Finns Kopf zu sich hinunter und küsste ihn. Und es war das beste Gefühl der Welt. Das beste Gefühl, das er jemals gefühlt hatte.

Als die beiden sich wieder voneinander lösten, lächelte Noah schwach. "Können wir jetzt vielleicht wieder zurück zur Hütte gehen? Mir ist echt arschkalt.", lachte er. "Klar.", erwiderte Finn und half ihm auf.

Der Weg zur Hütte war lang. Lang, kalt und dunkel. Ihre Klamotten konnten die beiden nicht anziehen, dazu waren sie noch zu nass, also trugen sie sie nach Hause. Noah zitterte wieder vor Kälte. Fröstelnd drückte er sein mittlerweile klatschnasses T-Shirt gegen seine nackte Brust. Es wärmte nicht mehr. "Hier.", sagte Finn, der den frierenden Noah bemerkt hatte, und hielt ihm seinen Hoodie hin. "A-Aber der wird doch ganz nass." "Scheiß egal. Der trocknet ja wieder. Jetzt zieh ihn schon an, bevor du noch krank wirst." Noah lächelte und streifte sich den großen Pullover über den Kopf. Er roch nach Finn. Er roch unfassbar gut. Er roch nach zu Hause. Nicht nach dem Ort zu Hause. Zu Hause war für Noah nicht sein Wohnort. Zu Hause waren für ihn Menschen. Sein zu Hause war Finn.

Einige Minuten später standen die zwei wieder Hand in Hand vor ihrer Hütte. Am Horizont war schon der blasse Schein der Sonne zu sehen. "Gib mir deine Klamotten.", sagte Finn. Noah reichte ihm den zerknitterten, nassen Haufen Klamotten. Finn hängte seine und Noahs Hose, sowie Noahs T-Shirt über das Veranda-Geländer. Noah hatte sich den Hoodie schon halb über den Kopf gestreift, als Finn ihn umarmte und so verhinderte, dass er ihn vollständig ausziehen konnte. "Nein, nein, nein...Den behälst du schön an, Schnapp. Du siehst da drin viel zu niedlich aus." Noah lachte. "Der ist aber mittlerweile auch total nass und du willst doch nicht, dass ich mich erkälte." "Stimmt auch wieder." Finn lies ihn wieder los. Noah hängte den Pulli selbst über das Geländer. 

Als die beiden letztlich in ihren Pyjamas steckten und gemeinsam in Noahs Bett lagen, fühlte Noah sich so behaglich und wohl wie schon lange nicht mehr. Finn hielt ihn im Arm und küsste ihn ein weiteres Mal auf die Stirn. "Danke, Finn.", flüsterte Noah mit bereits geschlossenen Augen. Er war totmüde. "Wofür?", fragte Finn gähnend. "Für alles.", antwortete Noah. Finn lächelte, auch wenn Noah es nicht sah. "Dir auch. Danke für alles." 

Und um 4 Uhr morgens schliefen die beiden endlich wieder ein. Arm in Arm. Und endlich glücklich.

Joa, die Nighttalks sind jetzt erst mal beendet. Hoffe dieser Dreiteiler hat euch gefallen :)


Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt