27. Friends?

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Was dann passierte, war wie in Zeitlupe. Sadie stand bloß bewegungsunfähig da und starrte die beiden Jungs an. Doch Millie raste los, schubste Noah von Finn weg. Sie packte ihn an den Haaren und schmiss ihn förmlich auf den Boden. Sein Kopf knallte auf den Steinboden. Dann packte sie Finn an den Schultern und schüttelte ihn wie wild. Dabei rief sie irgendwelche Sätze, die Sadie aus der Entfernung jedoch nicht recht verstand. Finn schaute sie nur schockiert an. Seine Augen waren weit aufgerissen und wenn möglich, wurde er vor Scham noch blasser als er ohnehin schon war. Sein Kopf flog vor und zurück als wäre er eine dieser Wackelkopf-Figuren. Dann erlangte Sadie plötzlich ihre Bewegungsfähigkeit wieder. Sie rannte los, zog Millie von Finn weg. "Beruhig dich!", schrie sie ihr ins Gesicht. "Komm runter, okay?!" Finn starrte mit einem leeren Blick an ihr vorbei. Und Noah lag gekrümmt auf dem Boden, hielt sich die Stirn, aus der schon Blut quoll und kniff die Augen zusammen. "Mein Freund steht auf Kerle! Wie soll ich mich da denn beruhigen?!", rief Millie zurück.

"Habt ihr das gehört?", fragte Gaten, der unten im Wasser nichts von all dem sah, was oben auf dem Felsen stattfand. "Was?", fragte Maddie. "Den Schrei grade meinst du?", hakte Wyatt nach. Er hatte auch etwas gehört. Gaten nickte. "Sollen wir mal nachsehen? Klang so als wäre da irgendwas nicht in Ordnung." "Besser wär's." Also schwammen die drei ans Ufer, wo Lilia und Jaeden wieder mit sich selbst beschäftigt waren. "Ihr habt den Schrei eben wohl auch nicht gehört, hm?", fragte Maddi und stupste Lilia an, um ihre Aufmerksamkeit von Jaeden wegzulenken. "Was?" Lilia drehte sich zu den anderen um. "Nee, wir haben nichts gehört." "Kommt, wir gehen nachsehen was da oben abgeht.", sagte Wyatt und half ihr auf, während Maddie Lilias Hand nahm um sie auf die Füße zu ziehen.

Der Anblick, der sich ihnen bot, als sie den Felsen wieder erreichten, war durchaus gewöhnungsbedürftig. Ein der Gruppe unbekanntes, rothaariges Mädchen saß vor einem der Gruppe durchaus bekannten, braunhaarigen Mädchen, das aussah, als würde sie gleich explodieren vor Wut. Ihr Gesicht war bereits knallrot. Finn saß derweil bewegungs-und ausdruckslos an der Seite und atmete schwer. Doch der schockierendste Anblick war der von Noah. Dieser lag noch immer gekrümmt am Boden und hielt sich seine blutende Stirn. "Millie!", rief Jaeden. Millies Blick wandte sich der Gruppe zu. "Scheiße, Noah!", rief Gaten und lief zu ihm. "Zeig mal her...", murmelte er und Noah nahm vorsichtig die Hand von der Stirn. "Fuck", sagte Gaten, nach nur einem Blick auf die Wunde. "Das ist ne Platzwunde. Der muss zur Krankenstation." Instinktiv griff er nach einem Handtuch und drückte es auf die blutende Stelle. Noah gab nur einen dumpfen Schrei von sich. "Wyatt, komm hilf mir. Wir bringen Noah zur Krankenstation." Vorsichtig hob Gaten den kleinen Jungen hoch. "Drück das weiterhin gegen seine Stirn. Wir sagen, dass er vom Strand zur Hütte gerannt und voll gegen einen Baum gelatscht ist." Wyatt nickte und drückte weiterhin das Handtuch gegen seine Stirn, um die Blutung zu stoppen. 

"Was zur Hölle ist hier los?", fragte Jaeden, als die anderen weg waren. "Mein Freund knutscht hier fremd mit einem anderen Kerl!", schrie Millie wieder fast. "Es tut mir leid.", kam es von Finn. Keiner hatte bemerkt wie er sich langsam wieder aufgerichtet hatte und nun hinter Millie stand. Millie fuhr herum. "Das sollte es auch!", brüllte sie ihm ins Gesicht. Doch darin sah man keinerlei Regung. Finn stand einfach bloß so da. Seine Hände zitterten, doch sonst war keinerlei Beweis vorhanden, dass er überhaupt noch lebendig war. "Jaeden? Lilia? Maddie? Lasst ihr uns drei kurz allein?" Jaeden zuckte mit den Schultern. "Komm, wir gehen mit den anderen zur Krankenstation.", sagte Lilia und zog Jaeden mit sich, weg von Finn, Millie und Sadie. Maddie folgte ihnen. "Also...", begann Finn. "Ich weiß, es war eine scheiß Aktion. Aber erstens, bin ich so ausgerastet, als du mich betrogen hast? Mit Chosen Jacobs? Oder mit ? Oder mit Jacob Sartorius? Oder mit Romeo Beckham? Weil sie alle perfekter sind als ich. Deswegen hast du mich betrogen. Weil ich dir nicht genüge. Und weißt du was Millie? Du genügst mir auch nicht! Ich hab mich hier zum ersten Mal verliebt und ja, in Noah. Weil er einfach der perfekteste Mensch im Universum ist! Aber du... Du warst immer total cool drauf und man konnte mit dir echt Spaß haben, aber von dem Moment an, in dem wir zusammen gekommen sind, warst du anders. Nicht mehr du selbst. Vielleicht kannst du einfach nicht du selbst sein, wenn wir zusammen sind. Ich meine...Sadie, sie war im Bus echt nett zu dir, oder?" Sadie nickte. "Und wenn du nur das von ihr gesehen hättest, was du grade gesehen hast, dann würdest du nicht mit ihr befreundet sin wollen, oder?" Sadie zuckte mit den Schultern. "Ich meine, jeder Mensch hat Fehler, aber wohl eher nicht." "Hörst du, Millie? Jeder Mensch hat Fehler. Und unsere Fehler passen einfach nicht zusammen. Menschen, die die selben Fehler haben kommen mit den des anderen klar. Aber wir kommen nicht mit den Fehlern des anderen klar." 

Millie senkte den Blick und nickte. "Stimmt vielleicht...Das hier tut uns beiden nicht besonders gut...A-Aber...Hattest du mich jemals überhaupt gern?" Finn nahm sie vorsichtig in den Arm. "Ja, Millie. Bevor wir zusammen kamen. Wir sind einfach besser als Freunde." Sie nickte wieder. "Das mit Noah tut mir leid...", murmelte sie. "Hoffentlich fehlt ihm nichts..." Finn konnte wirklich die Reue in ihren Augen sehen. "B-Bist du schwul?", fragte sie unsicher. Finn dachte kurz nach. Noah war der einzige, in den er sich je verliebt hatte. Aber, dass er sich auf eine Frau noch nie einen von der Palme gewedelt hatte, konnte er auch nicht leugnen. "Ich...Ich denke nicht. Im Prinzip ist mir das Geschlecht total egal. Wenn jemand ein guter Mensch ist, ist er ein guter Mensch. Und wenn jemand heiß ist, ist er heiß." "Das ist pansexuell.", kam es von Sadie. Finn blickte erst sie und dann Millie an. "Dann bin ich wohl das."

Millie nickte verständnisvoll. "Okay, Finnie..." Für einen Moment war es still. Langsam streckte sie ihre Hand aus. "Freunde?", fragte sie vorsichtig. Finn lächelte leicht. Dann streckte er ebenfalls die Hand aus und schlug ein. 

Moin Leude. Was gayyyyyt? Dieses Kapitel ist @alt_er_lover gewidmet aka ma favorite pan bean.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Wenn ja, zeigts mir doch mit einem Vote oder nem Kommi :D


Talking To The Moon - Finn Wolfhard + Noah Schnapp (Foah)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt