Kapitel 17

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[Louis]
Ich sage nichts mehr. Ich denke nicht mehr. Mein Gehirn ist wie elektrisiert. Ohne noch irgendetwas zu sagen steige ich schließlich aus, als Harry mir zum dritten Mal zuschreit, dass wir am Flughafen angekommen sind. Ich steige die Stufen des Privatjets hoch und setze mich auf meinen Lieblingsplatz, den letztes Mal Hazza besetzt hat. Harry sagt irgendetwas, aber ich bekomme nichts mehr mit. Ich starre aus dem Fenster hinter mir. Das Flugzeug hebt ab und wir sitzen nun gemeinsam knapp 6h30 hier drinnen. Ich hasse es zu fliegen, dieses Gefühl ist einfach nur schrecklich. Hazza gibt nun endlich auf, auf mich einzureden und setzt seine Kopfhörer auf, sowie er es das letzte Mal auch getan hat. Draußen ist es bereits dunkel geworden und ich starre in das Dunkle hinaus.

,,Es tut mir Leid okay," sagt Harry und legt seine Kopfhörer ab. ,,Ich weiß zwar nicht, was ich gesagt habe, aber ich möchte mich dafür entschuldigen." Ich sehe in kurz an, dann wandert mein Blick wieder zu dem Fenster aus dem ich schon knapp eine Stunde sehe. ,,Jetzt sag doch endlich mal was! Du machst mir schon langsam Angst," er steht auf und setzt sich neben mich. Er wartet auf eine Reaktion von mir, aber ich bewege mich nicht. Dann spüre ich seine Arme um mich. Er umarmt mich. ,,Ist das dein Ernst?", frage ich, da es das Erste ist, was mir einfällt. ,,Schön, dass du doch noch sprechen kannst," sagt er und drückt mich noch etwas näher an sich. Ich erwidere seine Umarmung zuerst nicht. Schließlich wandern meine Arme dann aber doch zu seinem Rücken und umarmen ihn. Er streichelt über meinen Rücken, zuerst finde ich es komisch, dann bemerke ich aber, was für eine beruhigende Wirkung es auf mich hat und ich entspanne mich langsam. ,,Was ist los mit dir?", fragt Harry leise und unterbricht die Stille, die in der Luft liegt. Unsere Umarmung löst sich und ich fühle mich wieder leerer. Ich seufze, zweifle an seiner Vertrauenswürdigkeit. Ich lehne mich zurück und ziehe meine Beine an mich. Harry checkt jede meiner Bewegungen ab. ,,Tommo," sage ich schließlich. ,,Was? Ich verstehe nicht. " Harry rückt ebenfalls etwas zurück und näher an mich. Ich sollte mich bedrängt fühlen, aber eigentlich stört mich seine Anwesenheit gerade gar nicht. ,,So hat mich meine Mutter früher immer genannt, bevor sie...", ich schaue auf meine Arme. Ich schäme mich für mein kindliches Verhalten. Sogar für die Tränen die mir nun die Wangen hinunter laufen. ,,Hey hey hey," sagt Harry und zieht mich wieder in seine Arme. ,,Louis das tut mir so unendlich Leid. Ich wollte nicht...," sagt er. Ich antworte nicht. Er hält mich ganz fest an sich gedrückt und auch ich lasse ihn nicht los. Immer noch laufen mir Tränen über die Wangen. Ich bin froh, dass er keine Fragen mehr stellt und mir einfach nur langsam mit seinen Händen über den Rücken streicht. Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf auf seine Schultern. Er ist doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe.

Als ich meine Augen wieder öffne, liege ich zugedeckt auf der Coach und es ist niemand zu sehen. Ich muss eingeschlafen sein. Langsam richte ich mich wieder auf und mein Kopf fühlt sich an, als würde jemand auf mich einschlagen. Ich fasse schmerzhaft auf die Stirn. Erst jetzt fällt mir ein, was gerade passiert ist, oder besser gesagt vor vielen Minuten oder sogar Stunden. Ich suche mein Handy und finde es schließlich auf dem Tisch liegen. Es ist 23:15 Uhr und um ungefähr halb 12 werden wir landen. Müde lege ich mich wieder auf die Couch, um meinen pochenden Kopf zu beruhigen. Da öffnet sich plötzlich die Tür und Harry kommt herein. ,,Auch wieder wach?" Er setzt sich hinter meinen Beinen auf die Couch und legt seine schließlich über meine. ,,Wie lange habe ich geschlafen?", frage ich, obwohl ich mir die Frage selbst beatworten könnte. ,, Vier Stunden oder so." Er steht nochmal auf und holt zwei Flaschen Wasser aus der Minibar, reicht mir eine und setzt sich wieder auf den selben Platz wie vorher. ,,Danke." Ich setze mich auf und nehme einen Schluck des eiskalten Wassers, was mir gleich wieder einen Stich im Kopf verpasst. Ich muss mein Gesicht ziemlich verzogen haben, da Harry lächelt. Auch ich muss lächeln, was meinem Kopf gar nicht gefällt und er darauf nur mehr auf mich einhämmert. ,,Hier-" Haz drückt mir eine kleine Pille in die Hand ,,-Das hilft gegen Kopfschmerzen." Ich nehme es ihm dankend aus der Hand und schlucke sie mit dem Wasser hinunter. Ich lehne mich wieder zurück, aber nur soweit, dass ich Harry noch mühelos ansehen kann. Erst dann wundere ich mich darüber, woher er wissen konnte, dass ich Kopfschmerzen habe.

 ,,Danke," sage ich, nachdem wir uns beide unseren Handys gewidmet hatten. Ich bin überrascht über meine eigenen Worte. Ich rechne schon mit einer dummen Anmerkung wie "Ich wusste gar nicht, dass du dieses Wort kennst" oder "Was ist passiert, dass Mr. Tomlinson dieses Wort spricht"  aber ich irre mich. Harry sieht mich nur mit seinen grünen Augen an und sagt nichts. Schließlich nickt er einfach. ,,Ich würde es ... nett finden, wenn..." ,,Ich werde nichts sagen," unterbricht er mich, lächelt mich wieder an und klopft mir auf den linken Fuß, der unter seinem liegt. Da ich das Wort nicht nochmal sagen will, entscheide ich mich ebenfalls nur zu nicken. Erst jetzt fallen mir seine Grübchen auf. Die Mädchen müssten sich doch um ihn reißen, er ist eigentlich wirklich süß. Warte was!? Ich schüttle meinen Kopf, was eindeutig eine schlechte Idee war.

Die restlichen 15 Minuten spielen wir beide an unseren Handys herum und ich kann nicht anders, als hin und wieder aufzusehen und ihn anzulächeln. Er sieht so lustig aus, wenn er so konzentriert an seinem Handy herum tippt. Ich dachte nicht, dass mich seine Anwesenheit irgendwann nicht mehr stören würde. Vielleicht ist es auch nur  dieser Moment, aber ich bin gerade einfach nur froh, dass er da ist. Dieser Abend hat so einiges für mich verändert. Ich denke, es wird sich später noch herausstellen, ob das gut ist oder nicht.  

Das Flugzeug landet und wir steigen aus. Wir tragen nun beide eine Sonnenbrille, obwohl es Nacht ist, aber da wir mit Paparazzis rechnen, setzen wir sie trotzdem auf. Sobald ich aus dem Privatjet steige, werde ich mit Blitzlichtern begrüßt. Es sind mindestens 20 Paparazzis hier, die wie wild versuchen ein tolles Bild von mir und Harry zu schießen und uns später damit in den Medien zu zerreißen. Seit unserem ersten Konzert kommen stündlich neue Beiträge von uns raus. Positive wie negative. Unsere Welttournee könnte im Moment wirklich nicht besser laufen, obwohl sie gerade erst begonnen hat. 

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