Kapitel 21

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[Louis]
Als Harry zurück kommt, ist er wie ein anderer Mensch. Er lächelt nicht mehr und meidet mich, soweit es in unserem gemeinsamen Hotelzimmer möglich ist. Irgendetwas muss passiert sein, aber ich traue mich nicht nachzufragen. Wahrscheinlich ist es nur wegen Weihnachten. Da wir ja leider nicht nach Hause fliegen dürfen. Also gehen wir zu Bett. Ich in unserem Bett und er auf der Coach, die nicht mal gut 1.50 m lang ist und Harry daher eigentlich nicht wirklich hineinpasst. Wir wälzen uns beide herum und können nicht schlafen.

,,Ich soll dir von Eleanor ausrichten, dass sie zu Weihnachten ebenfalls nicht zu Hause sein wird! Aber es ist ja sowieso egal, da wir ja auch nicht Heim können," sagt Harry plötzlich aus dem Nichts. Ich drehe mich auf die andere Seite, damit ich wenigstens in seine Richtung sehe, auch wenn ich ihn im Dunklen sowieso nicht erkennen kann. ,,Okay. Woher weißt du das?" ,,Ich hab sie getroffen," meint er und seine Stimme wird immer leiser. ,,Wo?", frage ich interessiert. ,,Als ich die Jacke geholt habe, habe ich sie getroffen. Sie hat nach dir gesucht und mich dann gebeten dir das auszurichten." ,,Okay, danke," antworte ich nur knapp. Sie hätte mir doch einfach eine SMS schreiben oder anrufen können. Das ist irgendwie komisch. Es wird wieder still zwischen uns. Ich versuche gerade die richtige Schlafposition zu finden, als Harry wieder etwas sagt. ,,Und ich, ehm ... also.. ." ,,Was?", frage ich, nachdem er gar nicht mehr aufhört zu stottern. ,,Ach egal," meint er dann nur. ,,Okay," antworte ich mit einem verwirrten Unterton und hoffe, dass er vielleicht doch noch damit rausrückt. Als danach wieder Stille eintritt und ich mir sicher bin, dass er nicht mehr weiter darauf eingehen wird, versuche ich nun wieder einzuschlafen. Obwohl ich mittlerweile total müde bin, öffne ich immer wieder die Augen und bin total unruhig. Vielleicht liegt es auch an Harry, der sich immer wieder umdreht und man dabei das Knarren der Coach hören kann, die unter seinem Gewicht immer wieder nachgibt. ,,Hazza leg dich ins Bett, dass wird so sowieso Nichts, " sage ich als ich es nicht mehr aushalte. Irgendwie ist es komisch, aber wir sind doch jetzt sowas wie Freunde, oder? Er zögert und kurz glaube ich sogar, dass er es nicht gehört hat, dann steht er aber plötzlich auf und legt sich auf die andere Seite des riesigen Bettes. ,,Danke." Ich antworte nicht darauf. Kurz darauf kann ich meine Augen schließen und wir schlafen beide ein.

-----Nächster Tag-----

Ein Wecker klingelt und reißt mich aus meinem Schlaf. Neben mir bewegt sich etwas und kurz darauf tritt wieder Stille ein. ,,Du hast nicht ernsthaft vergessen den Wecker auszustellen!?", meine ich nur genervt und ziehe die Decke wieder über meine Schulter. ,,Es tut mir Leid." Fünf Minuten später und ich wette, dass ich gerade wieder eingeschlafen wäre, erklingt wieder ein Geräusch. Nur ist es diesmal nicht der Wecker, sondern ein Handy. Ein Lied erklingt, jemand wird gerade angerufen. Aber nicht ich. Kenne ich dieses Lied überhaupt? Habe ich es schon mal gehört? Noch bevor ich erkennen kann, welcher Song das ist, hebt Harry ab. ,,Was ist?", fragt er verschlafen in das Telefon. Ich kann nicht erkennen mit wem er spricht und auch die gesprochenen Worte des Anderen kann ich nicht hören, aber ich höre, dass er nicht gut gelaunt ist. Dass die Person am anderen Ende der Leitung gerade Stress macht, bestätigt sich, als Harry plötzlich aufsteht und sich nervös durch die Haare fährt. Irgendetwas muss passiert sein, da er jetzt auch blass wird. Weil ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen kann und viel zu gespannt bin, was passiert ist, setze ich mich auf. Meine Augen folgen Hazzas Bewegungen, der nervös auf und ab läuft, um seine Kleidung zu suchen. ,,Es ist nicht so wie es aussieht!", sagt er schnell in das Telefon. ,,Wirklich nicht, dass musst du mir glauben! Sowas würde ich niemals tun!" Dann ist das Telefonat beendet und er senkt seine Hand. Erst jetzt fallen mir die ganzen Tattoos auf seiner linken Hand auf. Ich versuche gerade die Muster zu entziffern, als nun mein Handy zu läuten beginnt. Ich bekomme innerhalb weniger Sekunden mindestens 15 Nachrichten von Liam. Ich ignoriere sie vorerst. ,,Was ist passiert? Und wer war das?", frage ich nun in Richtung Harry. Er sieht mich nicht an, aber ich kann trotzdem sein blasses Gesicht erkennen, dann verschwindet er einfach ins Badezimmer um sich wahrscheinlich umzuziehen. Was zum Teufel ist hier los? Mein Handy vibriert immer noch, da Liam die Aufmerksamkeit auf sich ziehen will. Weil mir Harry sowieso keine Antwort zu geben scheint, nehme ich nun doch mein Handy und lese die letzten Nachrichten von meinem besten Freund.

Li: ,,Jetzt komm doch endlich mal online!!"

Li: ,,Was ist bitte passiert?"

Li: ,,Ich dachte zwischen dir und Eleanor läuft es gut!?"

Völlig verwirrt starre ich auf mein Handy. Dann scrolle ich etwas höher und sehe das Bild, das er mir geschickt hat. Es zeigt Eleanor und Harry. Sie küssen sich. Ich weiß nicht, wie ich das hier realisieren soll. Ich weiß, dass es nicht fake ist, da Harry sie gestern getroffen hat und er auf dem Bild das Gleiche trägt, wie gestern Abend. ,,Was zum Teufel fällt dir ein!?", schreie ich und springe aus dem Bett. Harry kommt gerade in diesem Moment aus dem Badezimmer und scheint es gleich wieder zu bereuen. ,,Du wusstest doch von unserer Beziehung! Wie kannst du sie einfach küssen!? Sagmal geht's noch bei dir ?" Mittlerweile stehe ich direkt vor Harry und würde ihm am liebsten ins Gesicht schlagen. Ich habe es noch nicht getan, was aber nicht heißt, dass ich es nicht noch tun werde. ,,Ich dachte echt, dass ich mich in dir geirrt habe und du doch ganz okay bist. Ach du scheiße, ich dachte sogar, dass wir Freunde werden könnten! Und du küsst einfach meine Freundin. Ich kanns einfach nicht glauben!" Wütend fahre ich immer durch meine Haare. ,,Ich kanns nicht fassen," sage ich während ich versuche etwas Abstand zwischen uns zu bringen, da ich ihn schon gegen die Wand gedrängt habe. ,,Beruhig dich etwas Louis. Du kannst dir keine Fehler erlauben!", versuche ich mir einzureden. ,,Verschwinde einfach! Das wars! Verschwinde!", schreie ich und zeige mit meinen Händen auf die Tür. ,,Lou es ist nicht so, wie du denkst, glaub mir!" Das sind die ersten Worte die er zu sagen hat!? Lächerlich, als könnte man ein Bild so falsch interpretieren. ,,Das ist deine Verteidigung!? Ich hätte echt mehr erwartet Styles!" Er will sich doch jetzt nicht ernsthaft raus reden. Was wäre das denn bitte für eine Arschlochaktion!? ,,Harry halt einfach die Klappe und verschwinde! Ist mir vollkommen egal wohin. Aber eines weiß ich,-" sage ich und verringere den Abstand zwischen uns wieder ,,-Ich werde dir das Leben zur Hölle machen." Jetzt habe ich meine Grenze erreicht. Noch ein Wort von ihm und ich schwöre, dass er nicht mehr heil aus diesem Zimmer kommt. Harry scheint zu erkennen, dass er, mehr oder weniger, in Gefahr ist, denn er schnappt sich seine Jacke, die Sonnenbrille, die er immer in der Öffentlichkeit trägt, und sein Handy, dann verlässt er das Zimmer so schnell wie möglich. Um meine Wut auszulassen, schmeiße ich alle Dinge, wie Programmkarten, das Telefon für den Zimmerservice und Prospekte, die am kleinen Tisch des Hotelzimmers stehen, hinunter und trete schließlich sogar auf den Tisch ein. ,,Fuck!"

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