Kapitel 39

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[Louis]
Seit uns meine gute alte Freundin Bebe Rexha mit iherer Ankunft hier in L.A. überrascht hat, ist ein ganzer Tag vergangen und es ist jetzt Montag morgen. Ich liege in meinem Bett, alleine. Toller Start in den Tag, wenn einer meiner ersten Gedanken Harry ist. Ich rapple mich auf, steige aus dem Boxspringbett und ziehe die Vorhänge zur Seite. Die Sonne steht schon ziemlich hoch, also muss es kurz vor Mittag sein. Nachdem ich mich umgezogen habe, laufe ich an Hazzas Zimmer, wobei mir natürlich sofort auffällt, dass die Tür offen steht, vorbei die Treppen herunter. Ich mache mich schon mental darauf bereit, dass ich den Blicken von Harry ausweichen muss, als er dann aber weder im Wohnzimmer noch in der Küche ist, durchzieht mich ein Gefühl der Traurigkeit. ,,Guten Morgen Louis!", ruft mir eine fröhliche Bebe zu. Gestern haben wir nicht wirklich viel gesprochen, sie war ziemlich müde und einfach nur dankbar zwei Tage hier in unserer Villa schlafen zu dürfen, solange sie hier Konzerte gibt. ,,Wie geht es dir?", fragt sie, legt ihre Hand auf meine rechte Schulter und lässt sie beim Vorbeigehen zur Linken streifen und dann fallen. Sie geht in die Küche und öffnet den Kühlschrank. ,,Soll ich uns etwas zu essen machen?" Sie hält bereits Eier in der Hand. ,,Das wäre nett, denn ich bin leider eine absolute Niete, wenn es ums Kochen geht," sage ich. ,,Na dann lerne ich dir, wie man Spiegeleier macht! Ist überhaupt nicht schwer." Sie kramt in allen möglichen Schubladen herum, um eine Pfanne zu finden. Ich würde ihr ja helfen, nur weiß ich leider selber nicht wo sich das Geschirr befindet. ,,Also, stell dich da hin-" Ich folge ihren Befehlen ,,-Nein so!" Sie schiebt meine Hüfte nach links. ,,Und jetzt so." Sie knackt das Ei auf, darauf bedacht, dass ich jeden Schritt sehe. ,,Gut jetzt du!" Mit einem Lächeln im Gesicht reicht sie mir das zweite Ei. Ich versuche es so zu machen wie sie. Es ist doch eigentlich voll einfach, ich brauche es nur aufknacken und ... Bebe bricht in lautes Gelächter aus. Sie kann sich gar nicht mehr halten vor lachen und fällt zu Boden. Jetzt muss auch ich lachen. ,,Was ist los?", fragt eine männliche raue Stimme. Instinktiv will ich mich umdrehen, bekomme meinen Körper dann aber doch noch in den Griff. ,,Ich habe ihm gezeigt wie man ein Ei aufknackt und -" sie muss wieder lachen ,,- Und sieh dir an, was er angerichtet hat!" Harry tritt näher an uns heran und berührt meinen Rücken mit seiner Brust, als er über meine Schulter auf die Arbeitsfläche sieht. Das Ei ist komplett zerbrochen. Der Dotter und das Eigelb liegen nicht in der Pfanne, sondern halb auf dem Herd, halb auf der Arbeitsfläche. Da es flüssig ist, wäre es jeden Moment auf den Boden getropft also habe ich meinen Bauch gegen die Kante gedrückt um es aufzuhalten, also bin ich jetzt auch voll von dem Zeug. Harry beginnt zu lächeln und meine Augen fokusieren seine Grübchen. Erst jetzt fällt mir auf, dass er nasse Haare hat. Seine Stirn ist mit Schweiß bedeckt. Er muss also im Fitnessraum gewesen sein. Bebe und Harry führen schon wieder eine normale Konversation, dazu bin ich aber noch nicht zu stande, da mein Körper immer noch wie wild auf den Mann neben mir reagiert. ,,Ich geh dann schnell duschen. Vielleicht lässt ihr mir was über oder bestellt zur Sicherheit etwas!?" Er beginnt zu lachen, mein verdammtes Herz klopft wie wild. Harry verschwindet wieder nach oben. ,,Du solltest dich vielleicht auch umziehen," meint Bebe in meine Richtung und zeigt mit dem Zeigefinger auf den Fleck in meinem Shirt. Also laufe auch ich die Treppe hinauf. Zum Glück steht Harry nicht mehr im Gang, also kann ich mir friedlich ein neues T-Shirt holen gehen.
,,Möchtest du noch etwas?", fragt Harry Bebe und reicht ihr das Sushi, dass wir zum Mittagessen bestellt haben. ,,Nein danke, ich bin echt voll," sagt sie und winkt mit der Hand ab. ,,Ihr habt ein wirklich schönes Haus Jungs! Dieser Pool ist echt unglaublich," staunt sie und deutet auf den Pool hinter uns. Da es nun endlich wieder heißer wird, können wir draußen essen und den Ausblick von hier genießen. L.A. ist eine wirklich schöne Stadt. ,,Lasst uns doch nachher in den Pool gehen!?", Bebe klatscht fröhlich in die Hände. ,,Naja, ich weiß nicht ...," meine ich mit einem bestimmten Grund, den ich ihr leider nicht verraten kann. Ganz ehrlich, auf Harry böse zu sein und ihn blöd anzugehen ist die eine Sache, aber mein Herz davon zu überzeugen, dass er mir gleichgültig ist und mein Körper nicht so auf ihn reagieren soll, ist die andere Sache, die weitaus schwieriger zu bewältigen ist. ,,Ja gut. Wieso eigentlich nicht?" Harry steht auf und nimmt dabei die schmutzigen Teller mit hinein. Bebe tut es ihm gleich und somit folge auch ich.

Bebe geht zu den Stufen des Pools und  steigt langsam in das kalte Wasser hinein, dabei bedacht, dass ihre Haare nicht nass werden. ,,Frauen," sage ich laut genug, damit sie es auch hören kann und sie sieht mich mit ihrem Todesblick an. Ich springe mit einer Arschbombe in das kalte Wasser und versuche so Nahe wie möglich an Bebe zu springen, damit sie nass wird. ,,Arschloch!", schreit sie mir lachend zu. ,,Oh das tut mir jetzt aber Leid," sage ich sarkastisch, reiße sie an den Hüften zu mir und versuche sie in das Wasser abzutauchen. Natürlich wehrt sie sich wie wild und spritzt mich dabei ebenfalls mit dem Wasser an. Schließlich gelingt es mir doch und sie taucht unter, wenige Sekunden später aber wieder auf. ,,Louis Tomlinson, ich hasse dich so sehr!", schreit sie und versucht mich ebenfalls unters Wasser zu drücken. Leider ist sie zu schwach und wir fangen immer mehr zu lachen an. ,,Hey Harry da bist du ja!", ruft Bebe Haz zu, der vor dem Becken steht. ,,Kannst du noch schnell ein Foto von uns machen? Dann kann ich es auf Insta posten!" Sie steigt die Stufen hinauf, holt ihr Handy und drückt es ihm in die Hand. ,,Danke," sagt sie und grinst ihn an. Dann kommt sie wieder zu mir. Diesmal springt sie auf meinen Rücken. Wir posieren für die Kamera und sie küsst mich auf die Wange. Harrys Miene verändert sich schlagartig. Ist er etwa eifersüchtig? Ich muss grinsen. Bebes Lippen liegen immer noch auf meiner Wange und Hazzas Blick wird noch finsterer. Gefälscht lache ich statt die Kamera, Harry an. Ich genieße seinen unzufriedenen Blick mehr als ich sollte.
Nach einigen Minuten und vielen Tränen vom Lachen später, scheint sie sich endlich zufrieden mit den Fotos zu geben. Jetzt springt auch Harry ins Wasser und Bebe filmt es lachend. Er schwimmt auf die Kamera zu und gibt ihr dann einen Kuss auf die Linse. Dann schwenkt sie das Handy zu mir und ich mache Peace. Die Sonne geht bereits unter, was den Himmel in alle möglichen Farben verwandelt. ,,Wie spät ist es?", fragt Harry, der wohl gerade den selben Gedanken hatte wie ich. Unser Konzert beginnt diesmal bereits um sieben, weshalb wir etwas früher als sonst los müssen. ,,Warte.... 17:56 Uhr," stellt Bebe fest. Mein und Harrys Blicke treffen sich und ich sehe gleich wieder weg. ,,Wir müssen los," verfasst Haz meine Gedanken in Worte. ,,Lasst uns noch schnell ein Selfie machen," schlägt Bebe vor und öffnet ihre Handykamera. Sie stellt sich zwischen uns. ,,Nein wartet-" Sie geht weiter nach vorne ,,-Stellt euch etwas weiter zusammen, da hinten. Sonst bekomme ich euch nicht beide aufs Foto." Harry und ich bewegen uns aufeinander zu. Ziemlich zögerlich. Schließlich berühren sich unsere Schultern und ich spüre seine Hand neben meiner. Er bewegt sie und greift nach meinem Handgelenk. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut. Reiß dich zusammen! Wir lachen beide in die Kamera, als wäre das überhaupt keine große Sache für uns.

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