Kapitel 50

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[Harry]
Als ich heute morgen aufwache, rolle ich mich instinktiv zur Seite, lege meine Arme um Louis, kuschle mich an ihn und atme seinen Geruch ein. Warte... Ich öffne die Augen und Ember sieht mich grinsend an. Sofort setze ich mich auf und reibe meine Augen. ,,Sorry ... ich dachte ... " ,,Schon okay, ich denke ich weiß, mit wem du mich verwechselt hast," meint Ember, immer noch grinsend. Ich spüre Röte in mein Gesicht steigen, kann mir aber auch ein Lächeln nicht verkneifen. ,,Sag mal, hat Louis eigentlich ein Problem damit, dass ich ... naja bei dir schlafe?", fragt Ember. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Natürlich versteht Lou meine Angst, nach gestern vermutlich noch mehr wie zuvor schon, aber dennoch kann ich spüren, dass er dieses Versteckspiel endlich beenden will. ,,Nein, er weiß, dass wir nur Freunde sind," winke ich ab. ,,Sicher?", hakt sie nach. ,,Ja. Außerdem ist diese ganze Maskerade eh bald zu ende," versichere ich ihr. Heute werde ich es ihnen sagen. Heute muss ich es ihnen sagen. Alles andere, wäre weder Louis, Ember noch meinen Eltern gegenüber fair. Ember steht zuerst auf, um sich fertig zu machen, also warte ich kurz, bevor ich mich schließlich auch auf den Weg ins Bad mache. Ich hebe gerade die Hand an die Türklinke, als sie von innen geöffnet wird und Ember das Bad wieder verlässt. Bin ich noch so lange liegen geblieben, dass sie schon wieder fertig ist? Okay, normalerweise bin ich es gewohnt mit Lou zu kuscheln. Ich betrete das Bad, wo Louis gerade am Waschbecken steht und sich die Zähne putzt. Sofort habe ich ein glückliches Lächeln im Gesicht. Ich stelle mich neben ihn und beginne mir ebenfalls die Zähne zu putzen, starre ihn aber die ganze Zeit über den Spiegel an. Mit seinen verstrubelten Haaren sieht er einfach zu süß aus! ,,Wieso starrst du mich die ganze Zeit so an?", fragt Louis mich, als wir beide fertig mit Zähne putzen sind. ,,Du siehst so süß am Morgen aus," erwidere ich grinsend und drücke meine Lippen kurz auf seine, bevor er sich über das Wort "süß" aufregen kann.

Louis und ich betreten die Küche, wo Ember und mein Papa bereits am Tisch sitzen. Mama steckt ihren Kopf gerade in den Kühlschrank. ,,Dieser Kühlschrank ist absolut leer," beschwert sie sich und tatsächlich haben wir vergessen einzukaufen. Ich werfe Louis einen fragenden Blick zu, aber er zuckt nur mit den Schultern. ,,Wir haben einen Kuchen für euch gebacken!", fällt mir plötzlich ein. Ich gehe in die Speisekammer, wo wir den Kuchen gestern verstaut haben und ihn dann völlig vergessen haben. Als ich mit dem Kuchen in der Hand wieder heraus komme und ihn auf den Küchentisch stelle, sieht meine Mama mich streng an. ,,Ich weiß, das ist nicht das gesündeste Frühstück aber ..." ,,Scheiß drauf!", unterbricht mich Ember und nimmt sich sofort ein riesiges Stück. Auch Papa ladet sich gleich eine ordentliche Portion auf. ,,Mmhhhmm," seufzt er, als er sich das erste Stück in den Mund schiebt. ,,Der ist köstlich Schatz, den musst du probieren."

,,Der Kuchen ist wirklich fantastisch ihr zwei," lobt meine Mama ,,Danke. Harry war ein toller Assistent," entgegnet Louis. Ich schnaube. ,,Natürlich! Ist ja nicht so, dass ich alles allein gemacht habe," sage ich grinsend. ,,Ohne mich wäre er aufgeschmissen gewesen! Ich habe das Mehl besorgt! Was ist ein Kuchen ohne Mehl?", beharrt Louis und alle am Tisch beginnen zu lachen. Es ist so schön, zu sehen, wie gut meine Familie und er sich jetzt schon verstehen. ,,Habt ihr heute Termine oder haben wir euch den ganzen Tag für uns?", fragt Papa schließlich. ,,Nein-Ja!", sagen Lou und ich gleichzeitig, wobei ich seine Frage verneine. Ich werfe Louis einen verwirrten Blick zu. ,,Haben wir?" ,,Ja, Paul hat mich vorher angerufen. Wir haben heute um 10 Uhr Carpool Karaoke mit James Corden. Und er möchte das Gespräch von gestern noch zu Ende führen," antwortet Louis. Ich nicke. ,,Das ist ja schade! Aber wir könnten am Nachmittag gemeinsam einen Spaziergang machen. Der Exposition Park soll wunderschön sein," schlägt meine Mama vor. ,,Was hälts du davon, wenn wir zwei in diesen Park gehen und Harry und Ember etwas Zeit für sich geben, Schatz?" entgegnet mein Papa und zwinkert mir zu. Aus dem Augenwinkle merke ich, wie Lou sich neben mir verspannt. ,,Ich ... eh ... es ... wir ... eh ... " Louis verpasst mir einen Tritt unter dem Tisch und reißt mich somit aus meiner Starre. Ich drehe mich kurz zu ihm und in seinen Augen sehe ich Eifersucht und ... Schmerz. Gott, warum bin ich nur so ein Feigling?! ,,Ember und ich sind n-" ,,-Haz wir müssen los, sonst kommen wir zu spät."

,,Warum hast du mich eben unterbrochen? Ich wollte es ihnen gerade sagen." Fragend sehe ich Lou an, der jetzt neben mir in unserer Limousine sitzt. ,,Wir mussten los und ich denke nicht, dass das ein Gespräch ist, dass man einfach schnell in ein paar Minuten führt." Ich seufze und lasse die Schultern hängen. ,,Ich weiß. Aber ich sehe, wie dich diese Situation belastet und ich will nicht, dass du dich meinetwegen schlecht fühlst. Ich sage es ihnen, wenn wir zurück sind, versprochen!" ,,Schon okay. Ich glaube dir," meint Lou sanft und beugt sich für einen Kuss zu mir. Es ist ein sanfter Kuss, einer der Zufriedenheit und Ruhe in meinen Körper strömen lässt, wo gerade noch Anspannung war. Wir beenden den Kuss, bleiben mit der Stirn aber aneinander gelehnt. Ich öffne meine Augen wieder und blicke in Lous. Ich liebe dieses tiefe Blau, in dem ich mich immer wieder verliere. Ich liebe, wie er mich in jedem Moment das Richtige fühlen lässt. Ich liebe ... ihn. Ich liebe dich. Wenn ich mich doch nur trauen würde, es laut auszusprechen. Es allen zu sagen.

,,Louis Tomlinson und Harry Styles!", begrüßt uns James Corden, als wir uns in sein Auto setzten. ,,Hallo!", erwidern Louis und ich gleichzeitig. Natürlich hat Louis alles getan damit er vorne sitzen darf und nun sitze ich hinten in der Mitte. ,,Hättet ihr etwas gegen ein bisschen Musik?", fragt James nach einer Weile. ,,Nein, überhaupt nicht", meint Louis. ,,Was läuft denn so im Radio?", entgegne ich und schon im nächsten Moment erklingt die Melodie von "Perfect".
Nachdem wir sicher schon 20 Minuten in James Auto sitzen und mindestens 5 Songs von unserem noch nicht veröffentlichten Album gesungen haben, stellt er uns nun doch Fragen. ,,Also Leute, wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, sind eure Fans ja wirklich krass," meint James. ,,Ja das sind sie wirklich," stellt Louis fest und wirft einen Blick in den Rückspiegel, worin sich unsere Blicke treffen. ,, Eure Live Cover-Version von "They don't know about us" kam wirklich sehr gut im Internet an! Vor allem in Bezug auf Larry," sagt James und ich weiß genau, dass ein falscher Gesichtsausdruck, alles verändern könnte. Eine falsche Reaktion und die Fans wissen es. ,,Nicht schon wieder!", meint Louis sofort und mir wird mal wieder klar, wieviel besser er mit dieser Situation klar kommt, als ich. ,,Wir sind nur sehr gut befreundet, da ist nicht mehr," behauptet Lou und da ich ihn mittlerweile schon so gut kenne, kann ich die Lüge mehr als deutlich in seinen Worten hören. ,,Wir sind beste Freunde," unterstütze ich seine Aussage. Lou streckt seine Hand nach hinten und ich schlage ein. Wenn sie nur wüssten, was diese eine Berührung für Gefühle in mir auslöst...

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