Kapitel 47

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[Louis]
Ein Schlag holt mich aus meinem Schlaf. Ich öffne die Augen und greife mir an die Stelle, die plötzlich schmerzt. ,,Hast du mich gerade geschlagen?", frage ich empört und reibe über meine Rippen. ,,Shh, das ist die beste Stelle des Films, die musst du sehen!" Ich blinzele ein paar Mal, damit sich meine Augen wieder auf den Fernseher fixieren können. Obwohl ich aufpassen sollte, starre ich nur auf Harry herab, dessen Kopf immer noch auf meiner Brust liegt. Ich höre ein Schluchzen. Wenige Sekunden später wieder. ,,Heulst du !?", frage ich in einem neckenden Ton. ,,Diese Stelle ist einfach so süß! Ich muss jedes Mal wieder weinen, wenn ich sie sehe." Er hebt seine Hand, die auf meinem Bauch liegt, an und wischt sich seine Tränen von den Wangen. Dann richtet er sich auf und sieht mich an. ,,Tut mir Leid, dass ich so kindisch bin. Normalerweise bin ich nicht so eine Heulsuse. Manchmal,-" ,,-Halt die Klappe Styles," unterbreche ich ihn und ziehe ihn zu mir. Harry erwidert den Kuss sofort und beugt sich über mich. Zuerst ist er sanft und leidenschaftlich, je länger er dauert, desto wilder wird er jedoch. Ich höre etwas und reiße meine Augen auf. Auch Harry scheint es gehört zu haben, da wir uns jetzt gegenseitig anstarren. Sofort springt Harry von mir weg und setzt sich wieder neben mich. Die Haustür öffnet sich. ,,Sagmal wo seid ihr!? Wir warten schon seid fünf Minuten auf euch! Euer Konzert fängt in einer halben Stunde an! Ihr bewegt jetzt eure Ärsche da raus, habt ihr das verstanden?", schreit Paul wütend und knallt die Tür so fest hinter sich zu, dass darauf sogar das Tourbild, das an der Wand hängt, verdächtigt wackelt und ich kurz glaube, dass es zu Boden fallen wird. Sofort springen wir beide auf und verlassen unser Haus, um unserer Berufung nachzugehen. Puh, das war knapp.

Die Sonne strahlt durch die nicht vollständig geschlossenen Vorhänge und weckt mich damit auf. Ich seufze laut und drehe mich auf die andere Seite. Wie jeden Tag schmeiße ich meine Hand auf die andere Bettseite, um mich entweder an Harry zu kuscheln oder mich, mehr oder weniger, auf ihn drauf zu legen. Ich streiche ein paar Mal auf und ab, erst dann realisiere ich, dass er gar nicht da ist. Ich öffne meine Augen, die jedoch eine Weile brauchen, um sich an das Licht zu gewöhnen, und lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Er ist wirklich nicht da. ,,Harry!?", schreie ich zuerst versucht laut, aber ich bin einfach noch zu müde. Es folgt keine Antwort. ,,Harry!?", versuche ich es ein zweites Mal, jetzt aber schon um einiges lauter. Wieder folgt keine Reaktion. Also steige ich aus dem Bett, zwar immer noch total müde, aber ohne Harry macht es ja sowieso keinen Spaß mehr. Zu faul um mich umzuziehen laufe ich also nur in Boxershorts die Treppen hinunter. ,,Harry?" ,,Ich bin hier," antwortet er aus der Küche und ich durchquere das Wohnzimmer, um anschließend in die Küche zu gehen. Er steht mit einer Kochschürze am Herd und ... und schlägt Eier auf!!? ,,Was machst du da!?", frage ich lächelnd und muss dabei an meinem Fehlversuch denken, den ich mit Bebe hatte. ,,Das was du nicht kannst," antwortet er belustigt und lacht, als ich ihm beim Vorbeigehen eine auf sein Hinterteil verpasse. ,,Du kannst es gerne nochmal versuchen," sagt er und drückt mir die Eier in die Hand. Wissend, dass ich sowieso keine andere Wahl habe, trete ich an den Herd und versuche mein Ei aufzubrechen. Ich zögere, als Harry seinen Arm um mich legt, mir einen Kuss auf meine nackte Schulter drückt und immer weiter hinauf wandert. ,,Lass dich nicht aufhalten," sagt er wieder mit diesem neckenden Unterton, wendet sich dann aber wieder meinem Nacken. ,,Wenn du damit nicht aufhörst, wird das hier in einem großen Chaos enden! Das ist dir aber schon bewusst oder?" Ich setze das Ei zum Zweiten mal an. ,,Ich weiß," antwortet Harry flüsternd und drückt anschließend erneut einen Kuss auf meine Haut, worauf mein ganzer Körper mit Gänsehaut reagiert.

Nachdem wir nach einigen Minuten Verzögerung doch noch zum Frühstücken gekommen sind, sitzen wir jetzt draußen und genießen das schöne Wetter. Ich beobachte das stille blaue Wasser des Pools. Es sieht so schön aus. ,,Hast du Lust?", fragt Harry und deutet auf den Pool. ,,Oh glaub mir, dass Wasser ist eiskalt, vor allem jetzt, wenn es noch so früh ist," antworte ich und schüttle den Kopf. ,,Herausforderung angenommen," sagt Harry, steht auf und springt mit samt seiner Kleidung in den Pool. ,,Haz du bist verrückt, weißt du das!? Wenn du jetzt glaubst, dass ich da auch reinspringe, hast du dich aber wirklich geschnitten. Nicht in einer Millionen Jahre würde ich da jetzt reingehen!" Harry muss lachen. ,,Ach komm schon Louis! So kalt ist es wirklich nicht," beginnt Harry zu betteln und spielt wie ein Kleinkind mit dem Wasser herum. ,,Bitttteeee!" Er sieht mich mit großen Augen an. ,,Ich will nicht," sage ich und natürlich bemerkt er genau, dass ich gleich nachgeben werde. Er weiß genau wie es zwischen uns beiden läuft und ich finde es mehr als unfair, dass er das immer wieder so schamlos ausnutzt. ,,Mr. Tomlinson ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich hier nicht alleine im Wasser lassen würden." Nicht nachgeben! Lass ihn nicht schon wieder gewinnen! ,,Okay." Und da haben wir es wieder! Er schafft es immer wieder, mich um den Finger zu wickeln! Langsam bewege ich mich auf das Wasser zu und beuge mich hinunter, um in das Wasser zu greifen. ,,Harry das ist verdammt kalt ich-" Weiter komme ich nicht, da Hazza die Chance ergreift und mich an meiner Hand zu sich hinunter zieht. ,,Fuck ist das kalt!", schreie ich auf. Mein Körper reagiert sofort auf die Kälte und ich beginne zu zittern. ,,Komm her," sagt Harry und zieht mich an sich. Er umschlingt mich mit seinen Armen und legt seinen Kopf auf meinem ab. Ich lehne mich gegen ihn und nehme seine Körperwärme auf. ,,Weißt du, dass es verdammt unfair ist, dass du so viel größer bist wie ich?", frage ich und hebe meinen Blick um ihn in die Augen zu sehen. ,,Das sind nur ein paar Zentimeter. Außerdem sei froh, dann kann ich das hier besser tun." Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, beugt sich zu mir hinunter und küsst mich. Sofort breitet sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich, Wärme in mir aus. Ich umfasse mit meinen Händen seinen Nacken und ziehe ihn näher an mich. Harry unterbricht den Kuss, bleibt mir aber immer noch ganz nah. ,,Ist dir jetzt wärmer?", fragt er und streicht sachte über meine Wange. ,,Bilde dir ja nicht zu viel ein," antworte ich, drücke ihn gespielt böse von mir weg und schwimme zum Rand des Pools, von dem man einen tollen Überblick über die Stadt hat. Ich höre Harry hinter mir Schmunzeln. Er muss erstmal den Korb verarbeiten. Das ist er mittlerweile ja gar nicht mehr gewöhnt, wenn ich immer so nett zu ihm bin. ,,Tut mir Leid. Hin und wieder muss ich meine arrogante Seite etwas ausleben," sage ich lächelnd und lehne mein Kinn auf meine verschränkten Arme, die auf dem Pflaster liegen. ,,Ich weiß," antwortet er und kommt zu mir. Er legt seinen rechten Arm auf meiner rechten Schulter ab und legt seinen Kopf auf der anderen Schulter ab. Somit umschließt er mich von hinten und seine Wärme geht auf mich über. Es tritt eine angenehme Stille zwischen uns ein und ich schließe die Augen. ,,Über was denkst du nach?", fragt Harry nach einer Weile und greift mit seiner Hand nach meiner. Unsere Fingern verschränken sich. ,,Weißt du, ich bin etwas nervös wegen deinen Eltern. Ich meine sie kommen heute Mittag hier an, du willst dich vor ihnen outen und mich auch noch als deinen festen Freund vorstellen...." Wieder kurze Stille. ,,Weißt du, du stellst ihnen unsere Beziehung vor, aber ganz ehrlich was führen wir hier für eine Beziehung? Ja gut, wir sehen uns jeden Tag, schlafen im selben Bett, aber eigentlich hatten wir noch nie ein richtiges Date," sage ich. ,,Erstens bin ich auch nervös Louis. Das weißt du. Zweitens war das gestern ja auch, mehr oder weniger, ein Date, oder nicht?" ,,Du weißt, dass ich die Hälfte davon verschlafen habe oder?", frage ich schmunzelnd. ,,Ja, ich weiß," antwortet er ebenfalls schmunzeln und greift mit seiner großen Hand in meine Haare. ,,Weißt du was! Lass uns jetzt einen Kuchen für meine Eltern backen und das ist dann unser erstes Date! Was hältst du davon?", schlägt Harry vor. Stirnrunzelnd drehe mich zu ihm um. ,,Du weißt, dass ich eine totale Niete in der Küche bin, oder!?" ,,Stimmt," antwortet er sofort. ,,Danke," sage ich, gespeilt beleidigt, und verpasse ihm einen Schlag in die Seite, was ihn zusammenzucken lässt. ,,Das war wegen gestern, falls du dich noch erinnern kannst," meine ich lachend und muss daran denken, wie Harry mich bei seiner Lieblingsstelle aufgeweckt hat. Er lächelt gequält auf. ,,Dafür bin ich gut darin. Louis, Backen war mein Lebensinhalt, bis sich mein ganzes Leben verändert hat und ich mit einem egoistischen Vollidioten auf Welttournee gegangen bin," meint er lachend und nimmt bewusst schon bevor er den Satz beendet hat, Abstand von mir, damit ich ihm nicht noch Eine verpassen kann. ,,Ganz schön frech heute!?", schreie ich ihm hinterher, als er flüchtend aus dem Pool steigt.

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