14 - You'll learn it

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Überarbeitet

Kinky zieht mich so schnell mit sich, dass ich mich gar nicht mehr von L8er verabschieden kann. Als ich über meine Schulter sehe kann ich die Kleine jedoch nicht entdecken. Also lasse ich mich von Kinky durch die Straßen führen, bis sie an einer U-Bahn-Station halt macht und mich in einen der Wagons schubst. Als sie sich auf einen Sitzplatz fallen lässt bleibe ich stehen und halte mich an einer der Schlaufen fest die von der Decke baumeln. "Magst du dich nicht hinsetzen?", fragt Kinky verwundert und sieht zu mir auf. Ich lache und schüttle den Kopf.

"Wieso nicht?"

"Weißt du womit Panda ihren Tag verbringt?", frage ich und muss lächeln, als ich Kinkys begriffsstutziges Gesicht sehe. "Sie fährt U-Bahn", erkläre ich. "Die ganze Zeit. Hin und her, hin und her. L8er ist vor lauter Langeweile eingeschlafen."

Kinky muss daraufhin lachen, so laut, dass sich ein paar Menschen zu uns umdrehen. "Klingt ja aufregend", kichert sie.

Dann fängt sie an zu reden, von dem was sie und Worry heute Morgen gemacht haben, was allerdings nicht mehr war als sich in eine Telefonzelle zu stellen und sich durch alle Nummern zu klingeln die sie kennen. So fröhlich wie sie das erzählt könnte man fast meinen sie hätte Spaß an ihrem Job. Aber das kann ich nicht glauben. Sonst hätte sie letzte Nacht nicht geweint. Als sie eine kurze Pause macht, um über etwas nachzudenken, frage ich: "Wo fahren wir jetzt hin?" Sie klappt den Mund zu, sieht sich stirnrunzelnd um und raunt mir dann hinter vorgehaltener Hand zu: "Ins Rotlicht. Zu den Nutten und den Freiern und der Kohle."

"Aha." Ich nicke langsam, kaue auf meiner Unterlippe. "Und... was machen wir dort?"

Kinky grinst mich an. Mit einer Hand zieht sie einen Lippenstift aus ihrer Tasche und schminkt sich ihre Lippen. „Hab dich doch schon gesagt, du Dummerchen. Ich will dir was zeigen."

"Und was?"

"Wirst du schon sehen." Sie kichert in sich hinein, lehnt sich dann zu mir und sagt leise: „Dort ist ziemlich viel los. Ich hab mich auch in ein paar Clubs beworben, in denen Freunde von mir arbeiten. Könntest du auch machen." Skeptisch ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "Was für Freunde?"

"Naja, die mit denen ich mich eben ab und zu unterhalte." Kinky zuckt die Schultern. "Bei mir gibt es zwei Kategorien: Freunde und Freier. Alle die nichts von mir wollen, sind Freunde. So wie du." Grinsend kneift sie mir in die Wange. Ich hasse das, aber ich halte sie nicht davon ab. Stattdessen lächle ich und kneife dann wieder die Lippen aufeinander. Nach ein paar Minuten hält die Bahn und Kinky nimmt meine Hand, als sie aussteigt.

Wir schlendern durch die Straßen, in denen sich Kinky bestens auszukennen scheint. Sie nickt ein paar Frauen zu, grüßt einige ältere Männer. Ohne aufzusehen stolpere ich neben ihr her. Es gefällt mir hier nicht. Auch wenn es noch früher Abend ist, sind hier viele Menschen unterwegs und sie sind mir alle nicht geheuer. Ich werde von einem Mann angerempelt, der seinen Arm um die Schultern einer Frau gelegt hat, die mindestens zwanzig Jahre jünger ist als er. Sie ist stark geschminkt und hat ein Lächeln aufgesetzt, das ihre Augen nicht erreicht. Der Mann bugsiert sie zu einem Auto und schließt die Tür hinter ihr. Dann fahren sie weg.

Mit einem Kopfschütteln versuche ich die Erinnerungen an gestern Nacht zu vertreiben, die unweigerlich in mir hochgestiegen sind. Ich sollte nicht daran denken. Es ist passiert, ich habe Geld dafür bekommen, ich kann es vergessen. Oder zumindest versuchen.

Kinky scheint im Gegensatz zu mir kein Problem zu haben. Sie fummelt an ihrem Ausschnitt herum und strahlt, als würde sie sich tatsächlich freuen. Ihre hohen Absätze klackern auf dem Boden, von dem ich kaum den Blick abwende.

Have you lost your fighting spirit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt