Drugs' Hand die meine umklammert hält fühlt sich komisch an, aber wahrscheinlich liegt das nur daran, dass er so fest zudrückt, dass ich meine Finger schon fast nicht mehr spüren kann. Er achtet nicht darauf, dass Skorbut an einen Hydranten pinkeln will und zieht den kleinen Hund genauso wie mich hinter sich her.
„Drugs", jammere ich leise. Er sieht über die Schulter, allerdings kann ich nicht erkennen wie er drein blickt, da er seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat. Gerade als ich denke, dass er etwas sagen will wendet er sich wieder ab. Sein Daumen streichelt kurz über meinen Handrücken. „Drugs, was ist los? Wo willst du hin? Warum rennst du so?"
Er gibt mir keine Antwort auf meine Fragen. Er steuert auf das hässliche Gebäude einer öffentlichen Toilette zu, öffnet die Türe und schubst mich in den stinkenden Raum. Skorbut folgt uns schwanzwedelnd - Drugs macht die Türe zu und lässt die Leine des Mischlings auf den Boden fallen. Wortlos nimmt er meinen Jackenärmel an dem er mich zu den Waschbecken rüber zieht. Dort zupft er ein Papierhandtuch aus dem Spender, feuchtet es an und beginnt mir damit über die aufgeschürfte Wange zu streifen. Ich zucke zusammen, da es ziemlich brennt. „Wieso bist du so weggerannt?", flüstere ich und stütze die Hände auf das Waschbecken.
„Ich mag's halt nich' wenn der Bastard mich ohne Vorwarnung antatscht"
Im Spiegel beobachte ich uns beide. Ich, der kleine mädchenhafte Blonde mit den ängstlichen Augen und Drugs neben mir, muskulös, groß, seine Hand auf meiner schmalen Schulter und die andere dabei mich zu verarzten. Als er den Dreck aus meiner Wunde wäscht beiße ich die Zähne zusammen. Drugs beugt sich näher zu mir und drückt schließlich die Nase in meine Halsbeuge. „Husky", murmelt er. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so verdammt viel" Seine Lippen hauchen Küsse auf meine Haut. Ein Schauer geht durch meinen Körper, ich bekomme eine Gänsehaut. „Mhm", mache ich atemlos. Meine Wange brennt immer noch, mindestens genauso wie Drugs' Lippen an meinem Hals. Er drängt sich an mich heran, schlingt die Arme um meine Hüfte. Immer wieder flüstert er diese drei Worte. Ich liebe dich. Immer und immer wieder.
Ich versuche schwach ihn abzuwehren als er mich gegen die Wand drückt und über mich herfällt, meinen Hals, meine Brust, mein Gesicht liebkost. Schlussendlich presst er seine Lippen auf meine, seine Zunge sucht sich ihren Weg, heiß und schnell. Ich wende den Kopf ab, was ihn aber nicht zu stören scheint, er knabbert sanft an meinem Ohr, wobei ich sein abgehaktes Atmen ganz laut hören kann. Mit den Händen an seinen Schultern drücke ich ihn von mir weg. Seinen verwunderten Blick ignoriere ich, schiebe nur die Hände in die Hosentaschen um ihm zu zeigen, dass er Abstand halten soll. „Ich will jetzt nicht"
Seine Finger zupfen an seiner Kapuze herum, er grinst, aber es sieht verwirrt aus. „Was'n los mit dir, Kleiner?"
„Die Frage ist wohl eher: was ist los mit dir?" Ich bin ziemlich angefressen. Was soll das hier werden? Erst macht er so eine Show vor seinen Kollegen und dann fällt er über mich her. Was für einen Zweck hat das? Und wieso sollte ich da mitspielen?
Skorbut winselt. Er sitzt an der Türe und beobachtet uns mit schiefgelegtem Kopf. Drugs ignoriert den Hund, er hebt die Hand und streicht mir mit zwei Fingern über die Wange. Ich zucke vor ihm zurück, was ihn zu enttäuschen scheint. „Du bist mein Freund, Spatz, darf ich nich' mal meinen Freund lieben?" Als ihm die Zweideutigkeit dieses Satzes klar wird, grinst er. Ich bleibe ernst. Egal was er sagt, was er tut, ich will ihm trotzdem nicht glauben, dass er mich liebt. Ich bin für ich doch bloß eine Notlösung, ein Lückenbüßer bis er etwas Besseres gefunden hat. Drugs seufzt, als er meine Ablehnung bemerkt und drängt sich wieder näher an mich heran. Seine Zunge leckt über meinen Hals, sein Becken drückt sich gegen meines. „Komm schon, Husky, sei doch nich' so. Bitte. Kleiner, ich brauch' dich, mach doch auch mal was"
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Have you lost your fighting spirit?
Genç KurguAusgegrenzt, ungewollt und einfach nur verarscht; so fühlen sie sich. Der Abschaum, wie sie sich selbst manchmal nennen, zu schlecht für die Gesellschaft, zu gut zum Sterben irgendwie. Sie treiben auf der Oberfläche mit einem Fuß am Grund. Wer sie s...