Chapter Two

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Die Bar, die Matt mir als Treffpunkt genannt hatte, ist bereits zum Bersten voll. Sie ist ein lebendiger Mikrokosmos aus Lachen, Gesprächen und Musik, der in den Wänden widerhallt und sich in den zahlreichen Flaschen und Gläsern bricht, die überall verteilt sind. Aber von Matt ist weit und breit keine Spur zu sehen. Wie vereinbart lasse ich mich auf einem der hohen Barhocker nieder und werfe einen Blick über die Menge.

Ein unangenehmes Gefühl durchzieht mich, als ich die gierigen Blicke der Männer spüre, die mich wie Frischfleisch mustern. Es dauert keine zehn Minuten, bis ich die erste aufdringliche Hand auf meinem Hintern spüre.

Angeekelt drehe ich mich um und stoße den volltrunkenen Unbekannten von mir weg.

Was hat Matt sich nur dabei gedacht, mich hierher einzuladen?

Während ich weiter nach ihm Ausschau halte, bricht plötzlich ein ohrenbetäubendes Kreischen los. Eine Horde junger Frauen stürmt zur Bühne, ihre Augen leuchten vor Begeisterung. Ein Mann mit langen, dunklen Haaren stellt eine E-Gitarre an einer der Boxen ab. Sein feuriges Lächeln lässt die Mädels fast den Verstand verlieren.

Eine mir unbekannte Stimme ertönt neben mir. "Schöne Frau, ganz alleine hier?"

Genervt wende ich mich dem Unbekannten zu. "Hey Kumpel, kein Interesse!"

Er lacht laut auf und bestellt bei dem Barkeeper.

Trotz meiner Abwehr zieht mich seine Ausstrahlung in ihren Bann. Sein blondes Haar, die blauen Augen, die braungebrannte Haut, die Tattoos an den Armen und die strahlend weißen Zähne. Eindeutig ein Surfer-Boy. Das einzig Gute an ihm? Er scheint nüchtern zu sein.

Der Barkeeper stellt uns zwei Biere hin und zwinkert mir zu.

"Danke, mein Freund!" Nickt der Surfer-Boy, lächelt und hebt sein Glas. "Auf einen guten Abend."

Ich erwidere sein Lächeln und nehme einen großen Schluck.

"Wie unhöflich von mir. Adam." Reicht er mir seine Hand.

"Angenehm, Saraya."

Ein mir bekanntes Lachen nähert sich und ich drehe mich sofort um. "Na endlich! Ich dachte schon, du hast mich vergessen!"

"Tut mir leid Prinzessin. Aber die ganze Arbeit blieb an Colin und mir hängen." Er blickt vorwurfsvoll zu Adam. "Denn er hatte wohl andere Pläne, als mit anzupacken."

"Ihr kennt euch?" Hebe ich meine Augenbraue an.

"Jaaa, leider." Schmunzelt Matt.

"Leider? Hey Kumpel, meine Groupies sind deine Groupies!" Lacht Adam.

Der unbekannte von der Bühne kommt mit den Händen in den Hosentaschen auf uns zu und gibt sofort seinen Senf dazu. "Deine Groupies? Eher sind es meine!"

Und schon haben sich zwei Männer in Sekunden unsympathisch gemacht. Aber dennoch muss ich immer wieder einen Blick auf Colin werfen. Seine Aura die er ausstrahlt, schreit förmlich nach Gefahr und verlangen.

Ich dachte nur Matt ist so und denkt, alle Frauen fliegen auf ihn. Aber nein, es gibt noch weitere in dieser Stadt.

"Saraya, das ist Colin. Adam kennst du ja bereits schon. Colin ist der Sänger der Band und E-Gitarrist. Adam ist der Schlagzeuger."

"Eine Zwei-Mann-Band also?"

"Nein, wir sind zu dritt. Aber sie lässt wieder einmal auf sich warten." Stößt Adam einen langen Seufzer aus.

Colin verzieht das Gesicht und sieht sich angespannt um. "Jedes Mal das Gleiche mit ihr! Es kotzt mich an, dass Doris nie pünktlich ist!"

Oh Hilfe... nach meiner Uhr hat sie noch eine Stunde, also wo liegt sein Problem?

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt