Chapter Five

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"Was?" Fauche ich, meine Augen fest auf Matt gerichtet, während ein paar Haarsträhnen rebellisch mein Gesicht umspielen.

Er erwidert meinen Blick schweigend, seine braunen Augen voller Nachdenklichkeit und Sorge. Langsam wendet er den Blick ab, als könnte er meine Reaktion nicht ertragen. "Ich möchte nicht, dass du sauer wirst." Murmelt er schließlich leise, seine Stimme von einem Hauch Unsicherheit durchzogen.

"Nun sag schon!" Seufze ich genervt.

"Hast du über unsere Unterhaltung nachgedacht?" Matt's Stimme klingt sanft, fast eindringlich, und ich spüre, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet. Ich zögere, ihm zu gestehen, dass ich seit jenem Abend, an dem ich gespielt habe, ein unstillbares Verlangen nach Musik verspüre. Die Melodie in meinem Kopf, das Flüstern der Noten, das Gefühl der Freiheit, das sie mir schenkt - all das lässt mich nicht los. "Nein!" Antworte ich schroff, doch meine Augen verraten die Unsicherheit, die in mir brodelt.

"Schade." Sieht er mich traurig an.

Ich will das Thema nicht vertiefen. Ich möchte den Feierabend genießen, mich entspannen und meinen Kopf frei bekommen. Doch Matt scheint nicht aufhören zu wollen. "Würdest du... für mich spielen? Ich möchte dich nur einmal spielen sehen." Bittet er leise.

"Matt..." Beginne ich, doch seine Bitte lässt mich innehalten. Die Vorstellung, vor ihm zu spielen, weckt ein nervöses Kribbeln in mir.

"Bitte!"

Es fällt mir schwer, ihm diesen Wunsch abzuschlagen, besonders wenn er mich so anschaut. "Okay, nur einmal!" Gebe ich schließlich seufzend nach, und spüre die Aufregung in mir aufsteigen.

Ein plötzlicher Einwurf lässt mich erstarren. "Hey Matt!" Erklingt eine vertraute Stimme.

Colin? Was macht er hier? Lassen sie jetzt jeden x-beliebigen Idioten in das Gebäude?

"Du? Hier? Auf unserer Etage? Was verschafft uns die Ehre?" Höre ich Matt's skeptische Stimme, während mein Blick zwischen den beiden Männern hin- und herwandert.

Colin ignoriert mich und lehnt sich lässig an meinen Schreibtisch. Ich fühle mich eingeengt, als würde er mir die Luft zum Atmen nehmen.

Wie erstarrt verfolge ich das Gespräch zwischen den beiden, während meine Gedanken wild umherfliegen.

"Gabriel... der Frauenheld der Etage wollte mich sprechen." Brummt Colin angefressen.

Sobald Matt den Namen hört, könnte er ebenfalls explodieren. "Ich hasse den Typ!" Knurrt er mit einer Mischung aus Wut und Abneigung.

"Wer kann das schon?" Entgegnet Colin mit einem bösen Unterton, während sein Blick plötzlich auf mir ruht. "Aber... sie schwärmt bestimmt genauso für ihn wie die anderen Dosen auf deiner Etage!" Fügt er hinzu, und ich spüre, wie sich mein Gesicht vor Ärger und Empörung rötet.

Ich bin fassungslos und Matt lacht laut, doch ich kann über diese oberflächliche Annahme nur den Kopf schütteln.

Mit einem finsteren Blick wende ich mich Colin zu. "Hör Mal! Du denkst wohl, du weißt alles, was? Ich würde lieber in den sauren Apfel beißen und mit dir in die Kiste springen, als auch nur eine Sekunde mit diesen ekligen Typen!" Entfährt es mir mit einer Mischung aus Wut und Entschlossenheit.

Ich habe genug davon, dass Colin mich behandelt, als wäre ich ein Dummchen. Schnell packe ich meine Sachen und stehe auf, die Aufregung und der Ärger noch immer in mir brodelnd.

"Prinzessin-" Beginnt Matt, doch ich unterbreche ihn scharf. "Lass mich in Ruhe!" Fauche ich, während ich meinen Blick abwende und meinen Entschluss bekräftige.

Ich muss hier weg. Weg von Colin, weg von allem.

Aber Matt hält mich zurück. "Warte doch. Er meint es nicht so." Versucht er zu beschwichtigen.

"Doch!" Grinst Colin breit, seine Arroganz und Überheblichkeit unverhohlen.

Ich habe genug.

"Sehen wir uns später?" Fragt Matt mich, und ich spüre seine Besorgnis und den Wunsch nach Klarheit in seinen Augen.

"Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist." Entgegne ich ihm, meine Gedanken verwirrt und meine Emotionen noch immer in Aufruhr.

"Du hast es versprochen. Nur einmal. Für mich." Erinnert er mich sanft an unsere Vereinbarung.

Und wieder schaut er mich mit seinen Rehaugen an, denen ich nichts abschlagen kann. "Sei pünktlich!" Warne ich ihn mit einem Hauch von Schärfe, bevor ich ihm einen leichten Stoß auf die Brust gebe, um meine eigenen Gefühle zu beruhigen.

Seine Lippen treffen meine Wange. "Ich freue mich darauf." Flüstert er leise, bevor er sich abwendet.

Wäre er nicht mein bester Freund, hätte ich ihn, genauso wie Colin, längst verflucht und zum Teufel gejagt. Doch in diesem Moment überwiegt die Vertrautheit und Verbundenheit, die uns verbindet.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt