Chapter Fourty-Nine

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Sobald sich die Busstüren öffnen, stürme ich mit meiner Tasche hinaus. Aber als ich unverhofft auf Matt treffe und sein Blick mich wie Dolchstiche durchbohrt, bleibe ich stehen.

Seine normalerweise so wunderschönen Rehbraunen Augen, von Feuchtigkeit und Zorn durchzogen, ballt er seine Hände und kommt auf mich zu. Sofort ringe ich nach Luft. "Es tut mir leid, Matt! Ich wollte-"

Doch statt mich anzubrüllen, umarmt er mich fest. "Ich bring diesen verfluchten Bastard um!" Donnert seine Stimme bedrohlich in mein Ohr. "Und jetzt, wo es kein Geheimnis mehr ist... Du schuldest mir noch ein Sandwich!"

Mit Tränen und Lachen löse ich mich aus seiner Umarmung. Sein Gesicht ist ebenfalls von seinen Tränen nass und ich wische sie sanft mit dem Daumen weg, als ich meine Hand auf seine Wange lege. "Dumm nur, dass ich keinen Cent besitze." Lächle ich und ziehe ihn erneut in meine Arme.

Aber als Matt Colin erblickt, schiebt er mich sanft zur Seite. Sein Blick verdunkelt sich erneut und Colin sieht schuldig weg. "Du verdammter Mistkerl, sei froh, dass du mein bester Freund bist! Sonst würde ich-"

Ich halte Matt zurück, als ich sehe, wie er Colin immer näher kommt. "Lass es gut sein! Wir alle haben die Nerven nicht mehr dafür und wollen nur noch nach Hause."

Matt nickt, nimmt meine Taschen und sieht Colin mit all seiner Enttäuschung entgegen.

Trotz all meiner Wut, zerreißt es mich Colin so zu sehen.

Als ich hörte, wie er all seinen Mut zusammen nahm und Matt alles erzählte, da wusste ich, zwischen ihnen wird es nie mehr so sein wie zuvor.

Aber wer kann das schon sagen? Unser aller Leben hat sich mit nur einem Fingerschnippen verändert.

Auch nach Tagen geht jeder seinem eigenen Weg. Es ist still um uns geworden und die Stille bringt mich fast um. So wütend ich auch bin, so sehr vermisse ich jeden einzelnen von ihnen. Aber ich kann keine Gedanken mehr daran verschwenden, denn vor mir liegt ein schwieriger Weg. Herr Carter möchte mit mir sprechen und ich befürchte, es wird kein gutes Ende nehmen.

Zögerlich stehe ich vor seinem Büro und klopfe leise an. "Kommen Sie rein."

Ich atme tief durch und Herr Carter deutet auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Können Sie sich denken, warum ich Sie zu mir gebeten habe?"

"Ich habe eine Vermutung, ja."

Als Gabriel mich ins Büro rief um mir zu sagen, dass Herr Carter mich sehen will, sah er sehr besorgt aus.

"Als Sie sich bei uns bewarben, war Ihr Führungszeugnis makellos sauber. Durch TV, Zeitung UND durch Sponsoren musste ICH erfahren, dass Sie eine kriminelle Vergangenheit haben! UND auf Bewährung sind!!!"

Scheiße, er ist ziemlich sauer.

"Seitdem steht mein Telefon nicht mehr still!!! Wir sind ein Vorzeigeunternehmen und können uns ein solches Verhalten nicht leisten!!!"

"Bitte glauben Sie mir, ich hatte keine Ahnung, dass-"

"Was soll ich nun mit Ihnen machen?"

Ich beiße nervös auf meine Lippe.

"Sie haben Ihre Unterlagen gefälscht! Ich sollte Sie anzeigen und die Polizei rufen!!!" Haut er brüllend auf den Tisch, bevor er aufsteht.

"Bitte tun Sie das nicht!"

"Ich habe keine andere Wahl! Ich muss Sie vorerst beurlauben! Es tut mir leid!"

"Herr Carter-"

"Ich werde Ihnen in den nächsten Tagen meine endgültige Entscheidung mitteilen!" Deutet er zum Ausgang seines Büros an.

Schweigend räume ich meinen Platz und Matt sieht mich fragend an. "Was machst du da?"

"Packen!"

"Aber warum?"

"Herr Carter hat mich bis auf Weiteres beurlaubt."

"Das kann er nicht machen!!!" Springt er brüllend auf.

Ich sehe ihn mit glasigen Augen an. "Und wie er es kann. Ich habe meine Papiere gefälscht, Matt. Er hätte mich der Polizei ausliefern können, aber er hat sich dagegen entschieden."

Er spannt seine Muskeln an und schlägt mit der Faust auf den Tisch. "Eben nicht!"

"Hör auf." Lege ich meine Hand auf seine.

"Carter hat genug Dreck am stecken!!! Er hätte niemals-" Er beißt die Zähne zusammen und keucht als hätte er einen Marathon gelaufen.

"Es ist in Ordnung. Vielleicht tut mir eine Pause von all dem ganz gut." Ich nehme meine Tasche und gebe Matt einen Kuss auf die Wange. ,,Wir sehen uns, Casanova."

Gabriel nickt mir traurig zu, als sich die Türen des Aufzugs schließen. Wie ich schon einmal sagte: Meine Vergangenheit wird mich immer wieder einholen und mich in die Knie zwingen.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt