Is It Love - Colin

Chapter Twenty-Five

Dass ich Colin erneut vor den Kopf gestoßen habe, nagt nicht nur an meinem Gewissen, es zehrt auch an meinen Kräften. Seit Tagen gehe ich ihm bewusst aus dem Weg, sogar bei der Arbeit. Doch in meinen Gedanken bin ich ständig bei ihm, auch wenn der Abend, an dem wir uns nähergekommen sind, schwer in meinem Magen liegt. Aber dann denke ich an seine Berührungen, die Art und Weise, wie er sanft seine Hand in meine gelegt hat, dieses Gefühl, das mein Herz höherschlagen ließ. Ich kann es nicht länger leugnen - trotz der angespannten Situation zwischen uns habe ich mich unsterblich in ihn verliebt. Er ist eine verbotene Frucht, von der ich mich fernhalten sollte, aber mein Herz schreit bei jedem Schlag nach ihm. Wie soll ich seine Nähe ertragen, ohne daran zu zerbrechen?

Aber viel Zeit zum Nachdenken bleibt mir nicht, denn Herr Kaiser hat uns in sein Büro einbestellt. Nur Colin scheint vorab informiert zu sein.

Mit einem schmerzenden Magen, der sich bei jedem Schritt mehr zusammenzieht, treffe ich auf Adam und Colin. Sie stehen bereits vor dem imposanten Glasgebäude und warten auf Doris und mich.

"Hey." Begrüßt mich Adam mit einem breiten Lächeln.

"Hallo." Erwidere ich mit einer gezwungenen Heiterkeit in meiner Stimme.

Wie eine rettende Oase taucht Doris auf und läuft auf uns zu. "Wir können!"

Colin schlägt den Weg in meine Richtung ein. Sein vertrauter Geruch, eine Mischung aus warmem Holz und frischer Meeresbrise, raubt mir den Atem. "Wir müssen reden." Flüstert er mit einem ernsten Unterton.

"Worüber?" Frage ich unsicher.

"Warum du mir aus dem Weg gehst!"

"Das ist nur Einbildung. Ich habe viel um die Ohren. Mehr nicht!" Versuche ich, die Wahrheit zu umgehen.

Doris lässt uns dabei nicht aus den Augen und ihr Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes.

Adam klopft an die Bürotür und mit einem Mal fühlt es sich an, als könne ich endlich wieder atmen.

Herr Kaiser strahlt, als er uns sieht und steht aus seinem Stuhl auf. "Schön, dass ihr hier seid. Ich wollte mit euch gemeinsam das Album einmal durchhören und wenn alles passt, den neuen Vertrag unterzeichnen."

"Ich verstehe nicht ganz, was ist mit dem ersten und rechtskräftigen Vertrag nicht in Ordnung?" Frage ich stirnrunzelnd.

Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, bittet er uns, uns zu setzen. Der schwere Ledersessel, in den ich mich sinken lasse, fühlt sich an wie ein ungemütlicher Thron.

Doris steht angelehnt am Fenster und lässt ihren Blick kurz über die Skyline schweifen. Colin und Adam sitzen auf dem weichen Sofa.

Ein Song nach dem anderen spielt ab. Plötzlich erklingt eine Melodie, dann meine Stimme. Erschrocken sehe ich in Richtung Colin. Er hat mich belogen! Es war nicht nur für mich oder ihn, es war für das Album.

Er geht mit dem Takt der Musik, seine Ellenbogen auf seinen Knien gestützt. Adams Augen funkeln und ein Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Vorsichtig sehe ich zu Doris, die mit geballten Fäusten und Hass in den Augen zu uns sieht.

In drei, zwei, eins und das Theater hat begonnen.

Doris schreit wie eine Geisteskranke los. "Ihr wollt mich wohl verarschen!!!"

Colin bleibt ruhig und mustert sie kühl.

"War das der Grund, warum Adam mich für eine dämliche Jacke aus dem Studio lockte???"

Ich stehe auf und versuche zu Wort zu kommen. Doris kommt anklagend mit dem Finger auf mich zu. "Du!!! Du hast mich belogen!!!"

"Das stimmt nicht! Ich wusste selbst nicht-"