Blake
Wir aßen und lachten und aßen noch mehr und lachten noch mehr. Mama kam ewig nicht zurück, und wo die anderen zwei Familienmitglieder waren, wusste ich ehrlich gesagt nicht.
Ach, und ein was hatte ich noch vergessen, was wir taten. Wir küssten. Wir küssten viel.
Nachdem wir alle Zutaten weggeräumt und die Sauerei, welche wir bei unserer Mehlschlacht veranstaltet hatten, beseitigt hatten, lagen wir auf der Couch und schauten Game of Thrones.
Wir hatten festgestellt, dass wir beide bei Staffel vier waren. Cara war zwar fünf Folgen weiter als ich gewesen, erbarmte sich aber, mit mir noch die vorherigen zu gucken. Eng umschlungen lauschten wir den Geräuschen, welche aus dem Fernseher drangen.
Mein Mädchen lag halb auf mir und hatte ihren Kopf in meine Halsbeuge gelegt. "Querido, lässt du mich mal kurz raus? Ich hab Durst."
Sie grummelte nur und rollte von mir runter. Ich strampelte mich aus der Decke, welche wir über uns gelegt hatten, frei und lief in die Küche. Dort holte ich zwei Gläser aus dem Küchenschrank und befüllte diese mit Wasser.
Von der Couch rief Cara, dass die Folge fertig sei, sie aber nicht noch eine gucken wollte. "Baby, lass uns hoch. Ich will schlafen." Natürlich erfüllte ich ihr den Wunsch, schaltete den Fernseher aus und nahm sie dann im Brautstyle hoch.
"Ehmm ok." Ich drehte mich um. Fuck. Meine Schwester stand dort mit einem geschockten Blick. "Al. Ich kann's erklären. Es ist nicht so, wie es aussieht.", versuchte ich sie schnell zu beruhigen.
Sie sagte nichts. "Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt feiern gehe. Musste nur schnell meine Karte holen." Sie drehte sich einfach um und lief zur Haustür.
Schnell ließ ich Cara herunter und rannte Al hinterher. "Al! Ey, warte!" Sie blieb tatsächlich stehen und schaute mich erwartungsvoll an.
„Erstens: Lass es mir dir später erklären und Zweitens: Bitte erzähl' niemandem etwas, ehe du die ganze Wahrheit kennst, okay?" Sie nickte nur, schmollte aber.
Doch auf einmal bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. "Ich fände es gar nicht so schlimm, wenn ihr zusammen kommt. Ihr seid süß." Sie zuckte mit ihren zierlichen Schultern.
Ich grinste sie an. "Du bist süß." Angeekelt verzog sie das Gesicht, als ich ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange drückte.
„Los! Lass deine Freundin nicht warten!", schubste sie mich Richtung Eingangstür. "Pass du schön auf dich auf und lass dich von niemandem entführen!" Mit einem strengen Blick, da sie mich mit den letzten Worten nachgeäfft hatte, ging ich zurück zum Haus.
"Babe. Ich bin zurück." Ich lief ins Wohnzimmer, dort dort war niemand. "Cara?!" Genervt atmete ich aus. Wo war sie? Ich suchte die ganze untere Etage ab, doch sie war nirgends zu finden.
Mein Herz schlug viel zu schnell, als dass es für mich gut gewesen wäre und langsam kroch Panik in mir hoch. Shit Shit Shit.
Ich rannte die Treppe nach oben, um dort ebenfalls alle Zimmer abzuklappern. Und da fand ich sie.
Schlafend. In meinem Bett. Sie döste vor sich hin, wobei sie echt niedlich aussah. Ihr T-Shirt war ein bisschen hochgerutscht, was ihren Rücken entblößte, da sie auf dem Bauch lag.
Ich ging näher an sie heran und legte mich neben sie. Warte. Was war das an ihrem Rücken? Leicht lehnte ich mich nach vorne, um ihren Rücken zu untersuchen.
Eine Narbe zog sich über einen Teil ihres Unterrückens. Ich wollte sie fragen, was da passiert war. Ich hoffte, dass es nichts schlimmes war. Wusste ich überhaupt etwas über sie?
Nein, Blake. Wir zweifeln jetzt nicht an dieser Beziehung.
Ich hatte nicht viele Beziehungen, ehrlich gesagt nur zwei, weshalb ich bei vielen Dingen unsicher war. Sie bewegte sich kurz, worauf ich aus meinen unpassenden Gedanken geholt wurde.
"Blake, komm her." Sie zog mich am Arm zu sich. "Cara. Was ist an deinem Rücken passiert?" Ich weiß, es war dumm, das jetzt zu fragen, doch ich konnte mich nicht zurückhalten.
„Hm?", fragte sie, während sie sich aufsetzte und zu mir herunterschaute. Ich hatte mich auf meinen Ellenbogen gestützt und meinen Kopf auf meine Hand gelegt. "Woher kommt die Narbe an deinem Rücken?"
Als Cara meine Worte realisiert hatte, weiteten sich ihre Augen. "Ehmm. Naja. Ich möchte nicht darüber reden?" Wieso hörte sich das wie eine Frage an?
"Wieso hörte sich das wie eine Frage an?", verließen keine drei Sekunden später die selben Worte Caras Mund. Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich es ja nicht wusste. "Ich möchte nicht drüber reden." Jetzt war es eine Aussage.
Ich schaute sie mit einem bittenden Blick an. Natürlich wollte ich sie zu nichts drängen, doch ich musste einfach mehr über sie wissen. "Querido, ich weiß so wenig über dich und du bist meine Freundin. Alsoo..."
Sie verdrehte ergeben ihre Augen. "Ballett. Ich habe mal Ballett getanzt." Sie holte tief Luft. "Nein. Eigentlich muss ich anders anfangen. Ich war mal übergewichtig und wurde deswegen auch ein wenig gemobbt."
Was? Niemals.
"Ja, genau. Den Blick hat jeder, dem ich das erzähle.", deutete sie auf mich.
"Nein. So war das nicht gemeint. Es i-" Sie unterbrach mich. "Alles gut Baby. Alles gut." Sie legte ihre kalte Hand an meine Wange. Wie automatisch legte sich meine Hand auf ihre.
„Auf jeden Fall tanzte ich Ballett. Es war meine Leidenschaft. Ich hatte jeden Tag Training und war sogar, auch mit meinem Körpergewicht, sehr gut. Frag mich nicht wie oder warum."
Kurz lächelte sie. "Ich wurde oft von meiner Lehrerin gelobt und durfte häufig die Hauptrollen tanzen, was aber leider nicht allen passte. Wie schon gesagt, ich wurde gemobbt. Und das nicht nur ein wenig, wie vorhin gesagt. Ich wurde in der Toilette eingesperrt, mir wurde gesagt, dass ich sterben soll. Alles sowas."
Ich war geschockt. Das konnte doch nicht war sein. Das war schrecklich. Cara zuckte nur mit den Schultern und setzte ein Fake-Lächeln auf. Oh nein.
"Cara! Versuch das jetzt ja nicht runter zu spielen! Das ist schrecklich.", wies ich sie zurecht. Ihr Lächeln fiel langsam in sich zusammen.
„Ja. Es war schrecklich. Es war mehr als schrecklich. Aber ich hatte Clove, Elio und Lana, welche mir immer zur Seite standen." Sie erzählte mir von ihren besten Freunden und ihrem damaligen Leben als Tänzerin.
„...Auf jeden Fall übte ich mal wieder alleine in dem riesigen Tanzraum, als ich eine Pirouette ausführen und aus dieser in einen Spagatsprung übergehen wollte. Ich riss das linke Bein zu weit hoch, weshalb irgendwas in meinem Rücken knackte und ein unheimlicher Schmerz mich dazu zwang, mich auf den Boden zu schmeißen. Ich rief nach Hilfe, doch hatte nicht wirklich viel Kraft. Mein Rücken tat so weh, dass mir in diesem Moment sogar der Tod lieber gewesen wäre."
Sie verzog ihr Gesicht. "Ich lag Minuten so da. Weinte und schrie mir die Seele aus dem Leib, bis auf dem Gang draußen das Licht anging und mein Papa herein gerannt kam. Er rief sofort den Krankenwagen und versuchte mich zu beruhigen."
Kurz schlossen sich ihre Augen. "Doch es half nichts. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch und wurde kurz danach ohnmächtig. Ich war zwei Tage nicht mehr ansprechbar..."
Halli Hallo meine Freunde!
Wir haben heute 7 Tausend reads erreicht!
Danke dafür (:
Krass, was bei Cara früher alles abging, oder?
Im nächsten Kapitel erfahrt ihr noch mehr lel
Am Montag ist wieder Schule..cryyy
LY<3
Btw ich liebe dieses Foto da oben übetrieeebens puh
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Iɴ Wᴀᴠᴇs | ✓
RomanceEin Sommer. Ein Auslandssemester. Ein Mädchen. Ein Junge. Ein erster Blick. Eine Geschichte. Die 20-jährige Cara macht ein Auslandssemester in New York bei der reichen Familie Bruce, in der auch der hübsche und mysteriöse Blake ist. Schon vom ersten...