3. wow

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Cara

Ich rappelte mich wieder auf und versuchte diese grünen Augen aus meinem Gedächtnis zu hämmern.

Das konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Langsam ging ich zum Kofferraum, wo Ella schon meinen riesigen Koffer auslud.

Sie keuchte einmal. „Der ist aber echt schwer. Hast du Steine mit?"

Ich musste kurz auflachen, doch als ich bemerkte, dass sie auf mich wartete und nicht mit einstimmte, ging ich zu ihr und nahm das Gepäckstück ab.

Wir machten uns auf den Weg zum Haus (man konnte es eher Villa nennen), wobei sich Ella gefühlt zehnmal dafür entschuldigte, dass ich auf dem Kies den Koffer ziehen müsse.

„Schon gut. Wir haben es ja jetzt geschafft.", musste ich sie erst einmal beschwichtigen, als wir im Haus ankamen und direkt in einer riesigen, dennoch gemütlichen Eingangshalle standen.

„Hallo!", ertönte es auf einmal hinter mir, worauf ich zusammenzuckte, ehe ich mich umdrehte. Vor mir stand ein sehr hübsches Mädchen, was ungefähr um die 18 aussah.

Es trug eine Jogginghose und einen Pulli von Tommy Hilfiger, dazu noch Nikesocken und Adidaslatschen. Markenbitch, kam mir als erstes in den Sinn, doch ich ließ diesen Gedanken gar nicht erst zu.

Man sollte Menschen nicht nach dem Aussehen oder Klamotten beurteilen, wobei ich aber merkte, dass ich es trotzdem zu oft tat.

Zu dem Fakt, dass sie viele Markenklamotten trug, kam auch noch dazu, dass sie sich zu viel Schminke ins Gesicht geklatscht hatte, was einfach nicht mehr schön aussah.

„Ehm hallo?" Ich guckte sie fragend an.

Was wollte dieses Mädchen von mir?

„Ja, hey! Ich bin Alice, doch alle nennen mich Al'.", begann sie los zu schnattern. „Ich bin 18 Jahre alt, werde aber in drei Monaten 19. Ich habe einen Freund, an den du dich bitte nicht ranmachst. Ich bin Vegetarierin, war letztes Jahr Schulqueen und ja, sonst hab ich eigentlich nicht viel zu sagen."

Sie guckte mich abwartend, vielleicht auch ein wenig eingebildet, an.

Wow, zu viele Informationen.

„Ehm ... also hey. Ich bin Cara und bin eure Austauschschül-" Weiter kam ich nicht, denn sie unterbrach mich. „Ja, ich weiß."

Sie rollte ihre stark geschminkten Augen. „Erzähl' mir was Spannendes!" Ich überlegte kurz, doch da fing sie schon wieder an zu reden. Jetzt war ich kurz davor meine Augen zu verdrehen.

„Hast du einen Freund?", begann sie mich auf einmal zu löchern.

„Nein." Ich war mehr als nur irritiert.

Sie seufzte auf. „Warst du schonmal so besoffen, dass du deinen Namen vergessen hast?"

„Nein." Musste man das gewesen sein?

„Hast du schonmal rumgemacht?"

„Nein. Ja. Vielleicht", versuchte ich mich rauszureden, da mir das alles hier zu blöd wurde.

Sie war jünger als ich und führte sich wie eine Queen auf.

„Hast du überhaupt schonmal was gemacht?" Sie guckte mich genervt an.

Da! Schon wieder ein Augenverdreher!

„Naja, also i-ich bin schon mal mit 200 km/h in einem Ferrari über die Autobahn gebrettert." Ich war sehr stolz darauf, da dies wirklich noch nicht jeder gemacht hatte.

Iɴ Wᴀᴠᴇs | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt