Harry Potter Oneshots

"Ich liebe dich auch, James Potter." -Jily

Lilys POV

Ein Idiot. Das war er bis vor Kurzem noch gewesen, James Potter, zumindest für mich, frischgebackene Schülersprecherin Hogwarts' und eine der Jahrgangsbesten bei meinen ZAGs. Die meisten waren schon immer anderer Meinung gewesen, aber ich hatte erst im Ende letzten Schuljahres angefangen, James nicht mehr ganz so sehr zu hassen. Ich hielt ihn jetzt, da er aufgehört hatte, Leute aus Spaß kopfüber an die Decke zu zaubern, nur noch für einen Halbidioten. Einen Halbidioten, der gemeinsam mit seinem besten Freund Sirius Black anderthalb Idioten ergab.

Trotz James' Veränderung im letzten Schuljahr mied ich ihn so gut es ging, denn immer wenn ich ihn sah, musste ich daran denken, wie er Sev... Schniefelus im fünften Schuljahr gedemütigt hatte. Nicht, dass ich meinem ehemaligen besten Freund nachtrauerte, das nun wirklich nicht, aber es war doch ein grausames Schauspiel gewesen.

Doch der erste September 1978 zwang mich dazu, mich doch mit James Potter abzugeben. Warum musste auch ausgerechnet er Schülersprecher werden? Warum nicht Remus oder diese nette Ravenclaw? Sogar Sirius Black wäre mir lieber gewesen, und das obwohl er ein noch größerer Hornochse war als James. Aber der fragte mich ständig nach Dates und das nervte gewaltig, als sein bester Freund würde Sirius mich wenigstens nicht mit sowas belästigen.

Leider saß ich jetzt aber weder mit Sirius, noch mit Remus oder der Ravenclaw hier im Vertrauensschülerabteil, sondern mit James. Wir hatten früher hier antanzen müssen als alle anderen Schüler, hatten uns eine Einweisung in unsere Pflichten von McGonagall geben lassen und warteten nun auf die Vertrauensschüler, um ihnen die ihren zu erklären.

James war, für seine Verhältnisse, ungewöhnlich ruhig gewesen. Will heißen, er plapperte zwar viel, grölte aber wenigstens nicht rum oder, was mich besonders überraschte, fragte mich mit schlechten Anmachsprüchen nach Dates.

"Wie findest du den Schülersprecher-Job, Lily?", fragte James mich plötzlich.

Er hatte bis jetzt immer nur erzählt, von seinen Sommerferien und so, aber das hier war seine erste Frage.

"Gut. Also, das Ganze öffnet ganz neue Türen, weißt du? Die Privilegien sind schon cool.", antwortete ich schulterzuckend.

James lachte auf.

"Sogar, dass wir uns einen Wohnraum teilen?"

Meine Augen wurden groß wie Quaffel. Was erzählte er da für einen Mist?

"Warte, was?", fragte ich entsetzt.

James' Gelächter wurde nur noch lauter.

"Sag bloß, du hast der McGonagall nicht richtig zugehört! Wir bekommen unsere eigenen Zimmer, die sind im vierten Stock und direkt nebeneinander, außerdem haben sie ein eigenes kleines Wohnzimmer, das wir uns dann teilen. Lily Evans, Schülersprecherin und Slughorns Liebling, pennt einfach während der Einweisung in ihre Pflichten ein! Das ist zu komisch!", lachte er und hielt sich den Bauch.

Davon war ich ziemlich geschockt. Ich war noch ein wenig müde gewesen, als unsere Verwandlungslehrerin James und mich eingewiesen hatte, schließlich hatte ich heute ziemlich früh aufstehen müssen, und hatte wohl ein wenig gedöst.

Aber ich, ein ganzes Schuljahr lang, mit James Potter allein in einem Raum? Na ja, wir teilten uns lediglich das Wohnzimmer, aber trotzdem. Warum musste ich denn unbedingt umziehen? Weil die Schülersprecher nicht immer aus demselben Haus kommen und trotzdem rund um die Uhr die Möglichkeit haben sollten, sich zu besprechen, beantwortete ich meine Frage in Gedanken.

"Du siehst ja nicht besonders erfreut aus.", stellte James fest und rückte seine bei seinem Lachanfall verrutsche Brille zurecht.

War ich tatsächlich nicht erfreut? Ich hatte schon etwas Bammel vor dem kommenden Jahr, aber ebenso wie es eine Katastrophe werden konnte, konnte es auch eine positive Erfahrung werden. Möglicherweise war James ja ganz nett und gut aussehen tat er auf jeden Fall. Vielleicht würde ich ihn ab und an oben ohne sehen...
Stopp! So etwas sollte ich nicht denken, dann wäre ich nur wie die kreischenden, naiven Mädchen, von denen es in Hogwarts so viele gab. Und das wollte ich auf keinen Fall.