Eines Tages -Wolfstar

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Lol hi. Ich lebe noch :D

Ich erinnere mich nur noch an Fetzen der Geschehnisse.

Grüne Augen, die in meine blicken, mich fesseln und durchdringen bis ich das Gefühl habe, eins mit ihm zu sein.

Die Wärme, die sein Körper ausstrahlt, mir in Verbindung mit seinem unbeschreiblichen Geruch ein Gefühl von Geborgenheit gibt.

Zierliche Hände, die sich in unschuldig weiße Bettlaken krallen. Plumpe Lippen, in einem stummen Schrei der Ekstase geöffnet. Zarte Porzellanhaut, die wieder und wieder auf die einzigartigen Narben trifft, die zeigen, wie stark er doch ist. Wie tapfer und mutig.

All die Nächte, die ich mit ihm verbracht habe. Wie oft ich ihn in der Morgendämmerung aus dem Verbotenen Wald und zurück nach Hogwarts gezerrt habe, stets bedacht darauf, kein Aufsehen zu erregen.

Doch all das ist längst Vergangenheit. Nur verschwommene Erinnerungen an eine Zeit, in der ich frei war, glücklich, verliebt. Es ist Jahre her. Wie viele? Sechs. Sieben. Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr.

Durch die Gitterstäbe meiner Zelle kann ich den sternenklaren Nachthimmel sehen. Da ist das Sternbild des Großen Hundes mit dem Stern, der meinen Namen trägt. Und daneben? Da ist er. Der Mond. Voll und hell scheint er am Himmel und es schmerzt, ihn alleine betrachten zu müssen. Wie oft habe ich in meiner Hundegestalt mit Remus' Wolf im Gras gesessen und ihn angeheult.

Obwohl der Vollmond immer Unheil für Remus bedeutet hatte, erinnernt er mich an die Zeit, in der er mein war. An eine Zeit, in der ich die Liebe seines Lebens war und nicht der Mann, der seine zwei besten Freunde an Voldemort verraten und einen weiteren umgebracht hat. An eine Zeit vor Askaban.

Eine einzelne Träne droht, aus meinem Auge zu entwischen. Doch ich weine nicht. Oft genug habe ich es getan, doch das macht die Situation nicht besser.

James. Lily. Harry. Remus.

Wie jeden Abend sage ihre Namen, um mich selbst bei Verstand zu halten und nicht zu vergessen, weshalb ich noch am Leben bin.

James. Lily. Harry. Remus.

Wie jeden Abend lege ich mich auf den kalten Steinboden und schließe die Augen.

James. Lily. Harry. Remus.

Wie jeden Abend drifte ich in einen unruhigen Schlaf, ihre Namen auf den Lippen. Seinen Namen auf den Lippen.

Eines Tages sehe ich dich wieder, Remus.

Eines Tages.

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