Eis -Dramione

1.4K 67 27
                                    

Lenichenchen hat sich mehr Dramione gewünscht!

In Dracos Leben war immer Liebe gewesen. Von Geburt an hatten seine Eltern ihn geliebt, ihn wie einen Prinzen behandelt, besonders seiner Mutter war er schon immer das Wichtigste gewesen. Aber auch sein Vater hatte ihn gut behandelt, und Draco wusste, auch Lucius liebte ihn. Obwohl er oft voller Hass war auf Muggel oder Nicht-Reinblüter, seine Familie hätte er immer beschützt, koste es was es wolle, denn er liebte sie. Und auch in Hogwarts hatte Draco seine Anhänger. Pansy Parkinson schien Hals über Kopf in ihn verknallt zu sein und er hatte zahlreiche Bewunderer. Doch wahre, wahrhaftige, erwiderte Liebe? Da wurde der Junge Slytherin nicht fündig. Bis zu seinem fünften Schuljahr gab es da niemanden, den er wirklich liebte. Crabbe und Goyle waren eher Handlanger für ihn als Freunde, Blaise Zabini war zwar ein cooler Typ, doch dass er ihn auf eine platonische Weise liebte, so weit würde er nicht gehen. Und Pansy... Nun ja, Pansy war ihm ans Herz gewachsen, allerdings nur freundschaftlich. Es gab bestimmt viele Leute in Hogwarts, die Draco liebten - doch er liebte keinen hier. Er hatte nicht, wie manch einer munkelte, ein Herz aus Eis, doch man konnte wohl sagen, dass es erst einige Zeit lang auftauen musste - und bis jetzt war es noch immer von einer schützenden Eisschicht umgeben.

Doch irgendwann musste er ja einmal kommen, der Tag, an dem ein Mensch das Eis, in das sein Herz eingebettet war, zum Schmelzen brachte. Draco hatte gewusst, dass es irgendwann passieren würde, und gehofft, es wäre Pansy, oder vielleicht eine der Greengrass-Schwestern. Doch in dem Moment, in dem Hermine Granger am Tag des Weihnachtsballs in ihrem Ballkleid die Treppe hinunter schritt, war es um Draco geschehen. Sein Herz begann zu tauen, und als sie unten angekommen war und Viktor Krums Hand nahm, da war es frei von der Kälte und zog sich vor Schmerz zusammen. Zum ersten Mal tat es weh, ein Mädchen in den Armen eines Anderen zu sehen, zum ersten Mal empfand er Liebe für einen Menschen, der nicht mit ihm verwandt war, und zum ersten Mal wünschte sich Draco, nicht der zu sein, der er nun einmal war. Denn er war ein Malfoy - und Hermine ein Schlammblut.

Ein ganzes, verdammtes Jahr lang versuchte Draco seine Gefühle wegzuschließen, sie loszuwerden und sich stattdessen in Pansy zu verlieben - vergeblich. Dann probierte er es mit einer anderen Technik und hoffte, einfach überhaupt keine Liebe mehr für irgendwen zu empfinden. Doch wenn ein Herz erst einmal aufgetaut war, dann war es schwer, es wieder einzufrieren. Und so lernte Draco, mit seinen Gefühlen umzugehen und sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen. Keiner durfte wissen, dass er Gefühle für ein Schlammblut wie Granger hatte.

-----------------------------------------------------------

"Du bist ein elender, bemitleidenswerter Wurm, Malfoy!"

"Halt den Mund, die Worte eines Schlammbluts wie dir schädigen meine reinblütigen Ohren, Granger!"

Es war nur einer von vielen Disputen zwischen Draco und Hermine, und jeder einzelne von ihnen tat doppelt weh. Einmal wegen der Beleidigungen, die Hermine ihm zurief, und einmal wegen der Erniedrigungen, die er selbst Hermine antat. Viel lieber würde er zu ihr gehen, sie umarmen und küssen und ihr leise Liebesbotschaften zuflüstern. Doch es ging nicht.

Mittlerweile war Hermine ganz nah zu ihm geschritten und blickte ihn mit wütend funkelnden, wunderschönen Augen an. Ihre feinen Gesichtszüge fesselten Draco ein weiteres Mal, ihre braunen Locken sahen aus, als wären sie weich wie Zuckerwatte, und ihre Lippen... Draco wollte nichts sehnlicher, als herauszufinden, ob sie so wunderbar schmeckten, wie sie aussahen. Schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck Hermines und sie wirkte... verdutzt? Erst jetzt bemerkte Draco, dass er sie wohl über eine Minute lang angestarrt hatte. Sogar ein wenig gesabbert hatte er. Und Hermine hatte alles gesehen, wenn auch als einzige, denn außer ihnen beiden befand sich zum Glück kein anderer Schüler in dieser Ecke des Schlosses. Draco wusste nicht einmal mehr, wie er und Hermine hierher gekommen waren, und wieso.

"Draco?", fragte Hermine noch immer verwundert.

"W-was ist los, Granger? Angst?", versuchte sich Draco daran, Hermine einzuschüchtern.

"Warum hast du mich angestarrt? Hast du mir irgendwas ins Gesicht gezaubert?"

Ihre Stimme klang spöttisch, doch um die Nase herum war sie ganz rosa geworden.

"Nein, ich..." Draco schluckte. "Ich bin nur... Du... Du bist hübsch."

Noch während er die Worte aussprach hätte er sich für sie ohrfeigen können. Nicht nur, dass er gerade zugelassen hatte, seine Gefühle ein wenig durchscheinen zu lassen, nein, er sagte auch ausgerechnet etwas so Dummes wie 'Du bist hübsch'. Draco hätte erwartet, dass Hermine ihn auslachte, oder ihn wieder einmal schlug, doch stattdessen wurde sie nur noch röter. Keiner sagte etwas, um die beiden war es ganz still geworden. Hatte die Welt angehalten oder kam es Draco nur so vor, als wäre nirgendwo auch nur das Atmen einer Ameise zu hören? Ganz plötzlich beugte sich Hermine vor, gab Draco einen Kuss auf die Wange, drehte sich um und rannte davon. Eine Hand an der Stelle, an der Hermines Lippe seine Haut berührt hatte, stand Draco da, verwirrt, aber glücklich wie nie. Sein Herz stand in Flammen, seine Gedanken froren ein und er konnte nicht mehr klar denken. Und das alles nur, weil Hermine ihn auf die Wange geküsst hatte. Das Mädchen, das das Herz des Eisprinzen Slytherins zum Schmelzen gebracht hatte.

Ich bin übrigens gerade im Urlaub und deshalb wird in nächster Zeit vermutlich nicht so viel kommen fürchte ich. Beziehungsweise, deswegen ist nicht so viel gekommen...

Außerdem: Ich habe in letzter Zeit enorm viele Wünsche zu Oneshots bekommen, weshalb es ziemlich lange dauern kann, bis ich sie schreiben und hochladen kann, vor allem, weil ich, wie bereits gesagt, nicht zu Hause bin (und mein Internet außerdem katastrophal). Naja, whatever xD

Harry Potter OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt