Der Weihnachtsball -Dramione

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HERMINES POV

Es war ein grauer, kalter Morgen, als ich aufwachte. Heute war es soweit, heute war der Weihnachtsball. Mich hatten doch tatsächlich ganze drei Jungs gefragt, ob ich mit ihnen hingehen würde. Zuerst Viktor Krum, aber den hatte ich abblitzen lassen, denn ich wollte mit jemand Bestimmtem hingehen. Dann Ron, der mich als letzten Ausweg gesehen hatte, ihm hatte ich natürlich erst recht nicht zugesagt. Doch dem dritten, der mich gefragt hatte, hatte ich sofort zugestimmt, während mein inneres Ich vor Aufregung Salsa tanzte. Denn bei meinem Date für den Weihnachtsball handelte es sich um niemand Geringeren als meinen Schwarm Draco Malfoy.

Ich, das besserwisserische Schlammblut Hermine Granger, hatte mich doch tatsächlich in Slytherins Eisprinzen Draco Malfoy verliebt. Warum auch immer, denn besonders nett war er noch nie zu mir gewesen. Vielleicht machte ihn aber gerade das so attraktiv für mich.

In letzter Zeit jedoch schien er in meiner Gegenwart nervös zu werden, war freundlicher zu mir, und daher ich hatte da so eine Ahnung, dass er mich auch mochte.

Als er mich dann zum Ball eingeladen hatte, hatte sich mein Verdacht bestätigt und mein Herz hatte kurz ausgesetzt. Doch ich hatte so getan, als interessierte mich all das gar nicht und ich würde mich ihm nur gerade so gnädig erweisen. Innerlich machte ich zwar so hohe Luftsprünge, dass Harrys Feuerblitz vor Neid erblassen würde, aber das wollte ich mir auf keinen Fall anmerken lassen.

Als ich in den Spiegel sah, war ich mehr als nur zufrieden. Das blaue Kleid sah an mir ausgesprochen gut aus, meine Absätze schummelten mich ein wenig größer und meine Haare... Meine Haare waren dank dieses Haargels einfach traumhaft. Wer immer dieser Fleamont war, er hatte gute Arbeit geleistet. Allerdings hatte ich auch eine halbe Ewigkeit und Tonnen des Haarzaubertranks benötigt, denn meine Haare waren fast genauso schwer zu bändigen wie Harrys.

Das Gesamtbild von mir war, für meine Verhältnisse, makellos. Ohne die vorstehenden Schneidezähne war ich viel hübscher und heute auch überaus zufrieden mit meinem Aussehen.

Daher hatte ich auch meinen Kopf hoch erhoben, als ich die Große Treppe hinab schritt und direkt auf Draco zu lief.

DRACOS POV

Sie sah fantastisch aus. Ihr sonst so wirres, braunes Haar war heute glänzend und weich, das blaue Kleid sah an ihr schlicht perfekt aus und ihr Lächeln... Ihr Lächeln war so wunderschön wie immer. Ich wollte ihr sagen, wie gut sie aussah, doch ich brachte nur ein leises Fiepen heraus.

So perfekt.

Ihr Aussehen zog mich in seinen Bann, mein Herz schlug schnell, viel zu schnell, und mir wurde ganz heiß. Doch ich fing mich. Ich wäre nicht Draco Malfoy, wenn ich meine Gefühle nicht gut verstecken könnte.

"Granger... Du siehst heiß aus.", kommentierte ich ihren Aufzug lässig und sie zog eine Augenbraue hoch.

"Tu nicht so, als ob dir all das total egal wäre. Denn das ist es nicht, und du weißt es.", erwiderte Hermine schnippisch und hakte sich bei mir unter.

Ganz wie ich sie kannte, zu klug um sich täuschen zu lassen. Ich grinste nur stumm vor mich hin, denn, hallo?, Hermine fucking Granger ging gerade mit mir zum Weihnachtsball!

Alle Augen waren auf uns gerichtet, als wir die Große Halle betraten. Aus der Menge waren deutlich Wörter wie "Malfoy", "Slytherin" und "Schlammblut" herauszuhören, und hätte ich gewusst, wer Hermine letzteres genannt hatte, hätte ich ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Ich war der Einzige, der sie so nennen durfte, ich und kein Anderer!

Das Getuschel schwoll an, als ich Hermine grinsend näher zu mir zog und ihr einen Kuss auf den Scheitel hauchte, was sie erröten ließ.

Wir setzten uns an einen Tisch mit Weaselbee und Padma Patil, die uns ungläubig anstarrten. Doch mir war das egal. Die feindseligen Blicke Pansys - egal. Der Eröffnungstanz der Champions - egal. Hermine - nicht egal. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit über nur Augen für sie. Mit Zufriedenheit stellte ich fest, dass es ihr scheinbar nicht anders ging, denn sie sah mir die ganze Zeit in die Augen.

So saßen wir dort eine Weile, blickten uns an und blendeten die Welt um uns herum vollkommen aus. Doch irgendwann riss ich mich von ihren (nebenbei bemerkt, wunderschönen) braunen Augen los und erhob mich.

"Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte ich und verbeugte mich dabei sogar.

Hermine lachte ihr unbeschreibliches Lachen.

"Du darfst.", kicherte sie und ergriff meine Hand.

Ich kämpfte mich durch die Menschenmasse und zog sie auf die Tanzfläche. Zu meinem Erstaunen konnte die Gryffindor ziemlich gut tanzen, und was mich noch mehr verwunderte, war, dass ich ihr kein einziges Mal auf die Füße getreten war. Natürlich, ich hatte schon als Kind tanzen gelernt, wie jeder Malfoy eben, aber ein Naturtalent war ich noch nie gewesen.

Wir tanzten den ganzen Abend lang, ich wurde nicht müde, nicht mit Hermine an meiner Seite. Es war schon spät, da legte sie plötzlich ihren Kopf auf meine Schulter und hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Meine Haut kribbelte dort, wo ihre Lippen gewesen waren und ich wusste, das war der richtige Zeitpunkt, um sie zu küssen. Also nahm ich ihren Kopf sanft in meine Hände und drehte ihn zu mir. Wir sahen uns tief in die Augen und ich verlor mich im unendlichen Braun ihres Seelenspiegels. Langsam nährten wir uns an, die Zeit um uns herum stand still, alles, was ich wahrnahm, war Hermine. Als meine Lippen ihre berührten, fuhr eine Art Stromschlag durch meinen Körper, der mich alles vergessen ließ. Um mich herum war nichts, da war nur mein kleines Schlammblut, das mich küsste. Nach einiger Zeit löste sie sich und lächelte mich liebevoll an.

"Ich... glaube, ich habe mich in dich verliebt, Draco.", flüsterte sie schüchtern und errötete leicht.

"Das trifft sich gut, denn... Ich fühle dasselbe.", hauchte ich glücklich.

Es war ein grauer, kalter Morgen, als ich aufwachte. Heute war es soweit, heute war... gar nichts. Aber es war das erste Mal gar nichts mit Hermine an meiner Seite.

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