Bilder -Harmione

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Ich hab letztendlich einen völlig anderen Oneshot geschrieben, als den halbfertigen, den Wattpad gelöscht hat. Das liegt vor allem daran, dass ich vergessen habe, wovon der andere handelte 😅 Aber jetzt habe ich diesen Harmione-Oneshot für _HermineGranger_ geschrieben und hoffe, dass er nicht ganz scheiße geworden ist. Ich will meine ewig lange Update-Pause nicht wieder mit einer Schreibblockade entschuldigen... Ich hatte einfach keinen Bock 😂 Und wenn ich keinen Bock hab, dann schreib ich nur Mist. Naja, whatever. Jedenfalls findet der Kuss von Hermine und Ron in den Heiligtümern des Todes in diesem Oneshot nicht statt, sonst ergibt all das hier nämlich keinen Sinn.

Harry wusste, dass es nicht echt gewesen war, und trotzdem konnte er die Bilder nicht aus seinem Kopf verbannen. Wie er Hermine geküsst hatte, leidenschaftlich und heißblütig, beinahe pathetisch. Nun ja, nicht er selbst. Aber jemand, der aussah wie er. Und es war auch nicht Hermine gewesen, doch der Schatten aus dem Amulett glich ihr bis aufs Haar. Harry hatte versucht, Ron zu beruhigen, ihm zu erklären, dass all das nur ein böser Streich des Horkruxes gewesen war, doch in Wirklichkeit musste er auch sich selbst davon überzeugen. Für ihn war alles beinahe real gewesen, und doch wie ein Traum, ein Tagtraum aus glücklichen Zeiten.

Schon seit Jahren war Harry in Hermine verliebt. Wie könnte er es nicht sein? Hermine war bezaubernd, intelligent und mutig, so mutig. Doch genau das war das Problem: Sie war jeder Hinsicht nach toll, und das hatte auch Ron bemerkt. Ron war Harrys bester Freund, und etwas mit dem Schwarm seines besten Freundes anzufangen war nicht in Ordnung.

Damals im sechsten Schuljahr, als Ron mit Lavender Brown zusammen gewesen war, war Harry kurz versucht gewesen, Hermine seine Gefühle zu gestehen. Doch er hatte bemerkt, wie verletzt Hermine war durch das Verhalten des Weasleys und wenn sie Ron wollte, dann war das eben so. Da ließ sich nichts machen.

Und nun stand Harry da, vor einem zerstören Amulett Slytherins in einem dunklen, kalten Wald, mit Ron neben ihm, der kaum glauben konnte, was er soeben getan hatte. Und mit Bildern im Kopf, die ihn noch monatelang verfolgen würden.

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"Lavender!", rief Ron entsetzt und hastete zu dem reglosen Körper seiner Exfreundin. "Lavender... Geht ihr weiter! Ich kümmere mich um sie!"

Noch bevor der Weasley bei Lavender ankam traf Greyback, der verantwortlich für den Zustand der Schülerin war, eine Kristallkugel am Kopf. Ron schreckte zurück und starrte ungläubig auf Professor Trelawney, die die Kugel geworfen hatte und irgendetwas brüllte. Einige Sekunden später hatte Ron sich wieder gefasst und kniete sich neben Lavender hin, deren Brustkorb sich sehr unregelmäßig hob und senkte.

Dann prasselten Ereignisse auf Harry ein wie Regen während eines starken Sommergewitters. Riesenspinnen mischten sich in die Kämpfe ein, die rund herum tobten, Hagrid eilte ihnen zu Hilfe und verschwand im Getümmel der achtbeinigen Monster, und Harry wurde erneut auf die Probe gestellt. Bilder, die ihn noch jahrelang verfolgen würden. Doch ein kurzer Blick zu Hermine an seiner Seite war genug, und er wusste, er würde es schaffen. Er würde all das hier schaffen, und sei es nur, um Hermine eine sichere und lebenswerte Welt zu ermöglichen.

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Der Krieg war vorbei. Fred war tot, Lupin und Tonks waren tot, Colin Creevey war tot, und beinahe hätte der Tod auch Harry mit sich gerissen. Doch der Krieg war vorbei.

Ron war bei Lavender. Sie hatte überlebt, wenn auch knapp und mit einigen Kratzer, zum Glück aber ohne Biss. Noch schlief sie, doch Ron hatte ihr unter Tränen versprochen, sie immer zu lieben, egal, was komme, während sie im Koma lag. Für Harry war das eine große Überraschung, schließlich hatte alles darauf hingedeutet, dass Ron in Hermine verliebt war. Doch er war froh über diese Wendung der Ereignisse und auch darüber, dass Hermine anscheinend kein Problem mit Rons Liebe zu Lavender hatte. Harry hätte es nicht ertragen können, sie leiden zu sehen.

Harry lief schweigend neben ihr her, als sie sich auf den Weg zu Dumbledores Grab machten, um den Elderstab zurück zu bringen.

"Glaubst du, jetzt wird alles besser?", fragte Hermine plötzlich in die Stille hinein.

Kurz überlegte Harry. Natürlich, es musste viel wiederaufgebaut werden, doch von nun an würde es keinen Krieg mehr geben, keine Zerstörung und keine Toten.

"Natürlich, Hermine. Voldemort ist tot und die Todesser besiegt. Es ist vorbei."

Ihren Blick nach unten gerichtet blieb Hermine stehen.

"Ist er das? Was, wenn er noch einen Horkrux hatte, von dem wir nichts wussten, oder..."

"Hermine! Du weißt genau, dass er seine Seele schon viel zu oft geteilt hat. Er ist weg, ganz sicher."

Sie nickte zustimmend.

"Ja, du hast recht. Ich sollte mir keine Sorgen mehr machen. Es ist nur... Nach all diesen Abenteuern, die wir, du, Ron und ich, zusammen erlebt haben... War es das jetzt? Ich kann es nicht glauben."

Einen Moment lang sah Harry seine beste Freundin verständnislos an. Dann fing er an zu lachen.

"Dass ausgerechnet du so etwas sagst! Echt, Hermine!", kicherte er. "Außerdem... Wir können doch jederzeit Abenteuer erleben. Nur statt Voldemort jagen wir eben meinen Onkel Vernon. Auch wenn der mich vermutlich erwürgt, wenn wir das tun."

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Hermines Gesicht und sie setzten ihren Weg zum Marmorgrab fort.

"Also Ron und Lavender wieder, hm?", fragte Hermine nach ein paar Minuten stillen Wanderns.

"Sieht so aus. Dabei dachte ich immer, dass er in dich verliebt wäre. Macht dir das gar nichts aus?"

Zu Harrys Überraschung errötete sie um die Nase herum ein wenig, als sie zu einer Antwort ansetzte.

"Mein Herz schlägt für jemand Anderen."

Diese für Hermine so untypischen Worte ließen die Schmetterlinge in Harrys Bauch verrückt spielen. Aus irgendeinem Grund waren die beiden Teenager erneut stehen geblieben und sich ohne es zu merken immer näher gekommen, sodass sie nun nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten.

"Du... Du hast da einen Kratzer.", flüsterte Harry und strich sanft über Hermines Wange.

Es tat gut, ihre Haut an seiner zu spüren, doch als plötzlich ihre Lippen auf seinen lagen, verlor er beinahe den Verstand. Der Kuss war nicht leidenschaftlich oder heißblütig, doch er steckte voller Liebe, voller ungesagter Worte und lautloser Schwüre, und er war genauso perfekt, wie das Mädchen, das hier vor ihm stand.

Egal, wie viele Dinge Harry in den letzten Wochen gesehen hatte, Blut und Leichen, Krieg und Kämpfe, sogar der Kuss der beiden Schatten des Amuletts, all das schien weit weg, als er hier stand und Hermine küsste. Und dieses Bild von ihr, wie sie Harry liebevoll ansah, würde ihn sein Leben lang verfolgen.

Irgendwann schreibe ich mal einen besseren Harmione-Oneshot. Aber ich hab einen Klimax mit eingebaut, mein Deutschlehrer wäre stolz auf mich.

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