Warnung: Selbstverletzung und Suizid. Und schon wieder Wolfstar.
Er konnte nicht mehr. Remus konnte einfach nicht mehr.
In dieser Nacht war der Wolf wütend gewesen. Er hatte Sirius angegriffen und...
Wäre Krone nicht gewesen, dann würde Sirius jetzt nicht nur mit ein paar leichten Verletzungen im Krankenflügel liegen.
Remus rannte weg, möglichst weit weg von Sirius, als er ihn sah, auf diesem Bett, bewusstlos und voller Wunden. Er hatte ihm das angetan. Er war schuld. Er allein.
Für Remus war die Sache klar. Er musste noch weiter weg, viel weiter weg. So weit weg, dass er niemanden mehr verletzten konnte. So weit weg, dass er nie wieder zurückkommen konnte.
Es war nicht das erste Mal. Bei weitem nicht. Zwischen den vielen Narben der Vollmondnächte fielen die, die er sich selbst zufügte, gar nicht mehr auf. Aber heute war es anders. Nach den ersten Schnitten wurde das Verlangen immer größer, die Wunden immer tiefer. Es war wie ein Rausch, Remus konnte nicht aufhören. Immer mehr Blut tropfte auf den Boden des verlassenen Klassenzimmers, in das er geflüchtet war.
Und plötzlich war das Messer nicht mehr an seinen Armen. Es wanderte seinen Brustkorb hoch, bis die Klinge auf seinen Hals gerichtet war. Schnell und schmerzlos würde es sein, wenn Remus es richtig anstellte. Er atmete ein. Er atmete aus.
Doch er traf nicht. Das Messer sauste an seinem Hals vorbei und bohrte sich stattdessen in seine Schulter. Er schrie auf vor Schmerz, doch er zog die Klinge heraus, sodass sie diesmal auf seine Brust deutete.
Noch einmal verfehlte er. Diesmal traf das Metall nur auf Luft. Doch vielleicht war eine weitere Verletzung gar nicht nötig. Remus spürte, wie ihm schwindelig wurde, erschöpft sank er auf dem Boden zusammen, in seiner eigenen Blutlache. Der Raum drehte sich, das Bild wurde unscharf und wieder klar, dann verschwamm seine Sicht erneut.
Ein erschrockenes Aufkeuchen ließ Remus zusammenzucken.
"Remus! Was tust du da?"
Die Panik in Sirius' Stimme war nicht zu überhören.
"Weg damit, Moony, weg! Tu das Messer weg! Sofort! Merlin, was hast du gemacht? Warum tust du sowas?"
Der Black war den Tränen nahe. Er kniete sich neben Remus und besah sich dessen Wunden.
"Remus... Hörst du mich? Stirb nicht, du darfst nicht sterben, das darfst du einfach nicht, verstanden? Halt durch, ich hole Hilfe... Nein, ich nehme dich mit, in den Krankenflügel, gib nicht auf, alles wird gut!"
Remus öffnete die Augen einen Spalt breit.
"Nein. Es ist richtig so, Sirius. Ich habe es nicht verdient zu leben, ich..."
"Bullshit! Du kommst jetzt mit, und wenn ich dich tragen muss!"
"Nein! Lass mich! Es ist eh zu spät. Du bist besser dran ohne mich."
"Das ist nicht wahr! Ich liebe dich!"
"Das geht vorüber. Werde glücklich. Aber... tu mir einen Gefallen. Vergiss mich nicht."
Remus' Stimme wurde zum Ende hin immer dünner. Dann, schnell und ohne Vorwarnung, erlosch das Licht in seinen Augen.
"Remus...", flüsterte Sirius ungläubig, Tränen tropften auf Remus' schlaffen Körper hinab. "Nein... Remus... Moony..."
Zitternd holte er seinen Zauberstab hervor und murmelte ein paar Zauberformeln, seine Sicht verschwamm langsam, doch er ließ sich nicht aufhalten.
Zehn Minuten lang versuchte er es. Er probierte verschiedene Zaubersprüche aus, tat einfach alles. Er hätte in den Krankenflügel zu Madam Pomfrey rennen können, doch das hätte zu lang gedauert.
Schließlich gab er es auf.
Alles war so surreal.
Remus tot? Unmöglich. Es musste doch etwas geben, das er übersehen hatte, eine Möglichkeit, all das hier, das konnte einfach nicht sein.
Mittlerweile lag Sirius neben Moony auf dem Boden und klammerte sich an ihn. Doch er spürte keinen Herzschlag. Nichts.
Sirius wusste nicht, warum er keine Hilfe holte. Doch sein Moony war tot. Jetzt war sowieso alles egal. Remus hatte recht gehabt: Es war zu spät.
Schweißgebadet und tränenüberströmt schreckte Sirius hoch. Ein Albtraum, nur ein Albtraum, nichts weiter...
"Was ist los, Sirius?"
Remus, der neben Sirius im Bett lag, blickte seinen Freund verschlafen an.
"Albtraum.", antwortete dieser knapp, aber mit zitternder Stimme.
"Worüber?"
"Du bist gestorben. Alles war so real, ich... ich habe deine Gefühle spüren können, ich war du..."
Sirius' Stimme zitterte und war durchzogen von Angst, Panik und Sorge.
"Aber ich bin hier. Alles ist gut, Sirius, es war nur ein Traum...", beruhigte Remus seinen Freund.
"Ja. Ja... Ich liebe dich, Remus."
"Ich liebe dich auch."
Noch immer zitternd schmiegte sich Sirius an seinen Freund, froh darüber, dass er sein Herz noch immer schlagen hören konnte.
Ihr dachtet doch nicht wirklich, dass ich Remus sterben lasse? Ich habe versucht, alles recht echt aussehen zu lassen, die Kursivschrift verrät allerdings schon einiges. Außerdem hab ich ja bereits öfters betont, dass ich Happy Ends liebe und Wolfstar nicht trennen kann, schon gar nicht durch den Tod von Remus (oder Sirius), zumindest nicht, wenn der Oneshot nicht im Afterlife spielt.
Und, haha, 10k. Genauer gesagt, 11k. Noch genauer gesagt, 11,4k. What the fuck? Ich kann nur Danke sagen, oder? 😆 Ich hab sogar ein 10k Special, aber ich bin noch nicht ganz fertig. Mal sehen, wann ich's hochladen kann. Spoiler: Es spielt in der Golden Era.
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Harry Potter Oneshots
FanfictionEin paar Oneshots zu verschiedenen Shippings, zu denen mir was einfällt, wie zum Beispiel Jily, Wolfstar, Drarry, Dramione und x Reader, sowie Einfach-so-Geschichten, die sich nicht direkt um ein Pairing drehen. Bisher vorhandene Shippings: Wolfsta...