4| Hogwarts bei Nacht

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(Hermine's Perspektive)

Ich wache mitten in der Nacht Schweiß gebadet auf und denke nur, "Alles ist gut, es war nur ein Traum". Ich versuche wieder einzuschlafen doch es gelingt mir einfach nicht. Ständig muss ich an diesen Traum denken der jede Nacht immer und immer wieder kommt und mich verrückt macht.

Mir gehen außerdem Harry und Ginny durch den Kopf. Selbst Ron quält mich in meinen Gedanken. Der schlimmste von allen ist jedoch Snape. Er verfolgt mich nicht nur in Gedanken und meinen Träumen, ich habe auch das Gefühl, das er mir außerhalb der Unterricht Stunden hinterherschleicht. Vielleicht bin ich auch nur etwas Paranoid. Dennoch nach langem hin und her schlafe ich erneut ein.

(Snape's Perspektive)

"NEEEEIIIIIN!!!", schreie ich und sitze in meinem Bett. Ich denke nur, "Alles ist gut, es war nur ein Traum!" Ich versuche wieder einzuschlafen und an diesen schrecklichen Traum nicht mehr zu denken. Leider gelingt mir dies nicht, denn nicht nur die Gedanken an diesen Traum machen mich verrückt, sondern mache ich mir ebenso Sorgen um Albus.

Ich glaube, Voldemort ist wohl das größte Problem, jede kleine Erinnerung kann dazu führen, dass ich mein Todesurteil unterzeichne. Ich beschließe etwas durch Hogwarts zu laufen, wie ich es schon so oft getan habe. Einfach nur laufen in der Dunkelheit, auf andere Gedanken kommen und alles einfach versuchen zu vergessen... Zumindest für eine kurze Zeit.

Wie fast jede Nacht durch Hogwarts laufen, irgendwie langweilig mit der Zeit. Immerhin besser als in einer Traumwelt zu sein die einfach nur schrecklich ist. Was haben nur diese Träume zu bedeuten?! Wie kann, es sein das es immer derselbe ist?!

Mit jedem weiteren Gedanken laufe ich etwas schneller. Ich bleibe stehen, denn ich höre ein Geräusch. Ich brauche wohl doch etwas Licht.
"Lumos", flüstere ich und ein grelles Licht erscheint aus der Spitze meines Zauberstabs. Ich laufe ein paar Schritte um die Ecke. "Hermine?!...", flüstere ich verblüfft und schüttle den Kopf. "Miss Granger?!", sage ich mit fester Stimme und berichtige mich damit selbst und verspüre etwas Peinlichkeit in mir.

"Professor?!", sagt sie und scheint sehr schockiert darüber zu sein. Ich frage sie, "Was haben sie hier um diese Uhrzeit noch zu suchen junge Dame? Sollten sie nicht schon längst in ihrem Bett sein?!" Sie schaut zu Boden und umklammert mit beiden Händen krampfhaft ihren Zauberstab.

"Professor Snape ich, ich konnte nicht schlafen und... es tut mir leid", antwortet sie. Ich stehe nun hier fast im Dunkeln, in der Hand meinen leuchtenden Zauberstab, vor mir eine ängstliche und wunderschöne Hermine und sage plötzlich, etwas Blödes, "Kommen sie mal mit".

(Hermine's Perspektive)

Oh nein warum musste ich ausgerechnet in diese Richtung gehen?! Wie konnte ich nur so sehr in Gedanken versunken sein das ich Snape nicht gesehen habe!?

Nach ein paar Metern bleiben wir vor Snape's Tür stehen. Er dreht sich um und schaut mich an, denke ich zumindest. Das Licht seines Zauberstabes ist so grell, dass ich nur die Umrisse seiner Gestalt erkennen kann. Ich bekomme gerade etwas Panik... "Hören sie, Professor, es tut mir wirklich leid, ich möchte keinen Ärger bekommen und sie auch nicht vom Schlafen abhalten", versuche ich mich zu erklären und fange dabei an zu schwitzen. Er entgegnet mir nur ein strenges, "Eintreten". Dabei öffnet er mir die Tür. Ich atme tief durch und trete ein.

Nach ein paar Schritten stehe ich jetzt mitten im Raum und er keine 2 Meter vor mir. Er steht mit dem Rücken, leicht angelehnt vor seinem Tisch und schaut mich an. Ich versuche ihm nicht in die Augen zu schauen und blicke deshalb etwas aufgeregt und unsicher zu Boden.

"Ich weiß sie befürchten jetzt ärger zu bekommen aber ich werde von einer Strafe absehen", sagt er und ich schaue überrascht auf. "Was? D-Danke aber... warum?", frage ich sehr verwirrt. Er kommt ein paar Schritte näher und antwortet, "Weil ich weiß wie es ist, wenn das Einschlafen nicht gelingt und ich laufe schließlich auch aus diesem Grund nachts durch die Gänge, Miss Granger", sagt er mit ruhiger Stimme.

Ich muss kurz realisieren das Snape mich nicht bestraft oder anschreit und bemerke gar nicht, dass ich ihm schon eine gefühlte Ewigkeit in die Augen starre. Nach ein paar weiteren Sekunden verschränkt er seine Arme vor sich und ich wache aus meiner starre auf. "Sie können auch nicht schlafen?", frage ich zaghaft und bereue die Frage schon wieder. Er antwortet dennoch, "Nein, aber das geht sie eigentlich nichts an".

Ich schaue kurz etwas beschämend zu Boden und sage etwas unsicher, "Stimmt, sie haben recht, es tut mir leid. Aber warum haben sie mir das nicht draußen schon gesagt? Ich möchte ihre Zeit nicht verschwenden. Ich weiß sie haben besseres Zutun".

Mein Blick hebt sich und ich schaue zu ihm auf und ich sehe das er skeptisch eine Augenbraue hebt. Er schaut auf mich hinab und sagt etwas mürrisch, "Miss Granger, ich denke nicht das es irgendjemanden zu interessieren hat, was wir hier besprechen. Selbst wenn es Nacht ist und die Gänge leer. Des Weiteren ist es wohl meine Entscheidung mit was und wem ich meine kostbare Zeit widme".

Ich schaue dabei abwechselnd auf den Boden und zu ihm. Ich bin so nervös und flüstere, "Ja, sie haben recht". Er kommt noch einen Schritt näher und sagt dabei etwas belustigt, "Und außerdem möchte ich meinen Ruf als Gemeine schwarze Fledermaus nicht verlieren", und lächelt bei diesem Satz etwas. "Professor?", frage ich mit wackliger Stimme und schaue in seine tief schwarzen Augen.

"Ja, Miss Granger?", fragt er und senkt seine Arme und faltet seine Hände vor seinem Bauch. Ich schaue zu Boden und gehe dabei entschlossen einen Schritt auf ihn zu. Ich schüttle meine Haare aus meinem Gesicht und schaue ihm wieder in die Augen.

Noch einmal hole ich tief Luft und nehme meinen Mut zusammen und sage leise, "Ich habe nie geglaubt, dass sie diese Gemeine schwarze Fledermaus sind, wie sie von so vielen genannt werden. Außerdem hat niemand so einen ruf verdient, schon deshalb nicht, weil sie unser Lehrer sind und so etwas einfach nur respektlos gegenüber ihnen ist."

Er schaut mich an und lächelt diesmal etwas verlegen. Ich könnte schwören, dass er leicht feuchte Augen bei meiner Ansprache bekommen hat. "Und sie sollten öfter Lächeln, das steht ihnen Professor", sage ich noch zu ihm und muss einfach etwas lachen.

𝐈𝐍 𝐌𝐘 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt