20| Lachen & Weinen

2.4K 113 13
                                    

(Hermine's Perspektive)

Im nächsten Moment öffnet sich die Tür und mit einem knall fällt diese wieder ins Schloss. Ich starre stumm nach vorne da ich seinem Blick nicht treffen möchte. Mit schnellen Schritten läuft er an mir vorbei, bis er auf seinem Platz angekommen ist.

"Schlagen sie die Seiten 301 auf und bearbeiten sie diese. Der erste, der fertig ist, bekommt 10 Punkte für sein Haus und ich erwarte, absolute ruhe", sagt er barsch und beginnt so den Unterricht. Was ist bloß los mit ihm Heute? Punkte verschenken? Sind ja ganz neue Töne.

Es tritt ruhe ein und jeder konzentriert sich auf sein Buch und dessen Aufgaben. Jeder Einzelne, bis auf mich.

Er sieht heute wieder unglaublich gut aus. Ja, ich spreche wirklich von Professor Severus Snape. Mit seinen Schwarzen schulterlangen Haaren, seinen tief schwarzen Augen und seinem süßen lächeln... Moment mal! Seinem was?! Tatsächlich, ein kleines Lächeln ziert sein Gesicht.

Unsere Blicke treffen sich und ich schaue schüchtern wieder in mein Buch zurück. Er beobachtet mich, seine Blicke brennen auf meiner Haut. Ich spüre es ganz genau. Mir ist plötzlich so warm. Ich schaue wieder zu ihm und er lächelt. Bilde Ich mir dies bloß ein oder bin ICH etwa der Grund dafür?

Nach dem 2-Stündigen Unterricht bei ihm dürfen wir endlich das Wochenende genießen. Die ganze Zeit hat er mich nicht weiter beachtet.
Ich packe meine Sachen ein und schaue noch einmal zu ihm.

Er redet gerade mit Draco. Wie sehr wünschte ich mir, das er stattdessen mit mir redet. Ich beiße auf meine Unterlippe und muss tief einatmen.

"Mine, kann ich kurz mit dir reden?" Ron steht plötzlich neben mir und hat einen ernsten Blick aufgesetzt. "Warum? Wozu?" Frage ich mit einer unsicheren Stimme. "Warum?! Wozu?! Du weißt doch wohl selbst um, was es geht", antwortet er entschlossen und schaut mir tief und ernst in die Augen.

Ich erwiedere seinen tiefen und ernsten Blick und sage etwas lauter als geplant, "Was willst du noch von mir? Ich habe dir oft genug gesagt das meine Gefühle für dich nicht mehr so sind, wie sie mal waren, wir sind Freunde Ron! Nicht mehr, aber auch nicht weniger und wenn du damit nicht klar kommst dann..."

Er unterbricht mich ebenso laut wie ich und mürrisch, "Dann was!? DANN. WAS. HERMINE?!" Er hat mich noch nie so angeschrien und ich zucke etwas zusammen, aber ich antworte zuerst laut, doch werde dabei immer leiser, "DANN... SOLLTEN WIR.. nicht einmal mehr Freunde sein."

Ich glaube in Rons Augen sammeln sich gerade ein paar Tränen, die er aber zurückhält und seine Stimme wird wieder etwas leiser, "Wenn du das wirklich willst dann,... dann kannst du mich unmöglich geliebt haben."

Mir wird das alles zu viel und ich nehme meine Tasche, ich schaue noch einmal zu Ron und sage leise," Werd doch einfach glücklich mit Lavender." Ich verlasse den Raum und gehe in die große Halle. Mit viel Glück treffe ich Ginny, ich brauche sie jetzt.

Ich sitze jetzt schon 10 Minuten in der großen Halle. Viele Schüler sitzen hier, treffen sich mit ihren Freunden und Mitschülern. Reden über den Unterricht und ihre privaten Sachen. Lachen viel, Reden viel, haben viel Spaß. Aber ich, ich sitze alleine.

In Situationen wie diese komme ich mir so alleine vor. Harry ist die ganze zeit bei Dumbledore oder bei Ron, Ginny ist viel bei Harry, Ron habe ich nicht einmal mehr als Freund und mehr habe ich nicht...

Eigentlich hat mir das immer gereicht... Eine Träne wandert von meiner rechten Wange auf mein Buch, was vor mir liegt. Das Buch, welches ich in der Bibliothek mitgenommen habe.

"Miss Granger hätten sie kurz Zeit mir in mein Büro zu folgen?" Eine tiefe Stimme durchdringt mein linkes Ohr. Ich wische mir hastig die Träne aus dem Auge, drehe mich um und sehe Snape vor mir stehen und antworte leicht überfordert, "Ja, natürlich, kein Problem."

Das ist mir ja so peinlich, hoffentlich hat er die Träne nicht bemerkt. Ich laufe stumm hinter ihm her bis wir vor seinem Büro stehen.

"Nach ihnen", sagt er höflich und hält mir die Tür dabei auf. Ich nicke und laufe in sein Büro. Nach ein paar Schritte stehe ich mitten in seinem Büro. Ich habe meinen Kopf etwas nach rechts gedreht und schaue auf den Boden denn ich möchte nicht das er sieht, dass ich den Tränen schon wieder sehr nah bin.

"Wollen sie sich setzen?" Fragt er mich mit einer etwas besorgten Stimme. "Nein danke", flüstere ich und schüttel dabei meinen Kopf.
"OK, ist alle in Ordnung?" Fragt er und flüstert dabei fast genauso. Ich schaue immer noch starr zu Boden und antworte leise, "Sir, eigentlich nicht aber das würde sie sowieso nicht interessieren."

Seine Blicke auf meiner Haut brennen wie Feuer, nicht schmerzhaft, sondern eher angenehm. Er kommt ein paar Schritte näher und steht kaum einen Meter vor mir. "Mich interessiert nicht WAS sie sagen, sondern DASS sie etwas sagen. Ich habe zwangsweise ihre kleine Auseinandersetzung mit Mr. Weasley mitbekommen und sah sie in der Halle. Haben Sie niemanden, mit denen sie reden können?", fragt er mich immer besorgter und kommt noch einen Schritt näher.

Ich schaue immer noch zu Boden, eine Träne rollt meine Wange herunter und ich schließe meine Augen. Plötzlich spüre ich wie sich 2 Hände um mich legen und an sich drücken. Ich fühle mich so beschützt von ihm und er ist so unerwartet warm, ich könnte Stunden so verbringen. Nach ein paar Sekunden lösen wir uns wieder und wir schauen uns in die Augen.

"Danke", flüstere ich mit meinem Tränen gefülltem Gesicht. Er hingegen schaut sehr verwundert und sagt etwas, was ich nie gedacht hätte von ihm zu hören...

𝐈𝐍 𝐌𝐘 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt