Teil 36

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Das soll Hailey sein (eigentlich hat sie in der Geschichte glatte Haare, hier sind sie also nicht in ihrer normalen Form)

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Das soll Hailey sein (eigentlich hat sie in der Geschichte glatte Haare, hier sind sie also nicht in ihrer normalen Form)

POV RYE (Sonntag Nachmittag)

Die ganze Autofahrt über sprachen Andy und ich fast kein Wort miteinander. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich sollte mich wahrscheinlich entschuldigen und mich bei ihm für alles bedanken, aber ich hatte gerade keinen Kopf dafür und vorallem wusste ich nicht, wie. In 30 Minuten würde mein Flieger nach Manchester gehen und ich war total nervös. Ich entsperrte mein Handy und sah eine Benachrichtigung, dass Harvey eine neue Instagram Story hochgeladen hatte. Ich öffnete Instagram und schaute mir die Story an. Ich erschrak, als ich sah, dass er schon im Flieger nach Hause saß. Das hieß, dass ich nicht nach Manchester fliegen musste, um ihn zu sehen, sondern ihn einfach vom Flughafen abholen konnte. „Andy, Harvey ist schon im Flieger nach Hause. Ich hole ihn einfach vom Flughafen ab und fahre dann mit einem Taxi zurück." sagte ich und Andy nickte kurz, antwortete aber nicht. „Wo musst du eigentlich noch hin?" fragte ich ihn und versuchte ein Gespräch aufzubauen. „Ich weiß nicht, warum dich das interessiert, aber ich fahre zu Hailey." sagte er emotionslos und ich schaute ihn von der Seite an. Er warf einen Blick in den Rückspiegel und würdigte mich keines Blickes. Ich beließ es dabei und fragte nicht weiter nach. Als wir wenig später am Flughafen ankamen und ich mich bei Andy für das Fahren bedankt hatte, machte ich mich auf den Weg in die Halle und wartete auf den Flieger aus Manchester. Eine viertel Stunde später kam eine Durchsage und kündigte die Landung an. Ich stellte mich hin und lehnte mich an eine Säule. Ich hatte das Gefühl, ich müsste mich jeden Moment übergeben vor Aufregung. Meine Augen glitten über die anderen Leute in der Halle und ich suchte die Menge nach blonden wuscheligen Haaren ab, doch er war noch nicht zu sehen. Als die ersten Menschen aus dem Gang gegenüber von mir kamen, klopfte mir mein Herz bis zum Hals. Ich schaute konzentriert in die Richtung, damit ich ihn nicht verpasste. Als erstes sah ich einen Glatzkopf, Blair, und musste schlucken. Er redete auf einen großen, schlanken jungen Mann ein, der sehr verschlafen aussah und anscheinend Mühe hatte ihm zu folgen. Als der Blondschopf hochschaute und mich entdeckte, blieb er auf der Stelle stehen. Ich sah, wie Blair sich zu mir drehte und sich sein Blick verfinsterte. Mit mir hatte er sicherlich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Doch Harvey achtete nicht auf ihn, sondern schaute immer noch zu mir. Ich hatte mich zwar aufgerichtet und stand nicht mehr an die Säule gelehnt, bewegte mich aber trotzdem keinen Milimeter. Wir standen uns unsicher gegenüber und schauten uns einfach nur an. Die Leute die um ihn herum liefen, regten sich darüber auf, dass er mitten im Weg stand und den Gang versperrte, doch auch das bemerkte er nicht. Nach gefühlten 10 Minuten lief er langsam auf mich zu und blieb ungefähr zwei Meter vor mir stehen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber ich konnte meine Gefühle nicht mehr verbergen und zog meinen rechten Mundwinkel leicht hoch und stellte den Rucksack neben mich, auf den Boden. Harvey schluckte sichtbar und spielte an einer Schnalle seines Rucksacks rum. Ich hielt es jedoch nicht länger aus und ging einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ich breitete meine Arme aus und Harvey schmiss sich an mich. Ich schlang meine Arme um seine Taille und drückte ihn an mich. Harvey vergrub sein Gesicht in meine Schulter und ich spürte, wie sie langsam nass wurde. „Weinst du etwa?" fragte ich ihn, ohne loszulassen. Er antwortete nicht, sondern schluchzte leise. Ich drehte meinen Kopf ein Stück, sodass meine Lippen und meine Nase seinen Hals berührten und ich spürte wie er wegen meines Atems Gänsehaut bekam. Nach einer gefühlten Ewigkeit hob er den Kopf ein wenig und zog die Nase hoch. Ich löste mich langsam aus der Umarmung und senkte meinen Blick. Ich traute mich nicht, ihn anzusehen. „Es tut mir leid, Rye. All das was passiert ist... Ich hätte mit dir reden sollen..." fing Harvey an, aber ich unterbrach ihn. „Nicht... du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen. Du wolltest mir eine Freude machen und ich war einfach total dumm... MIR tut es leid...Ich hab alles verbockt... Es war vielleicht ganz gut, dass wir uns getrennt haben... Ich verdiene dich nämlich nicht..." sagte ich und eine Träne lief mir über die Wange. Ich strich sie schnell weg und schaute weiter auf den Boden. Dann spürte ich einen Finger unter meinem Kinn und mein Kopf wurde hochgedrückt. Ich schaute Harvey an und sah, dass sein Gesicht rot gefleckt war. Wenn es nicht so ein trauriger Moment gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich gelacht. „Sag sowas nicht... Es war aber tatsächlich gut, dass wir uns getrennt haben, weil ich jetzt weiß, was ich wirklich will." sagte er und ich lächelte leicht. „Das freut mich für dich... dein Auftritt war richtig gut... ich hoffe du machst was daraus." sagte ich ermutigend und schaute ihn beeindruckt an. Er schüttelte den Kopf. „Ich rede nicht von dem Auftritt.... Ich will nur dich, Rye... die letzten Tage waren die reinste Folter für mich... Egal, ob du mich verdienst oder nicht, ich brauche dich..." sagte er und den letzten Satz flüsterte er, bevor er schnell den Blick senkte. Ich schaute ihn geschockt an und war unfähig was zu sagen. Nach ein paar stillen Sekunden schaute Harvey wieder auf und sah mich traurig an. „Wenn ich deine Stille richtig deute, ist es nicht das, was du willst..." sagte er. „Ich... ich hab damit einfach nicht gerechnet..." stotterte ich, immer noch überfordert. Harvey nickte und ging dann einen Schritt zurück. „Ich verstehe schon..." sagte er. Ich schüttelte schnell den Kopf. „Nein, tust du nicht... Ich wusste, dass ich einen riesen Fehler gemacht habe und habe meine Wut an Sina ausgelassen und hatte nicht mal Zeit mich bei ihr zu entschuldigen und mich von ihr zu verabschieden. Du hast mir so gefehlt... Ich konnte im Krankenhaus keinen um mich herum haben, außer Andy und Zuhause bin ich innerlich komplett durchgedreht. Ich glaube soviel habe ich in meinem Leben nicht geweint..." erklärte ich und er sah mich mit großen Augen an. „Du meinst wegen Mikey...? Ich hab davon gehört... Sina hat mir davon erzählt..." fügte er hinzu und ich nickte. „Ja, das hab ich mir gedacht... was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich dich nicht hätte gehen lassen dürfen... und dass ich dich auch brauche..." murmelte ich. „Ich glaube wir müssen noch viel übereinander lernen... Und keine Überraschungen mehr..." sagte Harvey und ich lachte kurz auf. Ich zog ihn erneut in eine Umarmung und atmete den Duft ein, den ich so sehr vermisst hatte. Dann rückte er ein Stück von mir ab und sah mir tief in die Augen. „Ich liebe dich, Rye..." flüsterte er und ich lächelte. „Ich liebe dich auch." antwortete ich und endlich vereinten sich unsere Lippen.

Das Leben der Familie RWo Geschichten leben. Entdecke jetzt