Teil 54

151 7 0
                                    

POV Brooklyn

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

POV Brooklyn

Aww... Sina schau mal" hörte ich eine leise Stimme neben mir und öffnete verschlafen die Augen. Ich schaute langsam auf und blickte in Mikeys Gesicht. Als ich nach rechts schaute, sah ich Sina und Hailey an der Tür stehen. Sina hatte ihr Handy rausgeholt und ein Foto gemacht. Ich seufzte leise und ließ meinen Kopf wieder auf Mikeys Brust sinken. Er grunzte leise und schlang seine Arme um mich, ohne seine Augen zu öffnen, sodass ich noch näher an ihn gedrückt wurde. Ich bewegte mich jedoch keinen Millimeter, sondern genoss einfach die Ruhe und die liebevolle Umarmung. Ich fühlte mich immer leichter und schlief erneut ein.

Als ich das nächste mal aufwachte, war es um uns herum lauter als vorher. Ich blinzelte verschlafen in das Licht des Feuers und schaute mich vorsichtig um. Hailey, Sina, Rye und Andy saßen um den großen Tisch herum und spielten Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Jack und Harvey saßen zusammen auf dem Sofa und schauten irgendwas im Fernsehen. Mikey hatte noch die Augen geschlossen, aber ich wusste, dass auch er wach war. „Soll ich runter gehen?" fragte ich ihn und er schüttelte leicht den Kopf. „Du bist schön warm." flüsterte er zurück. Also blieb ich liegen und beobachtete die Anderen. Hailey und Sina saßen in Bademantel am Tisch, während Andy und Rye nur in Jogginghose da saßen. Ryes Haare hingen ihm noch nass im Gesicht und Andy hatte den Rücken zu uns gedreht, sodass ich noch die Kratzer auf seinem Rücken sehen konnte. Ich schaute weiter zu Harvey und sah seine geröteten Wangen und die dicke Decke, die um ihn geschlungen war. Er sah wirklich nicht gut aus. Als ich zu Jack schaute, sah ich, dass er seine Zähne zusammen gebissen hatte, da ich seine angespannten Kiefermuskeln sehen konnte. Er war also alles andere als entspannt, dabei hatte er doch damit angefangen. Ich seufzte leise und drehte den Kopf in die andere Richtung, sodass ich die Lehne des Sofas anschaute. Ich versank in meinen Gedanken und dachte erneut an das Gespräch über unsere Zukunft. Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass das Alles nicht möglich war, wenn wir in einer Band waren. Wenn Jack und ich Kinder bekommen und in einem Haus wohnen wollten, konnte es unsere Band nicht mehr geben. Genau das selbe galt für Mikey und Sina, Andy und Hailey oder Rye und Harvey. Eine Hochzeit würde kein Problem darstellen, aber wir würden nicht ewig zusammen wohnen können, wenn wir unsere Zukunft planen wollten. Das passte alles nicht zusammen. Und wenn ich ehrlich war, machte es mir unfassbar Angst. Allein wenn ich daran dachte, was passieren würde, drehte sich mir der Magen um. Die Jungs waren alles für mich. Ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Wir waren seit 3 Jahren jeden Tag zusammen. Sie waren wie meine Familie. Und ich fühlte mich nicht bereit, sie gehen zu lassen. „Brook?" hörte ich Mikeys Stimme und sah ihn an. „Kannst du kurz aufstehen? Ich muss mal auf's Klo." sagte er und ich rollte mich zur Seite. Mikey stand auf und ging aus dem Raum. Ich legte mich wieder auf den Bauch und drehte den Kopf wieder zur Lehne. Einen Moment später hörte ich meinen Namen und drehte den Kopf in die andere Richtung. Andy sah mich fragend an. „Wie bitte?" fragte ich und er wiederholte: „Hilfst du mir beim Kochen?". Ich nickte und raffte mich auf. Ohne einen Blick auf Jack zu werfen, folgte ich ihm in die Küche und fing an das Gemüse zu schneiden. Andy stand an der Arbeitsplatte und packte die Chicken Wings aus. Er legte sie nebeneinander auf das Rost und schaltete den Backofen an. Ich schnappte mir die Möhren und fing an, sie in Scheiben zu schneiden. Andy drehte das Radio lauter und fing an leise mitzusingen. Es lief 'Rewrite the Stars' von James Arthur und Anne-Marie und nach ein paar Sekunden ließ auch ich mich anstecken. Wir sangen abwechselnd die Verse und ich schüttete die Erbsen und Möhren in eine Porzellanschüssel. Ich sah, wie Andy eine Kelle in die Hand nahm und sie als Mikrofon benutzte. Dann stieg er auf einen Stuhl und sang den Refrain, während er aussah, als würde er kurz davor sein zu weinen. Doch als er mich ansah, sah ich, dass er lächelte und seine Hand nach mir ausstreckte. Ich ergriff sie und ließ mich von ihm hochziehen. Ich stellte mich auf den Stuhl neben ihm und sang mit ihm zusammen in die Kelle. Als das Lied endete, verbeugten wir uns voreinander und ich stelle die Schüssel in die Mikrowelle, während Andy das Fleisch in den Backofen schob. Danach sahen wir uns zufrieden an und klatschten uns mit unserem bekannten Move ab. Wir verließen die Küche und Andy ging zurück ins Wohnzimmer, während ich ins Schlafzimmer ging und mich auf das große Bett schmiss. Ich spielte gedankenverloren mit meiner Kette, in der Jacks und mein Anfangsbuchstabe eingraviert waren und starrte an die Decke. Mein Kopf war leer und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ein paar Minuten später klopfte es an der Tür und Sinas Kopf erschien im Türrahmen. „Hey Gib. Darf ich reinkommen?" fragte sie und ich nickte. Sie schloss die Tür hinter sich und legte sich zu mir ins Bett. Sie sagte nichts, sondern starrte mit mir an die Decke. Doch dann unterbrach sie die Stille und drehte sich zu mir. „Was ist los mit dir?" fragte sie und ich seufzte. „Ich weiß nicht... ich denke zu viel nach." „Über was denkst du nach?" „Über die Zukunft." „Und das ist schlecht?" „Nein... ich meine, ja- vielleicht..." sagte ich unsicher und sie schaute mich nachdenklich an. „Ich sage mal, was ich denke, was du denkst, und du sagst mir, ob es stimmt oder nicht." sagte sie und ich nickte. „Du denkst an Jack." „Ja." „Du denkst an die Band." „Ja." „Du hast Angst davor, dass ihr euch irgendwann auflöst." „Ja." „Also... Du hast Angst, dass sich die Band irgendwann auflöst, weil ihr eure eigenen Wege geht und dass ihr euch aus den Augen verliert." „Ja..." Sina schwieg. „Sie sind meine Familie, S. Ich hab so Angst, dass wir uns irgendwann vergessen und uns nie wieder sehen... ich will eine Zukunft mit den Jungs und mit Jack, verstehst du? Aber irgendwann geht Beides nicht mehr und ich muss mich entscheiden. Ich will mich aber nicht entscheiden müssen. Das gilt für alle. Wenn Mikey und du Kinder bekommt, oder Andy und Hailey, oder Rye und Harvey, oder Jack und ich. Das passt nicht in eine Boyband. Das dauert zwar noch, aber ich kann nicht aufhören, daran zu denken." sagte ich schließlich und eine Träne lief mir über die Wange. „Ich habe auch schon darüber nachgedacht... Ich habe mir damals, bevor Mikey und ich zusammen gekommen sind, oft Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde, wenn ich Mikeys Freundin sein würde. Dass es Auswirkungen auf die Band haben würde und wie es überhaupt gehen sollte... Ich verstehe was du meinst... Es wird irgendwann zu einem Punkt kommen, wo ihr euch entscheiden müsst. Aber diese Entscheidung betrifft nicht nur dich. Das betrifft jeden Einzelnen von euch und das werdet ihr auch gemeinsam entscheiden müssen. Als Band. Ihr seid eine Familie. Ihr lebt schon so lange zusammen. Und deshalb wird es auch so bleiben. Ich würde auf mein Leben schwören, dass ihr euch nie vergessen werdet, wenn ich an sowas glauben würde. Dafür ist diese Zeit viel zu intensiv und ihr seid viel zu stark miteinander verbunden. Ich kann dir nicht sagen, wie es weiter gehen wird, aber ich kann dir sagen, dass es gut ausgehen wird. Da bin ich mir sicher." sagte sie und ich schniefte. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann stand sie auf und ging zur Tür. „Ich glaube, das Essen ist fertig." sagte sie dann und verließ das Zimmer. Ich stand auf und zog mir eine kurze Jogginghose an, bevor ich in die Küche ging und mich mit einem Teller an den Tisch setzte. Die Anderen unterhielten sich angeregt über irgendwas, aber ich hielt den Kopf gesenkt und aß meinen Teller leer. Als ich fertig war, stellte ich den Teller in die Spülmaschine und ging zurück ins Zimmer. Ich schnappte mir meinen Pullover und meine Kopfhörer und ging zur Tür. „Ich gehe eine Runde laufen!" rief ich und schloss die Tür hinter mir.



Das Leben der Familie RWo Geschichten leben. Entdecke jetzt