Kapitel 31

147 2 0
                                    

Als keine Einwände kamen, schnappte Nathi sich Sophie, die gerade noch rechtzeitig Regulus Hand loslassen konnte. Als Nathi, Sophie ins in sichere Entfernung gezogen hatte blieb sie stehen: „Händchen halten, bist du total bescheuert? Das machen doch nur Pärchen." Sophie zuckte mit den Schultern. „Mensch Sophie, sag mir bitte, dass ihr keine Briefe geschrieben habt." Sophie senkte betreten den Kopf. Nathi funkelte sie wütend an und gab ihr eine heftige Backpfeife. „Man Nathi, für was war das?" „Also erstens mal, fuck ist deine Wange hart und zweitens das war dafür, dass dein Hirn sich endlich wieder einschaltet." „Er ist doch gar nicht so schlimm, also Regulus." Nathi schnaubte.: „Wirklich? Sitzt du wenigstens bei uns?" „Aber dann sitzt Reg doch ganz allein." „Ok, jetzt also schon beim Spitznamen und wenn du unbedingt bei REG sitzen willst, bitte." Mit diesen Worten drehte Nathi sich um und stapfte zu James und Sirius, die ihre Abwesenheit überhaupt nicht bemerkt zu haben schienen. Als Nathi schon länger saß räusperte sich jemand hinter ihr. Als sie sich umdrehte stand Regulus hinter ihr.

„Was willst du hier?", schnauzte sie ihn an. „Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass Sophie jetzt außerordentlich geknickt ist." Das interessiert mich nicht" „Ich dachte du bist ihre beste Freundin?", erwiderte er. „Du hattest ja nichts Besseres zu tun, als sie zu deiner Verlobten zu machen", rief Nathi aufgebracht. „Nathalie, bleib ruhig. Unsere Eltern haben uns gezwungen. Ich kann mir auch besseres vorstellen. Jetzt sind wir aber in der Situation und müssen uns irgendwie damit arrangieren. Wir versuchen uns wenigstens zu verstehen. Ich meine ich muss mein gesamtes Leben mit ihr verbringen. Niemals konnte ich mir im Traum vorstellen mit 15 zu heiraten, niemals wollte ich so eine Verlobungsrede halten. Niemals."

Flashback

„Regulus, kommst du mal runter in den Salon?", rief die kratzige Stimme von Regulus Mutter, Walburga. Seufzend zupfte er seinen Umhang zurecht und ging auf die Salontür zu. „Da bist du ja", keifte sie. Neben ihr saß Regulus' Vater Orion, der wie immer mit einem Glas Wein, still daneben saß und alles mit Argusaugen beobachtete. „Setz dich", Regulus tat ie geheißen. Er ging in die 4. Klasse von Hogwarts und war damit 14 Jahre alt. „Es ist an der Zeit, dass wir dir eine Ehefrau finden müssen. Damit das Ganze nicht zu arg in unseren Händen liegt haben wir beschlossen dich mit einzubeziehen. Gibt es eine Dame, für die du etwas empfindest?" Regulus verkrampfte sich. Er hatte es geahnt. Eigentlich war er nicht richtig verliebt. Er schwärmte nur ein bisschen für ein Mädchen. „Ja", sagte er leise und senkte den Kopf, „Also gut, Blutstatus, Haus, Name?", fragte seine Mutter harsch. Alles in ihm sträubte sich, doch er wusste es hatte keinen Zweck seine Mutter anzulügen.
„Soweit ich weiß ist sie ein Reinblut, sie ist in Slytherin." Seine Mutter sah ihn zufrieden an. „Name?" „Sophie...Krüger" „Eine Krüger? Oh mein Gott! Ich dachte diese Familie wäre ausgestorben. Ich kenne das Ehepaar Krüger, sehr nette Leute, die unsere Ansichten teilen. Wunderbar. Ich werde mit den Krügers in Kontakt treten.

Flashbackende

„Ich habe damals, als es beschlossen wurde, dass ich sie heirate ein wenig für sie geschwärmt. Ich wollte sie nie heiraten. Nathalie, außerdem bist du meine Cousine, ich fände es wirklich schön, wenn wir uns ein wenig besser verstehen würden." „Aber ich will mit niemandem reden, der diese Reinblutfantasien hat!" „Denkst du mir gefällt es was meine Familie macht? Ich wünschte ich wär auch nach Gryffindor gekommen, wie Sirius. Weißt du wie scheiße es ist, wenn dein großer Bruder in dem deine einzige Hoffnung auf ein wenig Normalität liegt, der Familie plötzlich den Rücken kehrt. Ich bin meinen vermaledeiten Eltern schutzlos ausgeliefert. Ich bin ihre Marionette, ich bin schwach und kann mich nicht wehren! Bitte Nathi, nimm dir das, was ich gesagt habe zu Herzen. Ich will deiner Freundin nichts Böses. Das wollte ich nie. Apropos Sophie, ich gehe jetzt zu ihr, ihre Backe sieht aus, als hätten sie 50 Millionen Bienen gestochen." Damit drehte Regulus sich um und verschwand mit wehendem Umhang. Nathi sah sich mach Sophie um, doch die war nirgends zu sehen. Sie beide hatten einen Fehler gemacht. Sophie, weil sie nun vermutlich als Todesserin endet und Nathi, weil sie Sophie eine geklatscht hat. Sie hatten in ihrer Freundschaft einen rieseigen Schritt nach hinten gemacht, wie damals als Sophie in der 4. Klasse nach Slytherin kam.

Sophie stand währenddessen in der Frauentoilette des Stadions und kühlte sich mit eiskalten Handtüchern die Wange. Ein paar wenige Tränen hatten sich in ihr Gesicht verirrt. Doch sie versuchte stark zu bleiben. Sie würde nicht weinen. Das was Nathi getan hatte, war nicht in Ordnung gewesen, aber das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass sie sich wieder genauso fühlte wie in der 4. Klasse. Nathi wollte nicht mehr auf sie hören und Sophie konnte nichts dagegen tun. Mit einem Finger wischte sie sich ein wenig verlaufene Wimperntusche weg, als sich plötzlich zwei starke Arme um ihre Taille schlangen. „Regulus", flüstere sie. „Ja ich bin da", seine Stimme war weich und sanft, Sophie drehte sich um und vergrub ihr Gesicht in seinen schwarzen Locken. Doch dann brachen bei ihr alle Dämme. Regulus strich ihr beruhigend über den Rücken. „Ich liebe dich", flüsterte sie leise mit heiserer Stimme. „Ich liebe dich auch Sophie", sagte Regulus leise. Dann trafen seine Lippen auf ihre. Diesmal lag in dem Kuss Liebe und nicht mehr der Zwang, den sie bei ihrem ersten Kuss verspürt hatten. Dann flüsterte Regulus: „Wir sollten die Toilette vielleicht verlasen, nicht dass die anderen irgendwas falsches denken" Ein leichtes Grinsen huschte über Sophies Gesicht. Hand in Hand verließen sie die Toilette und gingen wieder in Richtung ihrer Plätze. Regulus merkte wie Sophie immer nervöser wurde, je näher sie Nathi kamen. Er drückte ihre Hand ein wenig fester. „Das wird schon wieder", sagte er leise. Sophie entspannte sich ein wenig. Dann erreichten sie ihre Plätze und ließen sich dort nieder. Sophie starrte gebannt auf das Feld und Regulus beobachtete sie. Vor zwei Wochen hatte er sie noch zutiefst verabscheut, bis zu dem Moment, als er sich eingestehen musste, dass sie ihm mehr als alles andere bedeutete. Selbstverständlich merkte Sophie, dass er sie beobachtete, tat aber so als würde sie es nicht bemerken. „Da ist der Schnatz", rief sie erfreut und deutete auf irgendeinen Punkt in der Nähe der Torringe. Regulus hätte ihn nicht gesehen. Wenn sie ihn nicht darauf hingewiesen hätte. Sie war ja Sucherin und ihr Auge war auf den goldenen Schnatz trainiert. Scheinbar hatten die Sucher den Schnatz auch entdeckt und lieferten sich einen Wettkampf. Sie streckten beide die Arme aus, als ein Klatscher den Sucher der Heidelberger Harriers fast vom Besen warf. Dieser fing sich schnell wieder und folgte der Sucherin der Tutshill Tornados.. Diese legte einen Looping hin und flog dann im Sturzflug Richtung Boden und hielt den Schnatz in der hoch erhobenen Hand. Das Stadion pfiff und applaudierte. Die Tutshill Tornados drehten noch eine Ehrenrunde über das Feld, ehe auch die zurück zum Boden flogen. „Wow", entfuhr es Sophie. Regulus hatte eigentlich mehr sie als das Spiel beobachtet und nickte einfach nur. Plötzlich spannte sie sich an: „Scheiße", fluchte sie. Regulus brauchte nur 2 Sekunden, um zu merken was los war. Nathi kam mit Sirus und James im Gefolge die Treppe zu ihrer Reihe hoch. Regulus hauchte ihr noch schnell einen Kuss auf die Lippen, ehe er ihr etwas zuflüsterte. Sie nickte und er stand auf. Sie tat es ihm gleich und ging auf ihre Freundin zu. „Nathi bitte, wir sind jetzt genau an dem Punkt angekommen, an dem wir vor zwei Jahren schon einmal waren."

Nathi nickte nur, ging aber nicht weiter darauf ein. Schließlich sagte sie: „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag mit Regulus, für den du ja jetzt offensichtlich Gefühle hast," Den letzten Satzteil betonte sie besonders. Sophie wollte eigentlich noch etwas erwidern, doch Nathi hatte sich schon umgedreht und war davon gestiefelt. „Na toll", murmelte Sophie. „Ach das wird schon wieder", beteuerte Regulus hinter ihr. „Wenn du willst komme ich mit zum HHG" „Das würdest du machen?", Sophies Augen vergrößerten sich. „Natürlich"

Rumtreiber Desaster - Zauberer auf StudienfahrtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt