Seelenverwandte [2/4]

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„Kennst du ihn?"

Verwirrt blickte Sergio von seinem Handy auf. Iker und er saßen beide eigentlich stumm auf ihren Betten. Während der Ältere gelesen hatte, war der Sevillaner mit seinen Social Media Seiten beschäftigt gewesen.

„Wen meinst du?", erkundigte sich Sergio.

„Piqué. Du warst während der Besprechung nicht wirklich bei der Sache und hast ihn fast ununterbrochen angestarrt. Also? Kennst du ihn?", erklärte der Torhüter.

„Nein, ich kenne ihn nicht. Und außerdem habe ich ihn nicht angestarrt"

„Doch, hast du und das kannst du auch nicht abstreiten"

Der Verteidiger seufzte daraufhin bloß. Er würde seinem Vereinskameraden bestimmt nicht erzählen, was Sache war. Sergio wollte seinen Seelenverwandten ja nicht mal. Außerdem würde Iker bestimmt nichts mit alledem anfangen können. Wieso also mehr Probleme schaffen, als es eh schon gab?

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Gerard war eigentlich immer schon gesellig gewesen. Er hasste Ruhe wie die Pest. Egal, wer da war, der Katalane begann ein Gespräch, riss Witze und schloss Freundschaften. Jeder kannte und mochte den Blauäugigen für seine offene Art, die ihn so auszeichnete.

Da es für Gerard normal war, auf Fremde zuzugehen und mit ihnen zu reden, war er von sich selbst überrascht, dass er sich nicht traute, Sergio anzusprechen. Natürlich hatte er die Blicke (und das Starren) des Älteren bemerkt. Eigentlich wollte er ihn darauf ansprechen, doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit bekam er kalte Füße.

Es wurmte den Katalanen, dass er dafür nicht einmal eine ordentliche Begründung fand. Denn, dass er Männern nicht abgeneigt war und den Älteren gutaussehend fand, war für ihn keine ausreichende Erklärung.

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Dass Sergio seinem Seelenverwandten nicht mal im Traum aus dem Weg gehen konnte, hatte er nicht gedacht.

Zuerst saß er noch allein auf einer Parkbank. Eine Weile blickte der Sevillaner auf den See vor sich. Er genoss die Aussicht und die Ruhe.

Auf einmal nahm er jemanden neben sich wahr. Verwundert drehte er den Kopf und entdeckte Gerard neben sich sitzen. Genervt stöhnte der Realverteidiger auf. Nicht einmal im Traum hatte er seine Ruhe.

„Was?"

„Das fragst du mich?! Kannst du mich nicht einmal im Traum in Frieden lassen?", fuhr Sergio den Größeren an.

„Wovon sprichst du eigentlich?", erkundigte sich der Katalane verwirrt.

„Du gehst mir schon so nicht aus dem Kopf, da könntest du mich wenigstens nicht auch noch in meinen Träumen heimsuchen!"

„Wie ich gehe dir nicht aus dem Kopf?", erkundigte sich der Jüngere verwirrt.

„Natürlich, du weißt natürlich nicht, dass wir Seelenverwandte sind. Natürlich stellst du dich auf dumm"

„Seelenverwas? Wir kennen uns doch gar nicht"

„Das ist aber egal! Du und ich gehören zu meinem Leidwesen zusammen, aber das akzeptiere ich nicht. Ich bin nicht schwul und habe auch kein Interesse an dir, weswegen ich auch alles daran setzen werde, dich aus der Nationalmannschaft zu bekommen"

Gerard zuckte aufgrund des harschen Tonfalles zusammen.

„Du wirst mein Leben nicht zerstören", zischte Sergio noch, dann stand er auf. Der Braunäugige wachte daraufhin auf. Entnervt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Dieser Traum hatte ihn geschafft.

Alternate Universes (Serard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt