Geheime Hochzeit [2/3]

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„Brauchen wir Ringe?"

„Wie bitte?", verwirrt sah Gerard seinen Verlobten an. Momentan saßen die beiden im Wohnzimmer des Katalanen und waren eigentlich beide mit ihren Handys beschäftigt gewesen.

„Ich meine, es ist klar, dass wir keine Verlobungsringe haben, aber werden wir Eheringe brauchen? Ich meine, eigentlich halten wir unsere Ehe ja geheim, weswegen Ringe eher kontraproduktiv wäre, aber trotzdem könnten wir welche besorgen, meinst du nicht auch?", erklärte der Sevillaner seine Idee.

„Du kannst mir auch einfach so sagen, dass du einen Ring als Zeichen unserer unendlichen Liebe willst, weißt du?", grinste der Katalane den Älteren breit an. Dieser verdrehte bloß die Augen.

„Und um deine Frage zu beantworten, ja, wir können gerne welche kaufen", fügte der Blauäugige noch hinzu.

„Gut, wo heiraten wir überhaupt? Und wann? Und wen laden wir ein? Nur unsere Familien, oder?"

„Können wir das nicht alles morgen klären? Der Tag war lang und diese Details eilen wirklich nicht, oder?", jammerte nun der Jüngere.

„Du weißt, dass wir bis zu unserer Hochzeitsnacht nicht mehr miteinander schlafen werden, oder?", meinte Sergio, nachdem er den Größeren einen Moment gemustert hatte.

„Was? Wieso nicht? Und wieso kommst du mir jetzt damit?", erwiderte dieser verwirrt.

„Weil das die Tradition besagt", antwortete Sergio bloß.

„Was? Welche Tradition m?", begann der Katalane, der jedoch vom Älteren unterbrochen wurde.

„Wir könnten nächsten Mittwoch in einem 5-Sterne-Hotel in Valencia heiraten. Ich habe trainingsfrei, du bist sowieso im Krankenstand. Niemand würde uns unter der Woche dort vermuten. Klar, unsere Familien müssen sich kurzfristig Zeit nehmen, aber wenn wir es ihnen heute noch sagen, könnte es sich bei allen ausgehen"

Einen Moment lang, in dem Gerard den Älteren ungläubig musterte, war es still im Haus des Katalanen.

„Ich habe mich auch schon um einen Standesbeamten gekümmert, der für die Abwicklung zuständig sein wird. Du müsstest also nur noch zustimmen und deinen Eltern sowie deinem Bruder Bescheid geben. Wenn du möchtest, können wir sie unter dem Vorwand einer wichtigen Feier oder eines Essens einladen"

„Du meinst das also wirklich ernst?"

„Ja, denn eigentlich wollte ich dich schon vor einigen Monaten fragen, aber es ist immer etwas dazwischen gekommen. Mal musstest du mir kurzfristig wegen eines Interviews absagen, mal habe ich vergessen, im Restaurant, in dem ich den Antrag geplant hatte, zu reservieren. Es war einfach so chaotisch... Jetzt will ich diese unglaubliche Chance ergreifen, bevor sie mir wieder etwas verdirbt", murrte der Sevillaner.

„Wie hast du mich vor Monaten nicht einfach fragen?!"

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„Du bist viel zu vornehm angezogen"

„Das ist doch nur ein Jackett?!"

„Trotzdem viel zu vornehm. Alle werden in Jeans und Hemd oder dergleichen auftauchen. Da ist ein Jackett echt etwas overdressed, sogar als Bräutigam"

„Ach? Und du bleibst in deinem Seidenhemd und deinen Lederschuhen?!"

„Ja"

„Aber ein Jackett ist übertrieben?!"

„Ja?"

„Du willst mich doch verarschen..."

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Sevillaner.

Alternate Universes (Serard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt