Alternate Universes (Serard)

Stumm [6/7]

„Ich dachte, es wären nur Gerüchte? Na offensichtlich darf man dem Klatsch hier an der Schule schon ein wenig mehr Glauben schenken", murmelte eine Sergio sehr bekannte Stimme.

„Ach was, das ist doch kein Beweis?", entkam es einer zweiten, ebenfalls sehr vertrauten Stimme.

„Kein Beweis? Die beiden liegen halb nackt, fest aneinander gekuschelt in einem Bett. Wenn die nicht miteinander schlafen, weiß ich auch nicht mehr!", meinte nun die erste Männerstimme. Der Sevillaner war zwar nicht in der Lage, die Stimme auf Anhieb zuzuordnen, konnte sich aber gut vorstellen, dass der Besitzer der Stimme gerade den Kopf schüttelte.

„Vielleicht sind sie auch nur verdammt gute Freunde?", versuchte es Stimme Nummer 2 hartnäckig.

„Ach komm, jetzt klingst du aber naiv. Ist dir nie aufgefallen, wie sehr Sergio von seinem Arsch angetan ist?"

Jetzt wurde Sergio hellhörig. Es dauerte einige Momente, bis er die Situation begriff. Er lag noch in Gerards Bett. Der warme Polster, mit dem er in der Nacht anscheinend gekuschelt hatte, musste wohl der Katalane sein. Bei einer Stimme musste es sich sicher um Cesc handeln. Logisch wäre, dass die zweite zu Isco gehören würde.

„Bitte was?"

„Ja, also ob du bis jetzt nie gehört hättest, wie er Gerards Hintern als sexy oder verführerisch bezeichnet hat. Oder dass er Gerard manchmal, einfach nur um alle zu provozieren, einen Klaps auf den Arsch gibt oder seine Hände dort ablegt"

Sergio hatte Mühen sein breites Grinsen zu unterdrücken. Er mochte Gerards Hinterteil ja wirklich sehr und liebte es, damit andere aufzustacheln. Dass Cesc das noch nicht bemerkt hatte...

„BITTE WAS?!"

Anscheinend hatte er mit dieser Enthüllung nicht wirklich Freude.

„Ach komm, woher kommen meinst du sonst die Gerüchte, dass die beiden was miteinander haben? Besonders seit Gerard sich angewöhnt hat, auf diese Provokationen einzugehen und Sergio bei jeder Gelegenheit das Shirt auszuziehen beziehungsweise ausziehen zu lassen"

Wieder unterdrückte Sergio sein Grinsen. Rein zufällig war Gerards Gegenstück zu seiner Po-Obsession entstanden. Niemand traute dem stummen Gerard so etwas zu, weswegen der Schock gleich umso größer war, wenn der Katalane in der Öffentlichkeit an seinem Shirt zog.

„Ich bin im falschen Film..."

„Ja, ich zufällig auch", meinte nun auch Sergio, der Cesc und Isco, die beide über Gerards Bett gebeugt waren, damit einen halben Herzinfarkt verpasste.

„Sergio?! Was soll das? Wie lange bist du schon wach?", wollte Isco empört wissen.

„Kommt drauf an. Wie lange steht ihr hier schon?", grinste Sergio breit zurück, während er sich vorsichtig aufrichtet, um Gerard ja nicht zu wecken.

„Lange genug, um uns zu fragen, ob Geri und du vielleicht eine Affäre haben könntet", antwortete Cesc schroff.

„Ach komm, meinst du wirklich, wir beiden hätten ohne euren Wissen angefangen, uns nicht nur emotional sondern auch körperlich um einiges näher zu kommen? Glaubst du wirklich, nur weil wir uns immer öfters alleine treffen und nicht einmal in der Öffentlichkeit die Finger voneinander lassen können, dass wir Sex hätten? Nur weil Geris Hintern zu den erotischsten und antörnendsten Dingen auf der Welt für mich gehört und er meinen Oberkörper auch lieber nackt als bedeckt sieht, heißt das doch nicht, dass wir aufeinander stehen", entgegnete der Sevillaner so provokant wie möglich.

„Das vielleicht nicht, aber eure Morgenlatten sind schon ein sehr eindeutiges Indiz", kommentierte Isco amüsiert.

Verwirrt sah Sergio zu seiner eigenen und schließlich zu Gerards Mitte hinab, nur um dann für einen Moment rot zu werden, dann aber umso breiter zu grinsen: „Wenn ich euch jetzt um ein paar Minuten Privatsphäre bitte, erschlagt ihr mich, oder?"