„Ist alles in Ordnung bei dir?", erkundigte sich Sergio besorgt, als er sich neben Gerard auf das Sofa setzte.
„Ja... Nein... Irgendwie... Ich weiß auch nicht... Wie gesagt muss ich mit dir über etwas reden", brachte der Jüngere bloß als Antwort heraus.
„So schlimm wird das alles schon nicht sein", versuchte der Sevillaner den Größeren zu beruhigen, doch der seufzte nur.
„Ich habe heute von meinem Chef ein Angebot bekommen. Wenn ich etwas für ihn erledige, kann ich die Abteilung wechseln, wenn nicht, schmeißt er mich raus", erklärte der Blauäugige schließlich.
„Geht es hierbei um etwas Illegales?", wollte Sergio vorsichtig wissen, wobei er seinen Arm um den Jüngeren legte, der sofort sein Gesicht darin vergrub.
„Nein, nicht wirklich... Es ist bloß verwerflich und ich fühle mich nicht wohl bei der Sache", antwortete der Barceloner beschämt.
„Dann nimm es nicht an", antwortete der Ältere sanft.
„Aber dann bin ich arbeitslos. In meiner Branche gibt es nicht so viele Jobs, besonders nicht in Madrid", murmelte der andere darauf resignierend.
„Das klingt fast so, als würdest du einen Umzug nicht ausschließen?", entkam es dem Kleineren leicht enttäuscht. Er wusste, dass es hier nicht um ihn ging, allerdings konnte er seinen Unmut darüber, Gerard bald eventuell zu verlieren, nicht verstecken.
„Ich ziehe die Option zumindest in Betracht. Deswegen wollte ich auch mit dir darüber sprechen. Ich weiß, wir haben noch nie so wirklich über uns geredet, aber wenn ich diese Entscheidung fälle, muss ich zuerst wissen, wie meine Möglichkeiten tatsächlich aussehen", gab der Katalane zu, der nun seinen Gesprächspartner mit seinen tiefblauen Augen musterte.
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sergios Lippen: „Ich bin freiwillig um halb drei morgens zu dir gefahren, damit wir reden können. Das sollte Zeichen genug dafür sein, dass du mir nicht egal bist"
„Ja, aber zwischen nicht egal sein und eine ernste Beziehung haben liegen Welten"
„Ich weiß, nur bin ich der Ansicht, dass wir nichts überstürzen sollten. Solange kennen wir uns ja auch noch nicht"
„Das heißt, egal, was ich mache, dass mit uns wird eine ungezwungene Sache bleiben", entkam es dem Jüngeren enttäuscht.
„Nein, das heißt, egal, wie du dich entscheidest, wir lassen uns nicht drängen. Wir haben ewig Zeit, um zu entscheiden, was wir wollen. Du musst mir nicht sagen, worum es in diesem Angebot konkret geht, aber du sollst wissen, dass ich dir immer zu höre, wenn du jemanden brauchst", versuchte Sergio die Sache klarzustellen, doch in Gerards Blick sah er Zweifel.
Einen Moment war es ganz still zwischen ihnen. Beide hingen ihren eigenen Gedanken nach.
„Na komm, wir sollten jetzt langsam wirklich schlafen gehen", meinte Sergio, nachdem er kurz auf die Uhr geblickt hatte.
Leicht seufzend nickte Gerard. Er wollte nicht, dass der Sevillaner ging und ihn mit seiner Entscheidung allein ließ, allerdings blieb ihm nicht wirklich etwas übrig. Morgen würde für beide wieder ein anstrengender Arbeitstag werden und Sergio sollte wirklich nicht seine Unentschlossenheit ausbaden müssen.
„Soll ich hier bleiben?", bot der Sevillaner sanft lächelnd an, nachdem er den Gesichtsausdruck des Jüngeren einen Moment beobachtet hatte.
„Bitte", antwortete dieser erleichtert.
__
„Lange Nacht gehabt, Capi?", fragte Marcelo neckisch, als er neben seinem Kapitän den Gang in die Kabine antrat. Das ganze Training über war Sergio mit einer für ihn ungewöhnlichen Trägheit und langsamen Reaktionsfähigkeit aufgefallen.
DU LIEST GERADE
Alternate Universes (Serard)
FanfictionWahre Liebe ist unsterblich. Sergio und Gerard sind füreinander bestimmt, doch nicht immer meint es das Schicksal gut mit ihnen. Cover by @nxnaxtimes