Gerard hatte sich schnellen Schrittes von seiner Mutter entfernt. Dass Sergio ihm nicht sofort gefolgt war, fiel ihm erst auf, als er sich umdrehte und den Älteren nicht mehr hinter sich ausmachen konnte. Etwas beunruhigt scannte der Gryffindor den Saal nach ihm ab. Gerard fand es nicht gut, dass sich jemand wie Sergio und seine Mutter nicht nur so nah beieinander aufhielten, sondern auch schon miteinander gesprochen hatten. Es war, als würde das Böse seiner beiden ‚Leben' aufeinanderprallen. Er musste zwar zugeben, dass Sergio ihm noch nie etwas angetan hatte, also bis auf die Ohrfeige, das aber nicht hieß, dass er nie etwas beabsichtigt hatte. Slytherins waren hinterlistig, ihnen konnte man einfach nicht über den Weg trauen.
Sergio hatte sich mittlerweile von seiner Erkenntnis erholt und war zu seinem Mitschüler aufgeschlossen. Anscheinend war Piqué also doch ein Reinblut. Nur warum trug er einen anderen Nachnamen und verleugnete seine Familie? Irgendetwas stimmte einfach nicht und Sergio, der ja jetzt ein Druckmittel gegen den Jüngeren in der Hand hatte, würde es herausfinden.
Als Gerard den Älteren hinter sich bemerkte, ging er einfach weiter Richtung Toiletten. Er ging einfach davon aus, dass der Slytherin ihm folgen würde, was dieser auch tat.
„Hier wären wir", murmelte Gerard, als sie vor den Toiletten standen. Eigentlich wollte er sofort wieder gehen, sein Plan wurde jedoch von Sergio zerschlagen.
„Danke. Du wartest bestimmt noch bis ich fertig bin. Wir haben uns ja noch sooo viel zu erzählen", mit einem falschen Lächeln verschwand der Braunäugige in der Kabine. Zurück ließ er einen unsicheren Gerard, der nicht wusste, was sein Mitschüler damit gemeint haben könnte. Langsam zweifelte er an der Entscheidung des Sprechenden Hutes, ihn nach Gryffindor stecken, denn mutig war er in den letzten Tagen wahrlich nicht gewesen.
Sergio beeilte sich. Zu seinem Glück war Gerard noch da. Der Gryffindor schien tief in Gedanken versunken zu sein, was Sergio amüsierte. Er nützte die Gelegenheit, das Gesicht seines Gegenübers etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Das markanteste blieben seine Augen, aber auch seine Lippen waren nicht ohne. Unter anderen Vorrausetzungen hätte Sergio ihn bestimmt schon versucht ins Bett zu kriegen. Aber Gerard war anders und würde sich bestimmt nichts von dem Slytherin gefallen lassen. Das wäre für den Slytherin eine Premiere. Vielleicht sollte er sich auch einfach auf das Spiel einlassen, schließlich konnte er nichts dabei verlieren, da er jetzt ja wusste, wer Gerard Piqué wirklich war. Naja, zumindest teilweise.
„Also ich muss noch schnell in den Festsaal, danach können wir uns ja einen ruhigen Winkel in diesem Haus suchen"
„Ähm, ich sollte eigentlich anwesend sein, da kann ich nicht einfach", begann der Jüngere zögerlich zu widersprechen.
„Ich versuche in fünf Minuten wieder hier zu sein. Überleg dir was", fuhr der Braunäugige unbeirrt fort, bevor er ging und somit dem Gryffindor keine Chance gab, seinen Protest kundzutun.
Gerard sah ihm verwirrt nach. Er versuchte eine Antwort auf die Frage, wieso der Slytherin auf einmal so nett zu ihm war und unbedingt mit ihm reden wollte, zu finden. Einen Moment hatte er die Sorge, der Ältere könnte etwas bemerkt haben, doch das konnte er sich nicht wirklich vorstellen. Schließlich waren sie alle so vorsichtig gewesen und Ramos hatte sicher besseres zu tun, als sich mit so etwas zu befassen.
__
Im Festsaal angekommen, suchte Sergio seine Eltern auf, um sich bei ihnen abzumelden. Da er aber weder sie noch seine Schwiegereltern oder seine Verlobte fand, was den Slytherin insgeheim sehr freute, war er vor den fünf Minuten wieder zurück bei den Toiletten.
Dort fand er Piqué auf, der aber zu seinem Bedauern nicht alleine war. Er sprach mit Joan, Monserrats Ehemann und wie Sergio schlussfolgerte Gerards Vater. Was die beiden sprachen, konnte Sergio nicht verstehen, da sie schon fast flüsterten, aber es schien ein sehr hitziges Thema zu sein, was dem Slytherin aber egal war.
DU LIEST GERADE
Alternate Universes (Serard)
FanfictieWahre Liebe ist unsterblich. Sergio und Gerard sind füreinander bestimmt, doch nicht immer meint es das Schicksal gut mit ihnen. Cover by @nxnaxtimes