Jäger unter sich

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Der Schatten des Gebirges lässt den kleinen Ort schon in nächtlicher Dunkelheit erstrahlen. Lucifer wirft einen Blick auf die Uhr.
Vor einer kleinen Kneipe, aus der Geräusche von Feiernden kommt, machen die beiden Reisenden halt und binden die Pferde an Zäune fest, wo auch schon andere Reisende ihre Pferde haben.
„Argo, würdest du uns ein paar Zimmer in einem Gasthaus suchen? Die Pferde können wir über Nacht hier lassen." „Und schon wieder werde ich weg geschickt." nörgelt Argo leise. Lucifer holt einen kleinen Beutel aus einer seiner Taschen und wirft ihn ihr zu. Klimpernd fängt sie den Beutel mit beiden Händen. „Das Zimmer geht dann auf mich." Lucifer wendet sich dann schlagartig von ihr ab und geht in Richtung der Kneipe. „Nimm das erstbeste Gasthaus, lass Fenrir dort und komm dann wieder her. Ich sammle dann schon mal Information." Zur kurzen Verabschiedung hebt er noch mal die Hand und betritt schließlich die Kneipe.
Lucifer schließt hinter sich das Gelächter und Grölen der Anwesenden wieder in der mittelalterlichen Kneipe ein. Es sind noch einige Tische unbesetzt, dennoch wendet sich Lucifer an einen mit drei Männern und einer Frau. Durch einige Gesprächsfetzen hat er auch sofort erkannt das es sich bei der Gruppe um Monsterjäger handeln muss.
„Ihr müsst mir glauben das Vieh war so groß, da blieb mir keine andere Wahl als zu fliehen." versucht die Frau ihre Kumpanen zu überzeugen. Einer der Männer schwingt lachend seinen Bierkrug in ihre Richtung. „Du übertreibst doch nur wieder, Minerva. Bestimmt war das eh wieder nur ein einzelner Wolf in der Höhle."
Lucifer zieht sich einen Stuhl heran. „Darf sich ein fremder Artgenosse zu euch gesellen." Sofort beginnen die drei Männer zu lachen. „Du redest ja als wären wir ein Rudel Wölfe!" versucht sich einer der drei sein Lachen zu verkneifen. „Setzt dich nur. Mit dir scheint man sich gut unterhalten zu könne." erklärt schließlich der letzte. Lucifer setzt ein gut gespieltes Lächeln auf und gesellt sich neben die Frau.
Bei genaueren Betrachten kommt Lucifer das Gesicht der Frau bekannt vor. Ihr fast kreideweißes Gesicht wird beidseitig von jeweils einer schwarzen Haarsträhne eingerammt. Hinter ihr fallen die restlichen Haare zu seinem sauber gebunden Pferdeschwanz herunter. Die hellbraunen Augen verleihen ihr ein leicht katzenhafte Ausstrahlung. Ihre bleiche Haut schimmert leicht durch die dunkelblauen Fischnetze der Ärmel und Beine hindurch. Diese Enden in tiefschwarzen Handschuhen und Stiefeln mit leichten Absetzten. Ihr dunkles Oberteil ist so geschnitten das die Fischnetze in Ärmeln verschwinden, ihre Schultern aber noch immer unbedeckt sind. Das Oberteil wird an der Taille schließlich wieder enger und an der selben Stelle befindet sich ein Shinobi Katana in seiner kurzen Scheide am Rücken. Am unteren Ende des Oberteils scheint schließlich eine lockere Hose hervor. Beim noch genaueren betrachten bemerkt er auch, das sie ungefähr in seinem Alter sein muss, trotzt der Größe die ihm ähnelt.
„Deiner Wortwal zufolge musst du ebenfalls ein Jäger sein. Wie lautet denn dein Name Fremder?" möchte der Mann mit dem Bierkrug wissen als sich Lucifer wieder von der Frau abwendet. „Mein Name lautet Lucifer. Manchmal werde ich aber auch der Höllenjäger genannt einfach wegen meinem Namen." Wieder bricht unter den Männern leichtes Gelächter aus. „Ich kann mir gut vorstellen das es nicht nur am Namen liegt!" belächelt einer der Zweite Lucifers aussage. „Wenn du genau so einen brutalen Kampfstil wie unsere Minerva hast passt der Beiname echt gut zu dir." Lucifer greift sich mit der einem Hand ins blutrote Haar und lacht selber falsch. „Ich glaube aber mein Aussehen und Jagdverhalten tragen auch dazu bei. „Was jagst du denn?" kommt die Frage stumpf von Minerva. „Naja, ich jage mal hier ein flinkes Rudel Wölfe im Wald und mal da einen starken Bären in einer Höhle. Ab und zu auch mal dort einen Eventboss." Wieder beginnen die Männer zu lachen und langsam macht dies auf Lucifer den Eindruck als wären alle drei schon betrunken. Der letzte wendet sich dann an die Frau mit den Worten: „Er könnte dir doch bei deinem Alfa-Wolf Problem helfen, Minerva." Lucifer richtet sich direkt an sie mit einem interessierten Blick. „Lass es nur bleiben. Ich werde mich morgen ausrüsten und dann selber das Problem in Anspruch nehmen." streite sie schon jede Hilfe ab. „Komm schon!" bettelt Lucifer schon förmlich. „Zu einem guten Kampf sage ich nicht nein. Von mir aus kannst du auch die gesamte Beute behalten." „Nein danke. Ich werde meine Probleme selber in die Hand nehmen." Lucifer zuckt enttäuscht mit den Schultern und die anderen Männer fangen mal wieder an sich darüber lustig zu machen. „Du wirst doch bestimmt dann wieder mit deinem Bruder auf Jagd gehen, sobald er wieder gesund ist. Stimmt's oder habe ich recht Kleine."
Lucifer zuckt einmal schwach und unerkennbar mit seinem Spieß im Mund.
„Morgen oder so sollte es ihn endlich wieder besser gehen." gibt Minerva als Antwort. Ruhig steht sie auf. „Wo ihr mich gerade erinnert, er erwarte mich langsam, da ich ihm noch etwas zum Essen bringen muss." Sie schiebt den Stuhl ran und verabschiedet sich mit einem „Bis Morgen" von den anderen.
Lucifer folgt mit seinem Blick ihr bis zur Tür.
„Ihr Bruder kann einem schon leid tun. Mit ner Grippe zu dieser Zeit flach liegen." fängt einer der Männer ein neues Gespräch an. „Passiert halt wenn man sich bei der Jagd übernimmt und dann als Beute über einem Fluss fliehen muss." erklärt darauf der andere und nimmt einen Schluck aus den Bierkrug. „Aber ihr Bruder hat es wenigstens gut. Schließlich kann sich jemand um ihn kümmern. Bei uns ist es nicht der Fall, oder Lucifer."
Lucifer setzt wieder ein Lächeln auf. „Ich hätte da jemanden bei dem ich mir nicht sicher bin." fängt er an und schaut in die Runde. „Sie ist selber viel beschäftigt wodurch ich es schlecht einschätzen kann. Dennoch ist auf sie verlass und sie weiß auch das sie sich auf mich verlassen kann, auch wenn wir immer durch mehrer Ebenen getrennt sich. Derzeit haben wir aber mal Zeit gefunden zu zweit was zu unternehmen." Lucifer beginnt leise zu lachen über seine eigene Vorstellung. „Und wer weiß, vielleicht wird es ja auch was persönliches."
Als keine Reaktion von den anderen kommt versucht er aus den Gesichtern von ihnen zu lesen. Schlagartig fährt ihm ein kalter Schauer über den Rücken und er dreht sich langsam zur verärgerten Argo um.
„Du hast mir einiges zu erklären, Lucifer!" kommt es von Argo die ihn am Arm packt und ihn aus der Kneipe schleift.
Hinter ihnen brechen die anderen Männer lauthals in Gelächter aus.

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