Von einem Game ins Nächste

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Lucifer öffnet langsam seine Augen. Vor sich hat er das Glas des NerveGears. Durch das Glas schaut er gegen eine Decke. Immer wieder hört er ein leises Piep ertönen.
Regungslos bleibt er liegen und lässt die ganzen Empfindungen auf sich einwirken. Die Luft ist warm und trocken, durch den Raum fährt der Geruch von Desinfizierungsmittel und das Licht wird durch weiße Vorhänge gefiltert.
Seine Gliedmaßen fühlen sich schwer und starr an.
Mit mühe hievt sich Lucifer in eine aufrechte Position und lehnt sich gegen die Wand hinter ihm. Schwarzes Haar fällt vor seine Augen.
Mit zittrigen Händen nimmt er das NerveGear ab und schaut sich um. Schnell wird ihm klar, das er sich in einem Krankenhaus befindet.
Kabel gehen von diversen Gerätschaften zu ihm, nur um ihn mit Nährstoffen zu versorgen oder um seinen Puls zu messen.
Vorsichtig zieht Lucifer die Nadeln mit seinen Abgemagerten Fingern heraus und trennt alle anderen Verbindungen zu den Geräten.
„Es ist vorbei." kommt es schwach von ihm.
Panische Stimmen und Schritte nähern sich von der Tür her. Kurz darauf wird die Tür aufgerissen und die Ärzte stürmen herein, nur um dann verwirrt Lucifer anzustarren.

Zwei Monate vergehen, in denen Lucifer vom Ministerium für innere Angelegenheiten ein Hotelzimmer in Tokyo zugewiesen bekommt.
Immer wieder wurde er von dem Leiter Kikuoka Seijiro mit Fragen zu den Geschehnissen in SAO gelöchert, bekommt aber selber keine Informationen über den verbleibt von den Survivern SAOs.
Immer wieder trägt der Beamte sein dunkelgrauen Anzug. Seine Brille und immer gleich aussehenden Haar verändern auch nichts an dem Look.
„Kikuoka steht wieder mal vor der Tür." meldet Fenrir über die Lautsprecher, an die er das Handy, auf dem er Fenrirs Programm laufen lässt, angeschlossen hat.
Lucifer trocknet sich die Haare nach dem frühmorgendlichen Duschen ab und läuft mit einem Handtuch um die Taille maulend zur Tür. „Was will der schon wieder."
Genervt rupft er die Tür auf. „Morgen." grüßt der Beamte. „Jaja. Kommen sie rein, platzieren sie ihren Arsch irgendwo und lassen mich noch anziehen. Dann können wir reden." Ohne eine Antwort abzuwarten geht Lucifer zurück ins Bad und zieht sich an bevor er sich zu Kikuoka an den Esstisch setzt.
„Fenrir, schneide das Gespräch bitte mit." Lucifer zeigt kurz auf das Handy in der Ecke, bevor er sich wirklich an den Beamten wendet. „Ich will mich ja schließlich vor jeder Wortverdrehung die gegen mich verwendet werden kann schützen."
Kikuoka schiebt seine Brille zurück und antwortet zustimmend: „Selbstverständlich. Wenn man schon die Möglichkeiten für so etwas hat, sollte man sie auch nutzen. Vor allem wenn man als berüchtigter Hacker sich vor einem Beamten des JSDFs outet."
Lucifer wechselt schnell des Thema, auch wenn es ihn nicht stört. „Worum geht es dieses mal?"
Kikuoka zieht aus seiner Tasche, die er bei sich trägt, eine Hülle eines Spiels und legt sie vor Lucifer.
„Es geht um dieses Spiel hier."
Lucifer streckt die Finger nach dem Stück Plastik aus und begutachtet das Cover. „Fenrir, könntest du mir bitte mal eine Liste mit allen Daten zu einem Spiel namens ALfheim Online zusammenstellen." „Mit oder ohne Informationen aus dem Darknet?" kommt die Frage aus den Lautsprechern. „Beides getrennt. Schick sie danach Kikuoka." „Wird gemacht."
„So eine KI erleichtert die Informationssuche um einiges." bewundert Kikuoka Fenrir. „Ich danke Ihnen für das Lob, erwarten sie jetzt aber nicht, das ich deswegen meinen Herren verrate." warnt Fenrir direkt.
„Kikuoka, kommen wir zurück zum Punkt. Warum geben sie mir diese Spiel?" Lucifer neigt den Kopf leicht zur Seite und setzt einen verwunderten Blick auf, obwohl er schon erahnen kann, was er tun soll.
Erneut holt Kikuoka etwas aus seiner Tasche, diesmal ein Bild von einem Vogelkäfig. „Dieses Bild wurde in ALO aufgenommen. Worum es in dem Spiel geht kannst du der Verpackung entnehmen." „Und was soll daran jetzt so besonders sein?" fragt Lucifer, genervt da er nachfragen muss.
Ihm werden zwei neue Bilder zugeschoben. Das eine zeigt eine Nahaufnahme einer Spielfigur in ALO, wie sie in dem Käfig sitzt, von dem Bild vorher. Auf dem anderen sieht man wie ein Mädchen mit orange-braunem Haar in einem Krankenhausbett liegt und ein NerveGear auf dem Kopf hat.
Lucifer braucht erst ein paar Sekunden um zu erkennen wer dort abgebildet ist.
„In dem Bett liegt Asuna Yuuki. Eine der SAO Spieler, die noch immer nicht aus SAO aufgewacht ist." „Endlich bekomme ich auch mal Informationen zu den anderen Survivern. War schon kurz davor sie mir zu hacken. Ich sehe aber schon was sie von mir wollen." „Es wäre ein Vorteil für dich bei der Gerichtsverhandlung in ein paar Wochen. Wir würden dir das Anrechnen als Hilfeleistung, wodurch deine Strafe gemindert wird. Andernfalls könnten sie ihre derzeitigen Freiheiten, wie der Verbleib in diesem Hotel, einbüßen."
Lucifer lacht laut los. „Mir bleibt wohl keine andere Wahl. Ich werde morgen früh im Krankenhaus erscheinen. Die selbe Schwester wie bei der Reha?"
Als Antwort bekommt er ein Nicken, während der Beamte aufsteht.
„Dann wäre ja alles geklärt." meint Kikuoka. „Ich werde morgen früh vor dem Krankenhaus warten und die letzten Einzelheiten mit dir klären." „Und ich werde heute den Tag damit verbringen weiter Informationen zu sammeln und sie ihnen zukommen zu lassen." Lucifer öffnet für Kikuoka die Tür und schwingt die Hand wie ein „Verschwinden sie endlich."
„Dann sieht man sich morgen." verabschiedet sich Kikuoka. „Sicher doch." lächelt Lucifer.
Sobald die Tür hinter dem Beamten zu war verschwindet das Lächeln wieder und Lucifer zieht eine Zigarette aus einer Schachtel und zündet sie sich an. Seitdem er SAO verlassen hat, kauft er sich ab und zu Zigaretten und lässt sie langsam zischen seinen Lippen glühen.
Er nimmt die Bilder, die Kikuoka zurück gelassen hat und hält sie vor die Kamera von Fenrir. „Such das Bild bitte mal im Internet und vergrößere die Selbe stelle, sowie entpixel es, damit ich wirklich erkennen kann ob es die Vizekommandantin der Ritter des Blutschwures ist." „Das Bild des JSDFs ist zu nichts zu gebrauchen oder?" fragt Fenrir nach. „Deren Programme sind nicht mal ansatzweiße so gut wie du es kannst. Ich bin immerhin froh das Kikuoka nicht nach allen deiner Funktionen fragt. Du sollt das einzigste Programm bleiben das alles kann." schmeichelt Lucifer seine KI. „Ich danke Ihnen Herr. Soll ich noch Ran und die anderen Informieren?"
„Lass mal." Lucifer klopft etwas Asche in den Aschenbecher auf dem Tisch. „Ihr reichen die Probleme, die sie mit meinem Austritt aus der Mafia hat."

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